Alexandra Klim https://www.alexandraklim.com test Sun, 27 Dec 2020 23:24:17 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.9.23 https://www.alexandraklim.com/wp-content/uploads/2016/03/kl_ico.jpg Alexandra Klim https://www.alexandraklim.com 32 32 Die Oscars 2020 schreiben Geschichte – Gewinner, Verlierer und Highlights https://www.alexandraklim.com/die-oscars-2020-gewinner-und-verlierer/ https://www.alexandraklim.com/die-oscars-2020-gewinner-und-verlierer/#respond Mon, 10 Feb 2020 22:36:12 +0000 https://www.alexandraklim.com/?p=2383 Was war das gestern für eine denkwürdige Nacht der Oscars 2020! Eine historische Preisverleihung der Academy Awards mit einem großen und verdienten Sieger. Lasst es mich einmal in der Landessprache versuchen: 네 번의 오스카 축하해, 봉준호! 당신은 그것을 가치 이상으로! Und zur Bekräftigung gleich noch einmal in meiner Muttersprache: Herzlichen Glückwunsch, Bong Joon Ho, zu […]

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Was war das gestern für eine denkwürdige Nacht der Oscars 2020! Eine historische Preisverleihung der Academy Awards mit einem großen und verdienten Sieger. Lasst es mich einmal in der Landessprache versuchen: 네 번의 오스카 축하해, 봉준호! 당신은 그것을 가치 이상으로! Und zur Bekräftigung gleich noch einmal in meiner Muttersprache: Herzlichen Glückwunsch, Bong Joon Ho, zu Ihren Oscars! Sie haben es mehr als verdient!

Der große Gewinner der Oscars 2020: Bong Joon Ho

Aber gehen wir alles mal lieber der Reihe nach an – und ein wenig mehr ins Detail, denn bei allen vier Oscars, die Bong Joon Hos Meisterwerk Parasite erhalten hat, war doch der für den Besten Film, DIE Sensation der Oscar-Nacht. Niemals zuvor in der 91-jährigen Geschichte der Academy Awards konnte ein nicht-englischsprachiger Film in der Königskategorie gewinnen. Wenn man sich dabei noch die direkte Konkurrenz anschaut, ist der Sieg umso überraschender. Ich und viele andere hatten ziemlich sicher mit Sam Mendes‘ 1917 gerechnet, da er alle typischen Oscar-Gewinner-Kriterien erfüllt, aber insgeheim und mit dem Herzen auf Parasite gesetzt. Geschichte schrieb der Film aber schon früher am Abend, als mit dem Gewinn für das Beste Originaldrehbuch das erste Mal überhaupt ein südkoreanischer Film einen Oscar mit nach Hause nahm. Weiter ging es dann Schlag auf Schlag mit weiteren Preisen für die Beste Regie und als Bester Internationaler Film.

Schon an diesem Punkt ging für Bong Joon Ho und das Team von Parasite ein Traum in Erfüllung. Der Krönung des Abends kam aber erst, als Jane Fonda den Gewinner des letzten und wichtigsten Awards verkündete und Parasite damit zum Abräumer der Oscars 2020 machte. Als wegen der Länge der finalen Dankesrede die Bühne dunkel wurde, forderten die Stars in der ersten Reihe, allen voran Tom Hanks, das Licht wieder einzuschalten. Das Parasite-Team konnte daraufhin seinen großen Moment noch etwas länger genießen. Live-Fernsehen vom Feinsten.

Jubel in Südkorea: Von der Schwarzen Liste zum Oscarpreisträger

Emotional waren auch die Reaktionen in Bong Joon Hos Heimat, wo der Filmemacher lange Jahre als regierungskritisch auf einer Schwarzen Liste der Regierung der ehemaligen Präsidentin Park Geun-hye stand. Mit den entsprechenden Auswirkungen wie dem Ausschluss von staatlicher Förderung sowie Personenüberwachung. Aber die Welt kann auch gerecht sein, denn seit ihrer Amtsenthebung 2017 wurde Park wegen Korruption zu ein paar Dekaden Gefängnis verurteilt. Aber freuen wir uns lieber für Bong Joon Ho und seine siegreiche Oscar-Nacht. Besonders rührend waren der Moment als er in seiner Dankesrede für den Regie-Oscar dem ebenfalls nominierten Großmeister Martin Scorsese Respekt zollt, und dieser daraufhin vom Publikum mit Standing Ovations gefeiert wird. Schön auch, als er nach seinem Gewinn für das beste Originaldrehbuch auf der Bühne versonnen seinen ersten Oscar betrachtete.

Endlich. Der erste Schauspiel-Oscar für Brad Pitt

Wenn der erste Preis des Abends ein Omen für den Rest der Oscar-Nacht ist, dann kann ja nach einem Gewinn von Brad Pitt eigentlich nichts mehr schief gehen. 2020 gab es also endlich den ersten Schauspiel-Oscar für Pitt – als Produzent besitzt er ja schon einen für 12 Years a Slave. In seiner emotionalen Dankesrede mit Props an Quentin Tarantino, Gina Davis, Ridley Scott und seine Kinder war er ständig den Tränen nah. Sonst immer unfehlbar witzig und selbstironisch in seinen Dankesreden, wurde Pitt diesmal auch politisch. Er verpasste Donald Trump einen eleganten Seitenhieb, indem er sarkastisch darauf hinwies, dass ihm 45 Sekunden Redezeit zustehen. Das seien genau 45 Sekunden mehr als der ehemalige Sicherheitsberater John Bolton beim abrupt beendeten Impeachment-Verfahren zur Verfügung gehabt habe. Bravo.

Im vierten Versuch erfolgreich: Oscar 2020 für den besten Hauptdarsteller Joaquin Phoenix

Der Sieg von Joaquin Phoenix als Bester Hauptdarsteller war quasi in Stein gemeißelt. Nach vier Nominierungen (Gladiator, Walk the Line und The Master) und einer unübertroffenen Leistung in seiner Rolle als Joker, hat er ihn auch mehr als verdient. Seine Dankesrede war die beste des Abends (sorry, Brad). Er machte sich unter anderem für Gleichstellung, Tierschutz und zweite Chancen im Leben stark; er appellierte an die Menschlichkeit und erinnert an seinen 1993 mit nur 23 Jahren verstorbenen Bruder River.

Der Gänsehaut-Auftritt, ein paar Jahre zu spät: Eminem

Damit hatte keiner gerechnet. Und auch die Academy hatte bis zum Auftritt dicht gehalten: Eminem stürmte die Bühne und gab in einer Mega-Performance Lose Yourself zum besten, 17 Jahre nachdem er für ebendiesen Song den Oscar erhalten hatte! Damals war er unentschuldigt ferngeblieben und vom Publikum vermisst worden. Umso wärmer jetzt der Empfang für den Rapper: Er bekam Standing Ovations vom sonst ziemlich verwöhnten Publikum. Elton John, der mit seinem Oscar-gekrönten Song (I’m Gonna) Love Me Again auftrat, musste auf diese Ehre verzichten.

Erster Oscar für Laura Dern … und damit erster Schauspiel-Oscar für Netflix & Co.

Laura Dern hat mit ihrem nicht ganz unerwarteten Gewinn den ersten Schauspiel Oscar für einen Streaming Dienst nach Hause geholt. Für das von Netflix produzierte und sechsfach nominierte Scheidungs-Drama Marriage Story blieb es allerdings der einzige Gewinn. Nach 40 Jahren Schauspielkarriere und drei Nominierungen (1992 in Rambling Rose und 2015 in Wild) war Dern sichtlich gerührt und bedankte sich von der Bühne herunter bei ihren berühmten Eltern, ihren „Schauspiel-Helden“. Vater Bruce Dern (Coming Home und Nebraska) sowie Mutter Diane Ladd (Wild at Heart und Rambling Rose) waren in der Vergangenheit auch jeweils zweimal oscarnominiert, gingen aber immer leer aus.

Wir sind die ursprünglichen Geschichtenerzähler: Taika Waititi und sein Oscar

Als einer der ersten indigenen Neuseeländer gewann Taika Waititi einen Oscar. Der supersympathische Māori-Filmemacher wurde überraschenderweise für das Beste Adaptierte Drehbuch seiner Nazi-Satire Jojo Rabbit ausgezeichnet. „Ich widme dies allen indigenen Kindern auf der Welt, die Kunst machen und tanzen und Geschichten schreiben wollen“, sagte Waititi in seiner Dankesrede. „Wir sind die ursprünglichen Geschichtenerzähler und wir können es auch hier schaffen.“ Für Euch hier der Trailer zum Film sowie seine Oscar-Dankesrede!

Der große Verlierer: Martin Scorseses The Irishman

Wo es so viele strahlende und verdiente Sieger gibt, muss es auch zwangsläufig Verlierer geben. Bei den Oscars 2020 ist das eindeutig Martin Scorsese. Trotz zehn Nominierungen erhielt sein Irishman keine einzige Auszeichnung, gingen seine beiden nominierten Nebendarsteller Joe Pesci und Al Pacino leer aus und nicht einmal ein Preis in einer der technischen Kategorien war drin. Trotz aller Inszenierungspracht und der hervorragenden Darsteller war The Irishman in diesem Jahr chancenlos … und steht auch ein wenig für das alte Hollywood.

Best Dressed Award für die meinungsstarke Natalie Portman

Wenn ich in diesem Jahr einen Best-Dressed-Award vergeben könnte, dann ginge dieser an Natalie Portman. Sie setzte das brillantes Fashion-Statement der Oscars 2020 mit ihrem Dior Cape, das sie mit den Namen diverser herausragender, aber von der Academy ignorierter Regisseurinnen besticken lassen hat. Über ihrem schwarz-goldenen Haute-Couture-Kleid der Frühjahrs-Kollektion von Dior trug sie besagtes Cape und würdigte damit Lorene Scafaria (Hustlers), Lulu Wang (The Farewell), Greta Gerwig (Little Women), Mati Diop (Atlantics), Marielle Heller (A Beautiful Day in the Neighborhood), Melina Matsoukas (Queen & Slim), Alma Har’el (Honey Boy) und Céline Sciamma (Portrait of a Lady on Fire). In diesem Jahr wurde zum 87sten Mal in der 92-jährigen Geschichte der Academy Awards ausschließlich männliche Regisseure nominiert.

Und hinter der Leinwand: erfolgreiche Frauen!

In anderen Kategorien waren weibliche Filmschaffende in diesem Jahr aber umso erfolgreicher. Joker und Once Upon A Time … in Hollywood sind interessanterweise beide Filme vorwiegend über Männer, mit denen aber die Frauen hinter der Leinwand große Erfolge feierten. Barbra Ling und Nancy Haigh nahmen den Gewinn für das Beste Produktionsdesign (Bestes Szenenbild) für Once Upon a Time mit nach Hause, während Hildur Guðnadóttir Geschichte schrieb – als erste Frau die jemals eine Oscar für die Beste Filmmusik (Joker) gewinnt. In einer der authentischsten Dankesreden des Abends fordert sie Mädchen und Frauen auf, ihr nachzueifern und ihrer Leidenschaft zu folgen: „Wir müssen Eure Stimmen hören.“

Die Gewinne für Bester Animierter Kurzfilm und Dokumentar-Kurzfilm gingen ebenfalls an Frauen (und einen Mann). Hair Love, ein Film über ein kleines Mädchen, dessen Vater lernen muss, wie man Haare frisiert, während ihre krebskranke Mutter im Krankenhaus ist, ist absolut herzerwärmend, lustig und liebenswert. Bitte nehmt Euch unbedingt die sechs Minuten Zeit und schaut Euch den Film auf YouTube an. Hair Love wurde von Matthew A. Cherry und Karen Rupert Toliver inszeniert, die in ihrer Dankesrede sagten: „In Cartoons sehen wir zum ersten Mal unsere Filme, und so gestalten wir unser Leben und wie wir die Welt sehen.“

Learning to Skateboard in a Warzone (If You’re a Girl) ist ein Dokumentar-Kurzfilm über junge Mädchen, die in Kabul lesen, schreiben und skaten lernen. Elena Andreicheva und Carol Dysinger führten Regie und sagten in ihrer Dankesrede über die Lehrer von “Skateistan“, der Schule des Films: „Sie bringen Mädchen Mut bei, die Hand zu heben und zu sagen: Ich bin hier. Ich habe etwas zu sagen. Und ich werde diese Rampe nehmen. Versuche nicht, mich aufzuhalten.“ Und es gibt noch weitere Oscar-Preisträgerinnen: Der Oscar für Bestes Kostümdesign ging an Jacqueline Durran – die einzige Auszeichnung der Nacht für Little Women (trotz 6 Nominierungen), der Gewinn für Bestes Make-up und Haarstyling ging an Kazu Hiro, Anne Morgan und Vivian Baker für ihre extrem beeindruckende Arbeit in Bombshell.

Der größte Lacher

Für Lacher sorgten James Corden und Rebel Wilson mit ihrem Seitenhieb auf Cats, als sie in Originalkostümierung die Gewinner für Best Visual Effects präsentieren. Universal Pictures’ Musical-Film hatte bei den Oscars keine Chance, war dafür aber gleich neunmal bei den diesjährigen Razzie-Awards, also der Goldenen Himbeere, nominiert, unter anderem in der Kategorie „Schlechtestes Leinwandpaar“ für „Zwei beliebige halb katzenartige / halb menschliche Haarbälle“.

Der Mega-Kassenflop erhielt aber auch von seriöseren Kritikern haarsträubend schlechte Bewertungen. Die Visual Effects Society empfand indessen Cordens und Wilsons Auftritt weniger lustig und beschwerte sich umgehend, dass die Academy dadurch ihr Handwerk herabgesetzt habe. Humor ist, wenn man trotzdem lacht … schaut Euch den Clip an:

Und noch ein schöner Oscar-Moment

Idina Menzel, die in der Originalversion von Frozen 2 der Eiskönigin ihre Stimme leiht, singt gemeinsam mit diversen anderen Schauspielerinnen und Sängerinnen, die Elsa in internationalen Synchron-Fassungen verkörpern, den oscarnominierten Titelsong Into the Unknown. 

Mein Fazit zu den Oscars 2020

Im Vorfeld schienen die Oscars 2020 ja ein weiteres Festival der Unzufriedenheit zu werden. Irrelevant, nicht divers genug, kaum zeitgemäß und #oscarssuck klang es aus allen Richtungen. Aber am Sonntagabend passierte im Dolby Theatre etwas unerwartet Erfreuliches. Die Zeremonie bot Momente, die so waren, wie Unterhaltungskunst eigentlich sein sollte: überraschend, nicht leicht einzuordnen und authentisch provokativ.

In diesem Sinne bleiben die Oscars auch in Zukunft Pflicht für mich. Wobei ich da aber anscheinend immer einsamer werde vor dem Bildschirm. Laut Variety ist die Zuschauerquote in diesem Jahr äußerst bescheiden ausgefallen, ganze 20 % runter im Vergleich zum Vorjahr. Von einem „all time low“ bei den US Zuschauern ist sogar die Rede. Mal sehen, was sich die Damen und Herren von der Academy 2021 einfallen lassen, um hier den Trend endlich einmal umzudrehen.

Vorher aber sehen wir uns hier ganz sicher wieder!

Ich freue mich darauf!
Eure Alexandra Klim

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Der Oscar 2020 – Wer schnappt sich die ersten Academy Awards der Dekade? https://www.alexandraklim.com/oscar-vorschau-2020/ https://www.alexandraklim.com/oscar-vorschau-2020/#respond Wed, 05 Feb 2020 20:15:12 +0000 https://www.alexandraklim.com/?p=2361 Schon am nächsten Sonntag ist es soweit, die Filmindustrie feiert sich und ihre besten Werke des Vorjahres im Dolby Theatre in Hollywood. Ich bin gespannt auf die ersten Oscars der neuen Dekade, auch wenn ich denke, dass es am 9. Januar nicht viele Überraschungen in Sachen Gewinner und Verlierer geben wird. Zumindest die Preisträger in […]

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Schon am nächsten Sonntag ist es soweit, die Filmindustrie feiert sich und ihre besten Werke des Vorjahres im Dolby Theatre in Hollywood. Ich bin gespannt auf die ersten Oscars der neuen Dekade, auch wenn ich denke, dass es am 9. Januar nicht viele Überraschungen in Sachen Gewinner und Verlierer geben wird. Zumindest die Preisträger in den Schauspielkategorien scheinen festzustehen. Wegen der verkürzten Award-Saison habe ich mich diesmal übrigens in Rekordzeit durch den Stapel der nominierten Filme gearbeitet. Meine Favoriten stehen jedenfalls fest. Hier ist meine jährliche, ganz persönliche Oscar-Vorhersage!

4 Frontrunner und eine Special Performance

Genau wie im vergangenen Jahr verzichtet die Academy of Motion Picture Arts and Sciences bei den Oscars 2020 wieder auf einen Moderator. Dafür verzichtet Sie aber leider nicht auf einige altbekannte Traditionen. Für die oscartypische Dominanz der männlichen und weissen Nominierten hagelte es zu recht viel Kritik, insbesondere auch, weil keine einzige Regisseurin nominiert ist. Dass selbst Greta Gerwig als Kandidatin für die Beste Regie fehlt, halten viele für absurd. Immerhin glänzt ihr Film Little Women aber mit insgesamt 6 Oscar Nominierungen, unter anderem in der Hauptkategorie Bester Film. Auch Gerwig selbst könnte trotzdem einen Oscar mit nach Hause nehmen, da sie für das beste adaptierte Drehbuch nominiert ist und hier sogar als Favoritin gehandelt wird.

Mal sehen, ob einer der Preisträger in seiner Dankesrede ähnlich wie Joaquin Phoenix auf das Thema Diversity zu sprechen kommt.

Ob man jetzt den neuen Oscar-Hashtag #oscarssuck gerechtfertigt findet oder nicht, freuen können wir uns in jedem Fall schon auf einige Highlights. Shooting Star Billie Eilish ist zum Beispiel mit einer “Special Performance” angekündigt ist. Die 18-jährige hat gerade erst mit 5 Preisen bei den Grammys Geschichte geschrieben und wurde als Sängerin des neuen Bond-Songs bekanntgegeben. Sie soll den guten alten Oscars wohl ein wenig helfen, die jüngere Zielgruppe zurück vor die Bildschirme zu locken. Als Kontrast zu den nominierten älteren Herrschaften sicher ein interessanter Farbtupfer.

Aber werfen wir zuerst einen kurzen Blick auf die vier Kandidaten, die bei den Nominierungen die Nase vorn haben:

Joker von Todd Philipps mit dem beängstigend guten Joaquin Phoenix (11 Nominierungen)

Once upon a Time in Hollywood von Quentin Tarantino mit Leonardo DiCaprio (Hauptdarsteller-Nominierung) und Brad Pitt (Nebendarsteller)

1917 von Sam Mendes mit 10 Nominierungen und besten Chancen auf den Hauptpreis

The Irishman von Martin Scorse mit Robert de Niro sowie Joe Pesci und Al Pacino (beide als beste Nebendarsteller nominiert)

Der Oscar für den Besten Film 2020 geht an …

Gab es zuletzt immer wieder mehrere Indie-Filme, die es bis zur Nominierung geschafft hatten, so gehört bei den Oscars 2020 nur Parasite in diese Kategorie. Als erster südkoreanischer Beitrag, der je als Bester Film nominiert wurde, tritt Bong Joon Hos gefeiertes Drama nun an gegen Schwergewichte wie DC und Warner Bros. Comicverfilmung Joker, die weltweit mehr als 1 Milliarde US Dollar eingespielt hat. Sollte Parasite am Sonntag gewinnen, wäre das ein historisches Ereignis. In 91 Jahren Oscar-Geschichte wurden erst 11 andere nicht-englischsprachige Filme als Bester Film nominiert. Keiner von diesen hat den Preis bislang mit nach Hause genommen. 

Trotz Milliardenrekords an den Kinokassen, Gewinn des Goldenen Löwen als Bester Film beim Filmfestival Venedig und 11 Oscar-Nominierungen – Todd Philipps‘ Joker wird wohl auf den Top-Award verzichten müssen. Dass er allerdings mit den meisten Nominierungen in die Oscar-Nacht startet, zeigt dass die Academy sich mit einem Genre versöhnt, das Hollywoods Überleben in den letzten Jahrzehnten quasi gerettet hat: der Superhelden-Film. Ausserdem ist der Joker-Charakter paradoxerweise einer der Oscar-freundlichsten der verschiedenen Superhelden-Universen. Schon 2009 hat Heath Ledger posthum den Oscar als Bester Nebendarsteller in The Dark Knight gewonnen, für seine Rolle als: Joker.

Mein persönlicher Favorit ist Quentin Tarantinos Once Upon a Time in Hollywood. Allein die Besetzung von Leonardo DiCaprio als Western-TV-Star und Brad Pitt als sein ewiges Stunt-Double war ein Geniestreich. Endlich wieder ein klassischer Tarantino, komplett kompromisslos und eine bittersüße Hommage an das Hollywood der späten 60 Jahre. Für seine Überlänge und die tarantinoeske Neu-Interpretation der Manson Morde vom August 1969 wurde der Film allerdings auch kritisiert.

Die besten Chancen hat aber objektiv betrachtet Sam Mendes‘ 1917, der uns so tief in die Schrecken des Krieges eintauchen lässt, wie kein Film zuvor. Mendes hat hier voll auf eine technische Strategie gewettet, die so gut funktioniert, dass sie den Film fast im Alleingang zum cineastischen Meisterwerk macht. 1917 folgt bekanntlich mit der Kamera seinem Helden, Lance Corporal Will Schofield (gespielt von Captain Fantastics George McKay). Wir Zuschauer sehen die Welt so, wie er sie sieht, wir fühlen sein Entsetzen und seine Verzweiflung während der gesamten unerbittlichen Odyssee von Ghent nach Aix, die den Anschein einer einzigen Einstellung erweckt. Die verschiedenen Umzulänglichkeiten des Films verblassen dadurch komplett. Wenn man 1917 gesehen hat, wird man ihn nicht mehr vergessen. Etwas, das ich nicht unbedingt über die anderen 8 nominierten Werke sagen kann.

Wird gewinnen: 1917

Sollte gewinnen: Once Upon a Time in Hollywood

Der Oscar für den Besten Hauptdarsteller 2020 geht an …

Hier kann die Entscheidung am Sonntag nur klar für Joaquin Phoenix ausgehen. Und das, obwohl alle fünf nominierten Stars von Antonio Banderas bis Adam Driver absolut wunderbar in ihren Filmen sind. Leonardo DiCaprios Leistung in Once Upon a Time in Hollywood ist wie erwartet perfekt. Und auch Jonathan Pryce hat nicht nur mich mit seiner Darstellung als Papst Franziskus in The Two Popes (Die Zwei Päpste) zutiefst berührt. Trotzdem kam keiner auch nur in die Nähe von Joaquin Phoenix’ atemberaubender und komplett entfesselter Performance als Arthur Fleck aka Joker. Phoenix zeigt in seinen Filmen oft ein beängstigendes Maß an Engagement, die düstere Charakterstudie als psychisch kranker Batman-Gegenspieler im verwahrlosten Gotham City gilt jedoch als die Rolle seines Lebens. Bereits vierfach oscarnominiert (zuletzt 2013 für The Master), ist Phoenix längst überfällig für seinen ersten Gewinn.

Einer aber hat mir auf der Liste der Besten Hauptdarsteller gefehlt. Taron Egerton hätte für seine Elton-John Verkörperung in Rocketman eine Nominierung klar verdient. Aber Egerton ist ein vielversprechendes Talent und wird in der Zukunft hoffentlich noch die ein oder andere Oscar-Chance bekommen.

Wird und sollte gewinnen: Joaquin Phoenix für Joker

Der Oscar für die Beste Hauptdarstellerin 2020 geht an …

Eine beeindruckende Liste, die nominierten Aktricen bei den Oscars 2020: Charlize Theron, Cynthia Erivo, Saoirse Ronan, Scarlett Johansson … und Renée Zellweger. Obwohl ich bislang nie ein Fan der  letztgenannte Schauspielerin war, hat mich Zellwegers Darstellung als Judy Garland im Biopic Judy komplett umgehauen. An dieser wunderbaren, komplexen Performance führt, ganz ähnlich wie an Joaquin Phoenix, dieses Jahr kein Weg vorbei. Da kann selbst der mehr als beeindruckende Auftritt Scarlett Johanssons in Noah Baumbachs herzzerreißender Marriage Story nicht mithalten.

Renée Zellweger kann also schon Mal einen Platz im Regal neben ihrem ersten Oscar für Cold Mountain (2004) frei räumen. Der zweite Gewinn ist ihr nach 16 Jahren so gut wie sicher.

Vermisst habe ich unter den nominierten Schauspielerinnen allerdings Elisabeth Moss für ihre unfassbar gute Leistung in Her Smell.

Wird und sollte gewinnen: Renée Zellweger für Judy

Der Oscar für den Besten Nebendarsteller 2020 geht an …

Pitt. Pesci. Pacino. Einer der großen Ps wird’s wohl werden. Ich tippe mal auf Brad Pitt für seine Rolle als Cliff Booth. Er versprüht in Tarantinos Film Hollywood-Charisma aus jeder Pore und verleiht dem brutalen Höhepunkt der Geschichte eine merkwürdige Leichtigkeit. Ausserdem freue ich mich auf die wahrscheinlich unterhaltsamste Dankesrede der Oscar-Nacht. Pitt hat in dieser Award Saison einen Preis nach dem anderen abgeräumt und mit überraschend witzigen und selbstironischen Kommentaren in seinen Reden begeistert.

Er tritt nicht nur gegen Al Pacino und Joe Pesci an, auch Anthony Hopkins und Tom Hanks sind im Rennen, allesamt wiederkehrende Leinwand-Veteranen. Mit Ausnahme von Brad Pitt haben alle der Nominierten dieser Kategorie einen Schauspiel-Oscar – aber das wird sich am Sonntag ändern.

Wird und sollte gewinnen: Brad Pitt für Once Upon a Time in Hollywood

Der Oscar für die Beste Nebendarstellerin 2020 geht an …

Sollte es bei Scarlett Johansson nicht in der Kategorie der Besten Hauptdarstellerin klappen, dann hätte sie als Beste Nebendarstellerin eine zweite Oscar-Chance. Im sonst eher gewöhnungsbedürftigen Film Jojo Rabbit kümmert Sie sich als Mutter Rosie schroff und warmherzig zugleich um ihren Sohn und das im Haus versteckte jüdische Mädchen. Eine Doppelnominierung von SchauspielerInnen im selben Jahr ist extrem selten. Erst 8 Kolleginnen und 3 Kollegen haben das in der langen Oscar Geschichte vor Johansson geschafft.

Wahrscheinlicher ist allerdings, dass Laura Dern als Scheidungsanwältin in Marriage Story das Rennen machen. Interessanterweise ist Dern aber für den falschen Film nominiert. Sie hat zumindest mich als Marmee in Little Women mehr beeindruckt. Vielleicht ist aber die hartgesottene Bulldoggen-Anwältin den Hollywood-Wählern mehr vertraut und unmöglich zu widerstehen. Ihr bissiger Monolog war auf jeden Fall einer der unterhaltsamsten Elemente des Netflix-Scheidungsdramas. Wie auch immer, nach drei Nominierungen ist das Oscar-Gold für Laura Dern diesmal fällig.

Wird gewinnen: Laura Dern für Marriage Story

Sollte gewinnen: Jennifer Lopez für Hustlers (leider nicht nominiert)

Der Oscar für die Beste Regie 2020 geht an …

Hier hat bei den Oscars 2020 Sam Mendes für 1917 die Nase vorn und auch in meinen Augen den Preis mehr als verdient. Das epische Drama aus dem Ersten Weltkrieg hat den Look eines einzigen langen Shots. Diese extrem schwierige Herausforderung hat der Regisseur (gemeinsam mit seinem kongenialen Kameramann Roger Deakins) grandios gemeistert. Es wäre nach American Beauty vor genau 20 Jahren der zweite Regie-Oscar für Mendes.

Aber auch Quentin Tarantino, der überraschenderweise noch nie den Award für die Beste Regie gewonnen hat, könnte endlich für Once Upon a Time in Hollywood das Rennen machen. 

Mein persönlicher Favorit ist allerdings der super-sympathische und talentierte südkoreanische Regisseur Bong Joon Ho. Seine Tour-De-Force Satire Parasite widmet sich auf geniale Weise einem sehr potentiellen Thema und beeindruckt mit seiner Liebe zum Detail. Der einzige Film, den ich gleich zweimal angeschaut habe.

Wird gewinnen: Sam Mendes für 1917

Sollte gewinnen: Bong Joon Ho für Parasite

Der Oscar für den Besten Internationalen Film 2020 geht an …

In der gerade erst umbenannten Kategorie (vorher Bester Nicht-Englischsprachiger Film) kämpfen dieses Mal fünf wirklich interessante Kandidaten um den Oscar. Gewinnen sollte und wird höchstwahrscheinlich Südkoreas Bong Joon Ho mit seinem tragikomischen Thriller Parasite. Der Film ist bei der diesjährigen Oscar-Verleihung gleich 5-mal nominiert, u. a. auch als Bester Film (ein Gewinn hier wäre eine kleine Sensation, siehe oben) und für die Beste Regie.

Auch Frankreichs Les Misérables ist ein starker Kandidat für den Oscar 2020 International. Lady Lys Crime-Drama spielt im Pariser Vorort Montfermeil, wo Victor Hugo vor 150 Jahren seinen namensgebenden Klassiker geschrieben hat.

Überrascht hat mich sehr, dass einer der berührendsten Filme des letzten Jahres, The Farewell von Lulu Wang, nicht nominiert ist. Herausragend war hier übrigens auch Awkwafinas schauspielerische Leistung als Billi Wang. Aber trotz Gewinn eines Golden Globes ging auch sie bei den Oscar-Nominierungen leer aus.

Wird und sollte gewinnen: Parasite von Bong Joon Ho

Weitere wichtige Kategorien bei den Oscars 2020

Unter den fünf nominierten Dokumentarfilmen heißen meine beiden Favoriten The Cave von Feras Fayyad, der schon vor zwei Jahren für Last Men in Aleppo nominiert war, und Honeyland (Land des Honigs) von Ljubomir Stefanov und Tamara Kotevska. Honeyland, eine ruhige Dokumentation über eine mazedonische Imkerin, hat wohl die besten Chancen, zumal der Film auch gleichzeitig in der Kategorie Bester Internationaler Film nominiert ist.

Wird gewinnen: Honeyland

Den Preis für die Beste Kamera bei den Oscars 2020 wird mit höchster Wahrscheinlichkeit Roger Deakins für 1917 mitnehmen. Deakins ist eine absolute Ikone auf seinem Gebiet, war insgesamt schon 14-mal nominiert und gewann zuletzt vor drei Jahren mit Blade Runner 2049. Lawrence Sher hätte den Preis für Joker aber ebenfalls verdient.

Wird gewinnen: Roger Deakins für 1917

In der Kategorie der Besten Filmmusik hoffe ich, dass Hildur Guðnadóttir ihren ersten Oscar für Joker nach Hause nimmt. Die isländische Komponistin hat ja schon bei den Golden Globes mit ihrem Gewinn Geschichte geschrieben. Aber auch in dieser Kategorie hat die Academy ihre alten Standards übernommen. Alle fünf Kandidaten für die Beste Filmmusik haben insgesamt 99 Nominierungen erhalten. Ja, neunundneunzig. Und wenn man bedenkt, dass die Joker Komponistin Hildur Guðnadóttir in diesem Jahr zum ersten Mal dabei ist, bedeutet dies, dass der durchschnittliche Mann in dieser Kategorie bereits 24,5 Oscar-Nominierungen für seine Arbeit erhalten hat – wie aufregend.

Gefehlt hat mir übrigens Daniel Lopatin für Uncut Gems auf der Nominiertenliste.

Wird gewinnen: Hildur Guðnadóttir  für Joker

Drei Filme, die bei den Nominierungen für die Oscars 2020 übersehen wurden!

Es gab auch diesmal wieder Film-Juwelen, die bei den Oscars komplett übersehen wurden. Ich persönlich vermisse in diesem Jahr: Uncut Gems, Booksmart und, wie schon oben erwähnt, The Farewell. So schade es ist, dass alle drei nicht die internationale Aufmerksamkeit bekommen, die sie eigentlich verdient haben, so sehr möchte ich Euch diese Filme an Herz legen.

Nennt mir Eure Favoriten für die Oscars 2020!

Soweit meine Oscar-Vorschau 2020. Gerne möchte ich natürlich auch von Euch hören, was Eure Lieblingsfilme waren. Und vielleicht gibt es ja doch noch die eine oder andere Überraschung in der Oscarnacht.

Bis dahin.

Herzlichst,
Eure
Alexandra Klim

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Let it snow! Die besten Winterfilme aller Zeiten https://www.alexandraklim.com/die-besten-winterfilme-aller-zeiten/ https://www.alexandraklim.com/die-besten-winterfilme-aller-zeiten/#comments Fri, 20 Dec 2019 10:05:00 +0000 https://www.alexandraklim.com/?p=2340 Mit der weißen Weihnacht scheint es ja auch dieses Jahr – zumindest flächendeckend – nichts zu werden. Aber vielleicht wird der Winter ja entgegen aller Prognosen zwischen den Jahren oder im Januar/Februar noch ein wenig winterlich. Wie auch immer, ich stimme einfach gemeinsam mit Euch ein optimistisches 🎵Let it snow, let it snow, let it […]

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Mit der weißen Weihnacht scheint es ja auch dieses Jahr – zumindest flächendeckend – nichts zu werden. Aber vielleicht wird der Winter ja entgegen aller Prognosen zwischen den Jahren oder im Januar/Februar noch ein wenig winterlich. Wie auch immer, ich stimme einfach gemeinsam mit Euch ein optimistisches 🎵Let it snow, let it snow, let it snow🎵 an und starte mit meiner persönlichen Liste der besten Winterfilme aller Zeiten. Zumindest auf der Leinwand gibt es Schnee und Eis satt – plus wahlweise Adrenalin, Drama oder Romantik. Zieht Euch warm an, genehmigt Euch einen heissen Tee oder Glühwein und los geht’s.

Fargo (1996)

Die Coen-Brüder Ethan und Joel hatten schon mit Ihrem Debüt Blood Simple sowie den nachfolgenden Filmen für Begeisterung unter Kinozuschauern und Kritikern gesorgt. Mit Fargo aber gelang Ihnen ein Höhepunkt ihres Schaffens, der 18 Jahre später sogar eine lose angelehnte Erfolgs-TV-Serie nach sich zog. Die Geschichte, typisch tragikomisch wie coenesk: Ein schlampig geplantes Verbrechen geht fürchterlich schief und am Ende gibt es mehrere Leichen im eisigen Minnesota. Grandios: Frances McDormand als hochschwangere Ermittlerin Marge Gunderson, die für diese Rolle auch gleich ihren ersten Oscar gewann. Wie immer toll auch William H. Macy als tragischer Loser Jerry Lundegaard und Steve Buscemi als Auftrags-Kidnapper Carl Showalter. Einen weiteren Oscar gab es für das Originaldrehbuch der Coens.

Chill-Faktor: ❄❄❄❄❄❄❄

Anspruch: ☃☃☃☃☃

Oscars: 🏂🏾🏂🏾

Frozen River (2008)

Großes Schauspielerinnenkino und ein US-Film zu einem Thema, das sonst in Hollywood eher selten behandelt wird. Erzählt wird die Geschichte Ray Eddys, einer alleinerziehenden Mutter, die aus Geldnot in den Schmuggel von Asiaten über die kanadisch-us-amerikanische Grenze einsteigt. Die gefährliche Route führt über den titelgebenden zugefrorenen Fluss. Beeindruckende Leistung, die für Melissa Leo als Ray eine Oscar-Nominierung zur Folge hatte. Unbedingt sehenswert.

Chill-Faktor: ❄❄

Anspruch: ☃☃☃☃☃☃☃

Auszeichnungen: 🏂🏾🏂🏾 (u. a. Großer Preis der Jury/Sundance Film Festival, Beste Darstellerin Festival Internacional de Cine de Donostia-San Sebastián)

Doktor Schiwago (1965)

Die so großartige wie epische Verfilmung des gleichnamigen Romans von Boris Pasternak (Literaturnobelpreis 1958) mit legendären Schauspielern wie Omar Sharif, Julie Christie, Geraldine Chaplin, Rod Steiger und Sir Alec Guinness räumte gleich fünf Oscars ab. Die 3 Stunden und 17 Minuten der Originalversion hier kurzzufassen, wäre ein Ding der Unmöglichkeit. Daher nur ein paar Stichworte: Russische Revolution, große unerfüllte Liebe, 1. Weltkrieg, Bürgerkrieg.  

Chill-Faktor: ❄❄❄❄❄❄❄❄

Anspruch: ☃☃☃☃☃☃☃

Oscars: 🏂🏾🏂🏾🏂🏾🏂🏾🏂🏾

The Revenant (2015)

Endlich der so lange herbeigesehnte Oscar für Leonardo di Caprio. Absolut verdient, muss dieser in der Rolle des Trappers Hugh Glass doch so einiges durchmachen. Beispiele gefällig: Er wird im Nahkampf mit einem Grizzly schwer verletzt, muss die Ermordung seines Sohnes mit eigenen Augen ansehen, wird lebendig begraben und muss, um einen Schneesturm in eisiger Kälte zu überleben, im ausgenommenen Kadaver seines Pferdes „übernachten“. Bestimmt hat man di Caprio schon mit besserer schauspielerischer Leistung gesehen, aber nachdem er jahrelang leiden musste und bei der Oscar-Vergabe leer ausging, endet mit The Revenant seine Passionsgeschichte.

Chill-Faktor: ❄❄❄❄❄❄❄❄❄❄

Anspruch: ☃☃☃☃☃

Oscars: 🏂🏾🏂🏾🏂🏾

Into the Wild (2007)

Die unter der Regie von Sean Penn verfilmte wahre Geschichte des Christopher McCandless, der aus seiner wohlhabenden, aber herzlosen Familie ausbricht, um sich als Hobo selbst zu finden. Hierzu reist er kreuz und quer durch die Vereinigten Staaten, hat aber von Anfang an als Ziel die Wildnis Alaskas und deren Einsamkeit. Dort landet er auch letztlich und versucht, in einem im Nirgendwo stehenden Buswrack den Winter zu überstehen. Absolut sehenswert. Unbedingt lesenswert auch die gleichnamige Original-Reportage über McCandless vom bekannten Journalisten Jon Krakauer, erschienen im Jahr 1996 – der in dieser Liste gleich noch einmal auftauchen wird, wieder im Eis, nur dieses Mal am Mount Everest. Hörenswert: Der von Eddie Vedder (Pearl Jam) zusammengestellte und selbst eingespielte Soundtrack.

Chill-Faktor: ❄❄❄❄

Anspruch: ☃☃☃☃☃☃

Auszeichnungen: 🏂🏾🏂🏾 (u. a. Bester Film/Gotham Award und Golden Globe für den Filmsong Guaranteed)

Everest (2015)

Der soeben erwähnte Jon Krakauer gilt als einer der kenntnisreichsten Journalisten, was Alpinismus angeht. Der Mann weiß, wovon er schreibt und hat u. a. die Eiger-Nordwand erfolgreich bestiegen. Everest erzählt die Geschichte seiner Besteigung des Mount Everest im Jahre 1996, die leider für viele seiner Expeditionsteilnehmer tödlich endete. Beeindruckende Bilder, großartige Schauspieler und ein großes Drama auf dem höchsten Berg der Welt. Der Autor selbst war nicht angetan vom Film, bezeichnete ihn als „total bull“, da er seiner Meinung nach nicht die wahre Geschichte zeige – und ihn zudem niemand vor dem Dreh auch nur mal kurz gesprochen habe.

Chill-Faktor: ❄❄❄❄❄❄❄❄

Anspruch: ☃☃☃

Auszeichnung: 🏂🏾 (Prädikat „Besonders wertvoll“ der Deutschen Film- und Medienbewertung)

The Ice Storm (1997) auf Deutsch „Der Eissturm“

Viele sagen, dass Der Eissturm Ang Lees bester Film sei, wobei der Regisseur da auch noch einige andere Kandidaten in seinem Portfolio hat, z. B. Eat, Drink, Man, Woman, Tiger and Dragon, Brokeback Mountain oder Hulk – na gut, Hulk nicht unbedingt 😉. Im Eissturm überzeugt neben dem Setting auch die gesamte, namhafte Darstellerriege. Kevin Kline als Familienvater, Joan Allen als Mutter und auch Sigourney Weaver, Tobey Maguire, Christina Ricci, Elijah Wood und Katie Holmes spielen mit. Ang Lee kreiert das herrliche Sittengemälde einer Vorstadt-Familienhölle zu Beginn der 70er Jahre in den USA.

Chill-Faktor: ❄❄❄❄

Anspruch: ☃☃☃☃☃☃☃

Auszeichnungen: 🏂🏾🏂🏾 (u. a. Bestes Drehbuch /Cannes 1997, British Academy Film Awards 1998 für Sigourney Weaver als Beste Nebendarstellerin)

Und täglich grüßt das Murmeltier (1993)

Was soll man zu diesem Klassiker noch sagen. Bill Murray, Andi McDowell und jeden Morgen um 6 Uhr der Radiowecker mit Sonny & Cher’s I got you, Babe im Örtchen Punxsutawney, Pennsylvania, wo traditionell immer am 2. Februar der Tag des Murmeltiers begangen wird – und man erfährt, wie das Wetter in Zukunft wird. Einer der wenigen Filme, den man auch zum 15ten Mal noch mit höchstem Vergnügen schauen kann.

Chill-Faktor: ❄❄❄❄❄❄❄❄❄❄❄

Anspruch: ☃☃☃☃

Auszeichnungen: 🏂🏾🏂🏾 (u. a. MTV Movie Award für Bill Murray als Bester Darsteller in einer Komödie 1993 und BAFTA Award 1994 für das Beste Drehbuch/Danny Rubin und Regisseur Harold Ramis)

Winter Sleep (2014)

Ein Hotel in der Einöde Kappadokiens, ein empathieloser Familientyrann, der das Hotel führt und seine Familie sowie seine Schuldner schlecht behandelt. Kritiker loben beim türkischen Gewinnerfilm von Cannes 2014 besonders die hervorragenden Dialoge, das beeindruckende Setting und die enge Verwandschaft mit den Filmdramen eines Ingmar Bergmanns. Und diese Kritiker haben recht, schaut Euch diesen Film unbedingt an! Klassisches Kino, wie es heute (leider) selten geworden ist.

Chill-Faktor: ❄❄❄

Anspruch: ☃☃☃☃☃☃☃☃

Auszeichnung: 🏂🏾🏂🏾 (Goldene Palme bei den Filmfestspielen von Cannes 2014 & FIPRESCI-Preis ebenda)

The Shining (1980)

Stephen King war „zutiefst enttäuscht“ von der Verfilmung seines Romans und bemängelte, dass der Meisterregisseur Kubrick nicht das „böse Hotel“ in Szene gesetzt habe, sondern nur eine „häusliche Tragödie“. Dieser Eindruck mag für ihn stimmen, beim unvoreingenommenen Horrorfilm-Fan sieht es da anders aus. Jack Nicholson gruselig wie nie, Shelley Duvall, seine Filmfrau am Rande des Nervenzusammenbruchs (die beiden mussten laut Kubrick die Szene, in der Jack versucht, mit der Axt ins Badezimmer einzudringen, ganze 127 Mal wiederholen!). Dazu ein abgründiges Setting in einem über den Winter völlig verlassenen Hotel. Thrill pur. Ach ja: Und vor wenigen Wochen ist die Verfilmung der Fortsetzung Doctor Sleeps Erwachen, ebenfalls basierend auf einem Roman von Stephen King, ins Kino gekommen.

Chill-Faktor: ❄❄❄❄❄❄❄❄❄❄❄

Anspruch: ☃☃☃☃☃

Auszeichnungen: 🏂🏾 (Saturn Award)

The Hateful Eight (2015)

Eingeschneit zu sein, ist kein schönes Gefühl. Am Anfang vielleicht noch romantisch in der passenden Begleitung, aber dann ist man der Natur und dem Wetter ausgeliefert. Ist man jetzt aber noch mit mehreren Unbekannten eingeschneit, deren Beweggründe und Absichten alles andere als klar sind, dann steigert das das Unbehagen. Und findet das Ganze im Wilden Westen statt und ist es von Quentin Tarantino inszeniert, dann erleben die Figuren in diesem Kammerspiel zwar die Hölle, aber als Zuschauer weiß man: Beste Unterhaltung und ein hoher Chill-Faktor sind garantiert. Tarantinos Hommage an die italienischen Winter-Spaghetti-Western mit einem im wahrsten Sinne des Wortes ausgezeichneten Soundtrack von Ennio Morricone.

Chill-Faktor: ❄❄❄❄❄❄❄❄❄❄❄

Anspruch: ☃☃☃☃☃☃

Auszeichnungen: 🏂🏾🏂🏾🏂🏾 (Oscar, Golden Globe, BAFTA Award für die beste Filmmusik für Ennio Morricone)

Fräulein Smilas Gespür für Schnee (1997)

Eine Halb-Inuit, die in der dänischen Gesellschaft nach ihrem Platz sucht, ein Inuit-Junge, der von einem schneebedeckten Dach stürzt und die Vermutung der erstgenannten: Es war Mord, kein Unfall. Der eiskalte Thriller um eine Außenseiterin, die einen großen Skandal aufdeckt und sich dabei in höchste Gefahr begibt, fesselt auch dank der Hauptdarstellerin Julia Ormond, die heutzutage leider kaum noch auf der großen Leinwand zu sehen ist.

Chill-Faktor: ❄❄❄❄❄❄❄

Anspruch: ☃☃☃☃

Auszeichnungen: 🏂🏾 (Prädikat „Besonders wertvoll“ der Deutschen Film- und Medienbewertung)

Snowpiercer (2013)

Schon die Veröffentlichungsgeschichte von Snowpiercer ist ein Thriller für sich. Hauptschuldiger hier, genau wie bei #metoo: Harvey Weinstein, dem der Film in der Original-Fassung von Regisseur Bong Joon Ho doch allen Ernstes „zu intelligent“ (!!!) war, weswegen er gekürzt werden sollte, wogegen sich der südkoreanische Regisseur wehrte. Die Geschichte: Dank misslungenem Geo-Engineering ist es zu einer globalen Eiszeit gekommen. Die wenigen Menschen, die überlebt haben, leben in einem streng nach Hierarchien getrennten Zug, der unaufhörlich umher kreist. Angeführt von Chris Evans in der Rolle des Curtis Everett, kommt es zum Aufstand der Unterdrückten. Gänsehautfilm – und das nicht nur wegen des eisigen Settings! Achtung: Im kommenden Jahr gibt es auf TNT eine auf zwei Staffeln angelegte Serienversion mit der großartigen Jennifer Connelly!

Chill-Faktor: ❄❄❄❄❄❄❄❄❄❄❄

Anspruch: ☃☃☃☃☃☃☃☃

Auszeichnungen: 🏂🏾🏂🏾🏂🏾🏂🏾 (Diverse, u. a. mehrere für Tilda Swinton und Bong Joon Ho, sowie 95 % positive Reviews auf Rotten Tomatoes)

Eight Below (2006) auf Deutsch „Antarctica – Gefangen im Eis“

Eine herzzerreißende Geschichte für Jung und Alt! Als ein Schneesturm aufkommt, hat Schlittenhundeführer Jerry Shepard (Paul Walker) keine Chance, seine acht angebundenen Schlittenhunde von einer Station aus mit ausfliegen zu lassen. Alle Versuche, dies zeitnah nachzuholen, scheitern. Erst Monate später gelingt es ihm zurück zur Forschungsstation zu gelangen, wo er einen der acht erfroren vorfindet. Aber was ist mit den anderen sieben passiert. Schaut es Euch an und zittert mit!

Chill-Faktor: ❄❄❄❄❄

Anspruch: ☃☃☃

Winter’s Bone (2010)

Jennifer Lawrences großer Durchbruch, der ihr als 20-Jährige ihre ersten Oscar und Golden Globe Nominierungen einbrachte! Als Ree Dolly aus einer ärmlichen Familie in den ländlichen Ozark Mountains muss Sie der Polizei beweisen, dass Ihr Vater, der erst verhaftet und dann auf Kaution auf freien Fuß gesetzt wurde, nicht mehr am Leben ist. Gelingt Ihr dies nicht, wird das verfallene Häuschen Rees, in dem sie mit Ihrer katatonischen Mutter sowie Ihren beiden Schwestern wohnt, versteigert. Das Problem bei der Suche nach Ihrem Vater: Niemand hilft Ihr dabei. Sie ist vollkommen auf sich allein gestellt, da das gesamte Dorf gegen sie steht. Man hat Angst um sein einzig erträgliches Geschäft, wenn Ree zuviel Aufmerksamkeit erregt: die Herstellung von Crystal Meth.

Chill-Faktor: ❄❄❄❄❄❄❄❄❄

Anspruch: ☃☃☃☃☃

Auszeichnungen: 🏂🏾🏂🏾 (Sundance Film Festival: Grand Jury Prize: Dramatic Film 2010 und Best Screenplay Award u. v. m.)

Il Grande Silencio (1968) auf Deutsch „Leichen pflastern seinen Weg“

Es gibt wohl wenige Italowestern, die mit einem atemberaubenderen Einstieg beginnen als Il Grande Silencio. Schneebedeckte Berge und ein Morricione-Score vom allerfeinsten. Ein brutaler, eiskalter Western von Meister Sergio Corbucci mit Jean-Luis Trintignant als sprachlosen „Helden“, der den psychopathischen Killer und Kopfgeldjäger Loco (Klaus Kinski) im Auftrag einer jungen Witwe töten soll. Ein absoluter Klassiker, den man gesehen haben muss mit einem Ende, wie man es absolut nicht gewohnt ist.

Chill-Faktor: ❄❄❄❄❄❄❄❄❄❄

Anspruch: ☃☃☃☃☃☃

Auszeichnungen: 🏂🏾

Misery (1990)

Wenn der größte Fan auf sein Idol trifft, dann geht das nicht immer gut aus. Das muss auch Romanautor Paul Sheldon (James Caan) erfahren, als er bei einem Schneesturm mit dem Auto verunglückt und von der ehemaligen Krankenschwester Annie Wilkes (Kathy Bates) „gerettet“ wird. Als Annie, vom American Film Institute auf Rang 17 der bösesten Filmschurken gewählt, läuft Kathy Bates zu großer Form auf – und erhielt dann auch fast zwangsläufig einen Oscar und einen Golden Globe als beste Hauptdarstellerin. Auch James Caan spielt hervorragend, auch wenn Stephen King in seinem Buch Das Leben und das Schreiben mitteilte, dass er jeden anderen Schauspieler als James Caan in der Rolle Sheldons lieber gesehen hätte. Man kann es dem Meister bei Romanverfilmungen wohl nicht recht machen …

Chill-Faktor: ❄❄❄❄❄❄❄❄❄❄

Anspruch: ☃☃☃☃☃

Auszeichnungen: 🏂🏾🏂🏾 (Diverse Auszeichnungen für Kathy Bates)

Into the White (2012)

Zweiter Weltkrieg. Ein Luftkampf zwischen einer deutschen und einer englischen Maschine über Norwegen. Die deutsche Heinkel HE 111 wird abgeschossen von der englischen Blackburn Skua. Die drei überlebenden Deutschen retten sich in eine verlassene Hütte, an der wenig später auch die beiden Briten ankommen. Feinde auf engstem Raum, wenig bis gar keine Vorräte und draußen tobt ein Schneesturm. Europäisches Spannungskino von Regisseur Petter Næss mit Rupert Grint in seiner ersten Post-Harry-Potter-Rolle – sehenswert, erst recht, wenn man bedenkt, dass der Film auf einer wahren Begebenheit beruht.

Chill-Faktor: ❄❄❄❄❄❄❄❄❄

Anspruch: ☃☃☃☃

Die drei besten Winterfilme – Dokumentarfilme

Ein guter Winterfilm muss nicht zwangsläufig rein fiktional sein. Daher möchte ich Euch hier noch meine drei besten Winterfilm-Dokumentationen nennen. Ein Klassiker des Dokumentarfilms, eine herzzerreißende Dokumentation über die Reise der Pinguine und ein atemberaubendes Werk über das Bergsteigen. Ich hoffe, die Trailer bringen Euch auf den Geschmack.

Meru (2015)

Die Shark’s-Fin-Route am 6.660 Meter hohen Himalaya-Gipfel Meru hatte, bis zum Versuch von Conrad Anker, Jimmy Chin, und Renan Ozturk, bisher noch keiner bewältigt. Und auch den drei Bergsteigern war es im ersten Versuch nicht gelungen. Nach einem fürchterlichen Unfall Ozturks und einem durch pures Glück überlebten Lawinenabgang Chins, wagen Sie nur 5 Monate nach dem Abbruch der ersten Expedition Versuch Nummer 2. Und die Kamera ist immer mit dabei und dokumentiert, wie sie Felsklettern im Hochgebirge in … naja, neue Höhen führen. Achtung: Nichts für Menschen, die nicht schwindelfrei sind!

March of the Penguins (2005) auf Deutsch „Die Reise der Pinguine“

Ein Dokumentarfilm – und doch kein Dokumentarfilm. Gezeigt wird das beschwerliche Leben der Kaiserpinguine – allerdings illustriert mit vorher fest eingeplanten Bildern und einem Schnitt, der dazu führt, dass die Geschichte rund wird. Der Lohn der Arbeit von Regisseur Luc Jacquet: der Oscar für den besten Dokumentarfilm 2006. Wichtig: Es gibt zwei Versionen des Films. In der einen haben die Pinguine eigene Stimmen und unterhalten sich auf ihrer Reise; in der anderen sind die tollen Bilder allein von einem eher zurückhaltenden Erzähler kommentiert. Ich empfehle Euch letztere Version.

Nanuk, der Eskimo (1922)

Wenn es um das Thema Dokumentarfilm geht, wird Nanuk, der Eskimo immer als eine der ersten erfolgreichen Produktionen genannt. Doch gilt auch hier schon, in einem der frühesten längeren Dokumentarfilme, dass Dokumentieren niemals reines Dokumentieren ist, sondern natürlich immer auch einer Inszenierung folgt. Genau das war die Kritik am Film von Dokumentarfilm-Legende Robert Joseph Flaherty, der seinen Protagonisten statt mit der Flinte, die er zur Jagd benutzte, für die Aufnahmen mit traditionellen Waffen jagen ließ. Dennoch ein frühes Dokumentarfilm-Meisterwerk mit tragischer Geschichte im Nachgang. So starben Nanuk (im echten Leben Allakariallak) und seine gesamte Familie kurz nach Ende der Dreharbeiten bei einem Schneesturm.

Habe ich einen Winterfilm vergessen?

Genug Schnee und Eis für einen ganzen Winter. Ich hoffe, der ein oder andere Vorschlag konnte Euch zu einem gemütlichen Filmabend inspirieren. Ihr dürft natürlich gerne meine Liste in den Kommentaren noch um Eure Favoriten ergänzen :).

Ich verabschiede mich jetzt in den Winterurlaub – und ja es geht in die schneesicheren Schweizer Alpen. Ein schönes und entspanntes Weihnachtsfest Euch allen und einen grandiosen Rutsch ins neue Jahr!

Herzlichst,

Eure Alexandra Klim

 

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Peter Lindbergh. Women’s Stories – Bildgewaltiger Film über einen der größten Fotografen https://www.alexandraklim.com/peter-lindbergh-womens-stories-filmkritik-alexandra-klim/ https://www.alexandraklim.com/peter-lindbergh-womens-stories-filmkritik-alexandra-klim/#comments Sat, 09 Nov 2019 20:55:10 +0000 https://www.alexandraklim.com/?p=2322 Ein wahrer Bildersturm von einem Film ist Jean-Michel Vecchiets Dokumentarfilm ‚Peter Lindbergh. Women’s Stories‘. Eine wilde Montage von Foto-Set-Shootings, ikonischen Lindbergh-Aufnahmen, Interviews mit den Weggefährtinnen, die auf Lindbergh (und vice versa) den meisten Einfluss ausgeübt haben, seiner Schwester, Naomi Campbell und der berühmten Charlotte Rampling. Aber wie sonst will man einer so charismatischen Person wie […]

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Ein wahrer Bildersturm von einem Film ist Jean-Michel Vecchiets Dokumentarfilm ‚Peter Lindbergh. Women’s Stories‘. Eine wilde Montage von Foto-Set-Shootings, ikonischen Lindbergh-Aufnahmen, Interviews mit den Weggefährtinnen, die auf Lindbergh (und vice versa) den meisten Einfluss ausgeübt haben, seiner Schwester, Naomi Campbell und der berühmten Charlotte Rampling. Aber wie sonst will man einer so charismatischen Person wie dem deutschen Fotografen gerecht werden?

Was Pollock für Lindbergh, wird Lindbergh für den Regisseur

Verwoben ist ‚Lindbergh‘ dabei immer auch mit der Geschichte, die den Regisseur selbst mit Lindbergh verbindet. Er habe als Kind Fotografien gesehen, wie Lindbergh Jackson Pollock fotografisch bei dessen Action-Painting-Sessions begleitete, folgte, umtanzte. Und dies habe in ihm den Wunsch geweckt, selbst Ähnliches zu tun – umso glücklicher für ihn, dass ausgerechnet er von Peter Lindbergh auserkoren wurde, ihn bei dessen Fotoshootings, vor allem für die italienische Vogue, zu begleiten.

Lindberg shootet im Ruhrgebiet
Legendäre Lindbergh-Ästhetik. Shooting im Ruhrgebiet, der Heimat des Fotografen (Foto: DCM)

Das Ergebnis: beeindruckende Aufnahmen an ebenso eindrucksvollen und außergewöhnlich inszenierten Orten wie der Camargue, in New York sowie auf der Insel Stromboli (siehe mein Blogpost vom 15.07.2018). Und auch die fantastischen Rückblicke in die Zeiten der absoluten Supermodels der 90er-Jahre von Naomi Campbell über Christy Turlington, Linda Evangelista, Tatjana Patitz, Cindy Crawford und Co sorgen für schöne Erinnerungen an damals. Aber dem Fotografen Lindbergh an und für sich, dem Menschen hinter den Bildern, kommt man persönlich nicht näher bzw. nur aus dem Erzählten der Interviews oder den Bildern seiner Shootings.

Porträt von Peter Lindbergh von Stefan Rappo
Der Meister. Peter Lindbergh fotografiert von Stefan Rappo (Foto: DCM)

Optisch gewaltiger Film über einen gewaltigen Fotografen

Das ergibt zwar einen interessanten Einblick in die Zeugnis ablegenden Personen, bleibt aber letztlich eher spekulativ bzw. erzählt Bekanntes, da dies vermutlich für die meisten Künstler gilt: Er war geprägt durch seine Kindheit. Er hat seinen Platz im Leben verzweifelt gesucht. Er ist der bekannte Künstler geworden, ein Traum, den sich seine sangesbegabte Mutter nicht erfüllen konnte. Immer, wenn es in die Tiefe gehen könnte, wenn Regisseur Vecchiet Lindbergh vor der Kamera durchaus interessante, persönliche Fragen stellt, bricht Lindbergh ab, rettet sich in lächelnd vorgetragene saloppe Antworten. Im Kommentar wird das Offensichtliche mitgeteilt: Über manche Dinge wollte Peter Lindbergh nicht reden.

CHRISTY TURLINGTON, CINDY CRAWFORD, LINDA EVANGELISTA, NAOMI CAMPBELL, TATJANA PATITZ, VOGUE GREAT BRITAIN, NEW YORK, USA, 1989
Supermodels. Cristy Turlington, Cindy Crawford, Linda Evangelista, Naomi Campbell, Tatjana Patitz, NYC 1989 für die Vogue (Foto: DCM)

Wirklich ärgerlich ist das aber nicht. Denn: Peter Lindbergh war ein meisterhafter und auch von seinen Models hoch geschätzter Fotograf. Ein Foto-Künstler. Und ein solcher drückt sich durch die Linse und durch den perfekt getimeten Druck auf den Auslöser aus – und nicht unbedingt durch Worte. Mit dem Film Vecchiets ist es ganz ähnlich, denn man kann sich an ihm nicht satt sehen. Ein optisch gewaltiger Film mit genialer Montage, exzellentem Schnitt und hervorragendem „Hinter den Kulissen“-Material, dem man die Schwäche, nicht wirklich hinter das Phänomen des verehrten wie geachteten Fotografen zu schauen, daher gerne verzeiht.

Das Gewinnspiel: Sichert Euch eine von drei DVDs

Eine klare Empfehlung ist der Dokumentarfilm trotzdem. Seit 11. Oktober gibt es ihn auf DVD und bereits seit September als Download (EST) oder VOD (DCM). Hier ist ein kurzer Trailer, der Euch sicher noch mehr Appetit auf den Film macht!

Neugierig auf die ‚Women’s Stories‘? Dann könnt Ihr hier eines von 3 Exemplaren der DVD gewinnen.

Ich wünsche Euch viel Glück!

Eure Alexandra Klim

Peter Lindbergh - Women's Stories - DVD-Cover
Peter Lindbergh – Women’s Stories (Foto: DCM)

 

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Das schönste Autorennen der Welt – die Mille Miglia 2019 https://www.alexandraklim.com/das-schoenste-autorennen-der-welt-die-mille-miglia-2019/ https://www.alexandraklim.com/das-schoenste-autorennen-der-welt-die-mille-miglia-2019/#respond Thu, 23 May 2019 21:33:58 +0000 https://www.alexandraklim.com/?p=2245 Das schönste Autorennen der Welt – die legendäre Mille Miglia. Und ich wage einen neuen Versuch. Vor zwei Jahren verspürte mein Nash Healey nicht ganz so viel Lust auf das Rennen wie ich. Er hatte sich damals nach diversen technischen Problemen per Abschleppwagen ans Tagesziel bringen lassen. Aber: Trotz Riesenenttäuschung war es doch ein unvergessliches […]

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Das schönste Autorennen der Welt – die legendäre Mille Miglia. Und ich wage einen neuen Versuch. Vor zwei Jahren verspürte mein Nash Healey nicht ganz so viel Lust auf das Rennen wie ich. Er hatte sich damals nach diversen technischen Problemen per Abschleppwagen ans Tagesziel bringen lassen. Aber: Trotz Riesenenttäuschung war es doch ein unvergessliches Erlebnis, Teil der Mille Miglia zu sein. Und wen das Rennfieber einmal erwischt hat, der gibt so schnell nicht auf. Nach einem Jahr Pause also ein neuer Angriff, ein neues Rennen. In der Zwischenzeit wurde der Nash ordentlich auf Vordermann gebracht. Ein Ausfall aufgrund der Probleme von 2017 war damit praktisch ausgeschlossen. Neues Jahr, neues Glück! Bevor es an den Start geht, checke ich aber auch 2019 wieder die Konkurrenz der Oldtimer-Schmuckstücke und Classic Cars, die sich in die schönste und strapaziöseste Rallye der Welt wagen.

Nash Healey auf vor dem Start beim Technikcheck der Mille Miglia 2019
Wieder mit am Start. Der Nash Healey unter dem kritischen Blick der Techniker.

 

Auch die Konkurrenz ist bereit für die Mille Miglia 2019: ein 70 Jahre alter Alfa Maserati 2500.

 

Healey 2400 Silverstone E-Type (1950)
Schmuckstück. Ein Healey 2400 Silverstone E-Type vor dem Start der Mille Miglia 2019.

 

Mille Miglia 2019: Jaguar XK120 OTS Roadster
Klassiker aus dem Jahr 1953. Jaguar XK120 OTS Roadster.

 

Bentley 3,5 Litre (1936) auf der Mille Miglia
Noch ein Traumwagen. Bentley 3,5 Litre. Baujahr 1936.

Die erste Etappe der Mille Miglia 2019 – von Brescia nach Cervia / Milano Marittima

Brescia – Desenzano – Sirmione – Valeggio sul Mincio – Mantova – Ferrara – Comacchio – Ravenna – Cervia / Milano Marittima

Die Route klingt doch schon mal wie ein italienischer Traum, oder? Der erste von vier Rallye-Tagen kann beginnen. Auch die Liste der Mitstreiter kann sich sehen lassen. Hier nur ein paar Namen, wer noch alles mitfährt bei der Mille Miglia 2019:

Ich befinde mich also in bester Gesellschaft.

Die Mille Miglia – keine ganz normale Rallye

Kurz zur Erinnerung: Im Gegensatz zu vielen anderen Rallyes kommt es bei der Mille Miglia nicht auf reine Geschwindigkeit an. Vielmehr ist es wichtig, dass die ca 1800 Kilometer in einer vorgegebenen Zeit absolviert werden. Insgesamt gibt es bei dieser Gleichmäßigkeitsrallye über 100 Sonderprüfungen, die man so exakt wie möglich, also ohne zeitliche Abweichung fahren muss. Bei den sogenannten Schlauchprüfungen müssen wir Teilnehmer den vorgegebenen Streckenabschnitt in einer bestimmten Zeit zurücklegen. Je geringer die Abweichung, desto mehr Punkte gibt es. Genug gesagt: Schnallt Euch an … und los geht es mit der Mille Miglia 2019.

Bequem geht anders. Die 100 Meilen sind keine Spazierfahrt.

 

Alexandra Klim und der Nash Healey Sports 3.8
Es kann losgehen! Alexandra Klim kurz vor dem Start im Museo Mille Miglia in Brescia.

 

Mille Miglia 2019 mit Alexandra Klim
Jedes Auto wird vor dem Start noch offiziell versiegelt.

 

Nash Healey Sports 3.8 auf der Mille Miglia 2019
Startnummer 254 – hoffentlich eine Glückszahl.

 

Nash Healey Sports 3.8
Hier noch mit Verdeck – bei Dauerregen in Brescia am Morgen des Rennstarts.

 

Alexandra Klim auf der Mille Miglia 2019
Volle Konzentration.

 

Stau bei der Mille Miglia 2019. Vor uns das Heck eines Maserati A6 GCS Fiandri aus dem Jahr 1954.

 

Alexandra Klims Nash Healey Sports 3.8 auf der Mille Miglia 2019
Noch gut im Schuss – unser Nash Healey Sports 3.8 beim Zwischenstopp.

Den ersten Tag haben wir gut überstanden, der Nash Healey und ich. Kein Vergleich zu meinem letzten Erlebnis vor zwei Jahren. Nach dem Dauerregen am Morgen in Brescia, kam sogar pünktlich zum Start die Sonne raus und die gesamte erste Etappe konnte Open Air gefahren werden. „So kann es gerne weitergehen“, ist mein Gedanke am Ziel in Cervia / Milano Marittima, … doch ganz so glatt läuft die zweite Etappe der Mille Miglia 2019 dann doch nicht. Aber seht selbst.

Die zweite Etappe der Mille Miglia 2019 – von Milano Marittima nach Rom

Cervia / Milano Marittima – Cesenatico – Gambettola – Urbino, – Corinaldo – Senigallia – Fabriano – Assisi – Perugia – Terni – Rieti – Roma

4 Stunden Schlaf und diverse Tassen Kaffee später: Ein Traummorgen für den zweiten Tag der Mille Miglia. Strahlender Sonnenschein, Ferraris und Jaguars neben mir bei der Startaufstellung. Der Weg in die Ewige Stadt lässt sich bestens an.

Ferrari 250 MM Spider Vignale (Baujahr 1953)
Vor dem Start des 2. Renntages in Cervia Milano Marittimaresica. Ein Ferrari 250 MM Spider Vignale (1953).

 

Mille Miglia 2019: Jaguar XK 120 M Competition
Jaguar XK 120 M Competition (Baujahr 1952) in Milano Marittima am frühen Morgen des zweiten Renntages.

 

Einfahrt der Mille Miglia nach ?????
Ein Youngtimer hat sich hier vor die Stoßstange gemogelt.

 

Alfa Romeo 1900 AR 51 "Matta" und Nash Healey Sports 4.1 Pininfarina
Kurze Pause: Alfa Romeo 1900 AR 51 „Matta“ und ein Nash Healey Sports 4.1 Pininfarina.

 

Mille Miglia 2019 in ?????
Beeindruckende mittelalterliche Architektur.

 

Healey Duncan Drone (Baujahr 1948)
Noch ein Healey-Bro: dem Healey Duncan Drone aus dem Jahr 1948 dicht auf den Fersen.

 

A.C. ACECA auf der Mille Miglia 2019
Automobiler Himmel: Zwischenstopp in Fabriano nach 7 Stunden Rennen am 2. Tag der Mille Miglia.

 

Mille Miglia 2019 in ????
Rennfahrer Lunch-Pause in Fabriano.

 

Mille Miglia 2019 Mercedes 300 SL
Wenn Dein 300 SL von einem Fiat 1100/103 TV Spider überholt wird.

 

Mille Miglia 2019 - ein Besucher aus der Zukunft
Was macht der hier!? Zurück aus der Zukunft?

 

Mille Miglia 2019 mit Alexandra Klim
Im Mille Miglia Convoi durch die italienischen Gassen.

 

Essenziell vor jedem Rallye-Abschnitt auch bei der Mille Miglia: Ein genauer Blick ins Routenbuch.

 

Fiat 508 S "Balilla" Sport Coppa d'Oro (1935) - Mille Miglia 2019
Ein paar Jahre älter als der Nash Healey: Fiat 508 S „Balilla“ Sport Coppa d’Oro (1935).

 

Mille Miglia 2019
Krankenwagen und Techniker … und Stau. Auch das gehört zur Mille Miglia.

Alle Wege führen nach Rom. Nur dauern sie unterschiedlich lange. Das musste auch ich feststellen. Auf halber Strecke bemerkte ich, dass etwas mit dem hinteren linken Reifen des Nash Healey nicht in Ordnung war. Also Halt am Straßenrand, kurzer Check … und tja, das Rad hing nur noch an einem Bolzen fest. Die möglichen Folgen will ich mir gar nicht ausmalen. Boxenstopp also. Rad runter, nachgeschaut, ob noch andere Schäden da sind. Dann wieder montiert, Bolzen neu und festverschraubt. Kontrolle aller übrigen Reifen. Soweit alles gut. Weiter geht die Fahrt in die ewige Stadt.

Nash Healey Sports 3.8 Mille Miglia 2019
Unfreiwilliger Boxenstopp am Straßenrand.

 

Lancia Mariana Ardea 750 (1954)
Finalmente in Roma! Natürlich ein Italiener direkt vor mir – ein Lancia Mariana Ardea 750 (1954).

 

Mille Miglia 2019 - Porsche 356 1500 Speedster
Porsche 356 1500 Speedster beim nächtlichen Autokorso durch die ewige Stadt.

Die Ankuft im nächtlichen Rom ist definitiv eines der Highlights der Mille Miglia. Euphorie pur bei allen Teilnehmern, die es bis hierher geschafft haben und auch bei Tausenden von autoverrückten Fans, die jedem eintreffenden Oldtimer zujubeln. Nach 15 Stunden Rallye bin ich komplett erschöpft, aber happy.

Die dritte Etappe der Mille Miglia 2019 – von Rom nach Bologna

Roma – Viterbo – Siena – Vinci – Pistoia – Bologna

Ein ganz besonderer Tag. Nicht nur für mich persönlich, sondern auch für die Mille Miglia. Denn heute hält der Tross erstmals auf der beeindruckenden Piazza Il Campo in Siena. Schon die Einfahrt durch die engen Gassen der Toskana-Schönheit ist ein einmaliges Erlebnis. Dann parken mehr als 400 Oldtimer überraschend geordnet auf der Piazza vor dem Palazzo Pubblico und ebendort begrüßt der Bürgermeister von Siena alle Rennfahrer zum Lunch. Schaut Euch die Bilder an. Damit dieser exklusive Halt überhaupt möglich wurde, war der altehrwürdige Platz mit Kunstrasen-Bahnen bedeckt. Die älteren Modelle verlieren ja leider gerne mal ein paar Tropfen Motoröl und das wollte man dem Boden der Piazza nicht zumuten. Schließlich steht ja auch am 2. Juli das legendäre traditionelle Pferderennen „Palio di Siena“ auf dem Programm. Jetzt machte allerdings erstmals die Mille Miglia mit weitaus mehr PS vor der spektakulären Kulisse Halt.

 Healey 2400 Silverstone E-Type auf der Mille Miglia 2019
Healey-Treffen mit Polizei-Eskorte in den Gassen von Siena – vor uns ein Healey 2400 Silverstone E-Type.

 

Mille Miglia 2019 in ?????
Bitte hier entlang: Mille Miglia 2019 – die Piazza Il Campo im historischen Zentrum von Siena.

 

Mille Miglia 2019 in ????
Mittagspause für hungrige Rennfahrer in Siena.

 

Mille Miglia 2019 in ???????
Automobilgeschichte inmitten italienischer Geschichte: die Mille Miglia 2019 macht zum ersten Mal Halt auf der Piazza Il Campo in Siena.

 

Mille Miglia 2019 auf dem Domplatz von ????
Der Palazzo Pubblico auf der Piazza Il Campo in Siena.

 

Bronzepferd auf Rädern - Mille Miglia 2019
Eine Pferdestärke. Beim Mille Miglia Lunch im Palazzo Pubblico in Siena am 3. Tag des Rennens.

Das Ende vor Florenz

Nach der Lunchpause ging es zum 500. Todesjahr des berühmten Leonardo weiter in dessen Geburtsstadt, nach Vinci. Die weiteren Etappenziele waren Montecatini, Pistoia und Florenz, wo der gesamte Mille Miglia Konvoi in endlosen Staus stecken blieb. Leider zu viel für meinen Nash Healey. Die schon angeschlagenen Bremsen machten beim ständigen Stop-and-Go leider schlapp. Kurz vor dem Ziel des dritten Renntages dann die Entscheidung zur Aufgabe. Zwar stand am Samstag nur noch ein halber Renntag auf dem Programm – von Bologna über Modena, Parma und Travagliato zurück nach Brescia, aber bei allem Renn-Enthusiasmus: Das Sicherheitsrisiko war zu groß. Mit defekter Bremse weiterzufahren, wäre einfach unverantwortlich gewesen. Nicht wirklich ein Trost, aber ca. 90 anderen Teams ging es am Ende genauso wie mir, nur 365 von 455 gestarteten Oldtimern schafften es ins Ziel.

Mille Miglia 2019 Panoramalandschaft
Blauer Himmel und Italienische Traumlandschaft in der Emilia-Romagna.

Ci vediamo, Mille Miglia!

Man sagt ja, aller guten Dinge sind drei. An diesem Sprichwort ist sicher etwas dran. Realistischerweise werde ich aber im nächsten Jahr wieder eine Mille Miglia Pause einlegen. Aber das heißt ja nicht, dass ich 2021 nicht wieder am Start bin. Toll wäre es schon, wenn ich es einmal von Brescia nach Brescia schaffe. Herzlichst! Eure Alexandra Klim

Alexandra Klim Mille Miglia 2019
Bestimmt sehen wir uns wieder im automobilen Wunderland der Mille Miglia.

PS: Hier sind übrigens noch einmal die Links zu meinem Start vor 2 Jahren: Mille Miglia 2017 – Mit dem Nash Healey bei der schönsten Rallye der Welt Im automobilen Schlaraffenland: Die Konkurrenz bei der 1000 Miglia Der Start in meine erste 1000 Miglia … und auch das Ende? Aus der Traum – Wie es mit der Mille Miglia weiter ging

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Ab März in den US-Kinos: Finding Steve McQueen und Trading Paint https://www.alexandraklim.com/kinostart-finding-steve-mcqueen-trading-paint/ https://www.alexandraklim.com/kinostart-finding-steve-mcqueen-trading-paint/#respond Thu, 07 Mar 2019 11:25:50 +0000 https://www.alexandraklim.com/?p=2224 Cineasten-Freunde aufgepasst. Im März kann ich Euch gleich zwei frisch veröffentlichte Filme ans Herz legen. Finding Steve McQueen mit Travis Fimmel, William Fichtner und Forest Whitaker sowie Trading Paint mit John Travolta, Shania McTwain und Michael Madsen kommen in die US-Kinos! Ich hatte Euch als Produzentin hier in meinem Blog mehrmals mitgenommen hinter die Kulissen […]

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Cineasten-Freunde aufgepasst. Im März kann ich Euch gleich zwei frisch veröffentlichte Filme ans Herz legen. Finding Steve McQueen mit Travis Fimmel, William Fichtner und Forest Whitaker sowie Trading Paint mit John Travolta, Shania McTwain und Michael Madsen kommen in die US-Kinos! Ich hatte Euch als Produzentin hier in meinem Blog mehrmals mitgenommen hinter die Kulissen der Dreharbeiten beider Filme. Jetzt kann ich Euch stolz die offiziellen Trailer präsentieren. Und auch die Release-Dates sind endlich fix.

Finding Steve McQueen

Die Bank-Heist-Komödie mit Travis Fimmel in der Hauptrolle ist ab 15. März im Kino, on Demand und Digital verfügbar. Wenn Ihr vorm Anschauen des Trailers von Finding Steve McQueen noch einmal mit mir das Set in Atlanta besuchen möchtet, seid Ihr hier und auch hier dazu natürlich herzlich eingeladen. Hier findet Ihr zusätzlich noch ein paar Bilder vom Drehstart.

Finding Steve McQueen: Die ersten Reviews sind da

Die Filmkritiker haben gesprochen, und wir können mehr als zufrieden sein. Hier als kleiner Nachtrag für Euch die ersten von vielen positiven Rezensionen.

  • rogerebert.com: „There’s much to recommend here, in particular its light-hearted energy. It’s fun to revel in the audacity of what these guys almost pulled off.“
  • Chicago Sun Times: „An entertaining if sometimes overly self-conscious 1970s period piece, bursting with pop culture references.“
  • San Francisco Chronicle: „It’s a slickly made piece of entertainment that’s a good time out at the movies.“
  • hollywoodchicago.com: „Ah, memories of the 1970s. The music! The clothes! The films! The lack of social media! And most importantly, the punishment of a corrupt Republican president. As the old saying goes, may history repeat itself.“
  • San Francisco Weekly: „Though it has many elements associated with post-Tarantino crime films, Finding Steve McQueen manages not to be an irritating slog like so many others of that ilk. Veteran director Johnson knows to prioritize his characters instead of his own cleverness.“
  • Insite Atlanta: „An unpretentious indie caper flick which I really enjoyed subjectively.“
  • moviesandshakers.com: „This is a film that doesn’t take itself too seriously. It’s a light hearted trip into political revenge of sorts related to money told through a love sick Harry telling it all to the woman he loves. Fimmel is engaging, charming, calm and cute. [Director] Johnson has given us a clever bank heist film that brings 1972 nostalgia back with a political twist and a bunch of engaging characters you end up pulling for.“
  • actionagogo.com: „FINDING STEVE MCQUEEN is well worth the time for those willing to partake in a fun heist film with a historical bend; a decent mix of action, comedy and drama.
  • fanbolt.com: „And the movie as a whole moves at a nice pace. I really liked the two chase sequences, reminiscent of the chase sequence in Henry’s beloved Bullitt. Finding Steve McQueen is a rousing, funny film that takes you on an adventure with some not so ‘Wise Guys.’“

Trading Paint

Nur eine Woche nach Finding Steve McQueen, ab 22. März, läuft Trading Paint in einigen Kinos sowie bei iTunes und on Demand. Auch hier hatte ich Euch mit ans Set in Alabama und ins Milieu der Dirt Track Races entführt. Schaut gerne auch hier noch einmal zurück, bevor Ihr Euch den offiziellen Trailer anseht.

Ich hoffe, Euch haben die Trailer Appetit auf mehr gemacht. Deutsche Release-Dates sind leider noch nicht klar, werden aber nachgereicht, sobald ich Genaueres weiß.

Cheers!
Eure Alexandra Klim

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Die Oscars 2019 – Highlights, Gewinner und Verlierer https://www.alexandraklim.com/die-oscars-2019-highlights/ https://www.alexandraklim.com/die-oscars-2019-highlights/#respond Mon, 25 Feb 2019 21:52:39 +0000 https://www.alexandraklim.com/?p=2202 Sich die Oscars per Live-Übertragung anzuschauen, entweder in kleiner Runde zuhause oder auf einer der zahlreichen Viewing-Parties, um dann am Montag über die Show zu nörgeln – erst das macht hier in Hollywood das Oscar-Erlebnis komplett. In den letzten Monaten standen die Academy Awards ja keinesfalls unter einem guten Stern. Noch ein paar Tage vor […]

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Sich die Oscars per Live-Übertragung anzuschauen, entweder in kleiner Runde zuhause oder auf einer der zahlreichen Viewing-Parties, um dann am Montag über die Show zu nörgeln – erst das macht hier in Hollywood das Oscar-Erlebnis komplett. In den letzten Monaten standen die Academy Awards ja keinesfalls unter einem guten Stern. Noch ein paar Tage vor der Verleihung warteten alle quasi auf den finalen Nervenzusammenbruch der Oscars. Vorbereitet auf das komplette Versagen der gastgeberlosen Show war die allgemeine Erwartungshaltung „Wie schlecht wird es diesmal?“ Und was soll ich sagen, die Oscar-Haters wurden enttäuscht, am Ende war alles gar nicht so schlimm. Es war ein emotionaler Abend mit einigen denkwürdigen und unvergessliche Momente. Und auch politische Statements kamen nicht zu kurz. Hier sind meine 5 Cent zu den Tops und Flops der letzten Nacht für Euch:

Die Eröffnung der Oscars 2019

Wenn man sich an die Faustregel hält, dass die Eröffnung der Oscar-Verleihung ganz gut zeigt, ob die Show als Ganzes etwas taugt, dann müsste es 2019 trotz fehlendem Moderator heißen: Ja, absolut gelungen der Auftakt. Zu den ikonischen Beats von „We will rock you“ erscheint Brian May, legendärer Queen Gitarrist, als erster auf die Bühne des Dolby Theaters. Die gesamte A-List-Prominenz reißt es aus den Sitzen. Sänger Adam Lambert und Schlagzeuger Roger Taylor gesellen sich dazu. Dann die Hymne „We are the Champions“. Das trifft den Nerv der Zuschauer und gibt vor, wie der Abend laufen soll. Hollywood feiert sich selbst. Und dann ist es in der Regel am besten, weil am unterhaltsamsten.

Und genauso geht es zunächst weiter mit dem Auftritt des Triumphirates aus Amy Poehler, Tina Fey und Maya Rudolph. Witzig, charmant und unterhaltsam. Wenn das so weitergeht, dann verspricht das einen großen Abend. Wer braucht da schon einen Moderator?

Oscars 2019 – die besten Presenter

Das Niveau der Eröffnung kann aber leider nicht über die gesamte Show gehalten werden. Bei den meisten Presentern spürt man, dass der vorgegebene Zeitplan strikt eingehalten werden soll. Es wird mir persönlich ein wenig zu eilig durchs Programm gehechelt. Effizienz ist schön und gut, aber wo bleibt die Spontaneität? Großartige Ausnahmen für mich:

1. Melissa McCarthy mit Brian Tyree Henry, die das beste Kostümdesign anmoderieren. McCarthys Kleid ist eine Hommage an “Mary, Queen of Scots”, die Plüschhasen inspiriert durch “The Favourite.” Henrys Outfit erinnert außerdem an “Mary Poppins Returns” und “Black Panther”. Der Oscar geht dann an eine euphorisch glückliche Ruth Carter, die damit die erste afroamerikanische Preisträgerin in dieser Oscar-Kategorie ist.

2. Mike Myers und Dana Carvey, alias Wayne und Garth aus „Wayne’s World“, präsentieren (was auch sonst?) den Oscar-Kandidaten „Bohemian Rhapsody“. Da schimmert ein wenig Anarchie durch, wie ich sie bei den Oscars 2019 gerne ein bisschen häufiger gesehen hätte.

Showstopper – „Shallow“ live bei den Oscars 2019

Ich habe es ja schon in meiner Oscar-Vorschau gesagt. Wenn mich eine Künstlerin im Vorfeld wirklich überrascht hat, dann ist es Lady Gaga. Ich hätte ihr sogar einen Oscar als beste Hauptdarstellerin zugetraut. Als Schauspielerin geht Stefani Joanne Angelina Germanotta leider leer aus. Trotzdem gewinnt sie einen Oscar für „A Star Is Born“. Der beste Filmsong des Jahres ist ganz klar ihr bereits Grammy-prämierter Hit „Shallow“. Die Live-Performance gestern Nacht im Duett mit Bradley Cooper setzt dem ganzen die Krone auf und ist der größte Wow-Moment der Show. Vom Publikum gibt es Standing Ovations und ganz Hollywood spricht noch über die unübersehbare Chemie zwischen Gaga und Cooper.

DIE große Überraschungspreisträgerin der Oscars 2019

Ein großartiger Auftritt als Queen Anne in „The Favourite“. Eine wunderbare Schauspielerin, aber trotzdem: Mit Olivia Colmans Gewinn als beste Hauptdarstellerin hätten wohl die wenigsten gerechnet. Und wahrscheinlich am wenigsten sie selbst. Umso sympathischer wie sich Colman im Anschluss bei der Preisübergabe zeigt. Eine der besten, weil eindrucksvollsten und ehrlichsten Dankesreden, die die Oscars je gesehen haben.

Sichtbar geschockt, lachend und weinend zugleich, sprudeln die lustigsten Kommentare aus ihr hinaus. Von der Umschreibung ihres aktuellen Seelenzustands mit „It’s genuinely quite stressful“ bis hin zur Feststellung: „This is hilarious. I got an Oscar!“. Besonders rührend Ihre Worte an die große Favoritin Glenn Close, die auch bei ihrer 7. Oscar-Nominierung am Ende leer ausgeht: “Glenn Close, you’ve been my idol for so long, and this is not how I wanted it to be.”

Das stärkste Statement der Oscars 2019: Remi Maleks Dankesrede

We made a film about a gay man, an immmigrant who lived his life unapologetically himself. I am the son of immigrants from Egypt. I am a first-generation American, and my story is being written right now. I cannot be more grateful to each and every one of you.

What more is there to say: Ein gleich in mehrfacher Hinsicht verdienter Preisträger. Von hier aus noch einmal alles Gute, denn direkt nach dem Ende seiner Dankesrede fällt der Gute von der Bühne … seinen ersten Oscar fest in der Hand.

Die Oscar-Kontroverse 2019: Green Book als Bester Film

Rund um „Green Book“ gibt es schon im Vorfeld der Academy Awards einige Kontroversen. Nach der Auszeichnung als Bester Film hagelt es dann Kritik von allen Seiten. Hat es der Film wirklich verdient? Wären andere Filme nicht würdigere Preisträger gewesen? Auf Twitter tobt vor allem der Zorn darüber, dass in einem Film über die Benachteiligung von Schwarzen, eine weiße Retter-Figur im Mittelpunkt stehe. Vergleiche mit den Best-Picture-Gewinnern „In the Heat of the Night“ (1967) und mit „Driving Miss Daisy“ (1989) werden angestellt.

Spike Lee (Gewinner „Bestes Drehbuch“ für „BlacKkKlansman“) stürmt angeblich aus den Raum, als „Green Book“ als Gewinner verkündet wird und weigert sich im Anschluss, einen Kommentar zum Film abzugeben. Da gehen die Worte von Produzent Jim Burke ein wenig unter, der die Kritik am Film leise aufgreift und dennoch sehr versöhnlich meint: “We made this film with love, we made it with tenderness, and we made it with respect.”

Die Oscars 2019 – Gewinner und Verlierer

Auffällig in diesem Jahr: Es gibt nicht DEN einen großen Gewinner. Zwar räumt „Bohemian Rhapsody“ 4 Awards ab, aber direkt dahinter kommen „Roma“, „Black Panther“ und „Green Book“ mit je 3 Preisen. Dennoch sind 3 Filme dann doch so etwas wie die Verlierer der Oscars 2019.  „The Favourite“ (10), „A Star is born“ (8) und „Vice“ (8) sind insgesamt 26 Mal nominiert, erhalten aber nur je einen Goldjungen für a) die beste Hauptdarstellerin, b) den besten Filmsong und c) das beste Make-up.

Ebenfalls ein Verlierer, wenn auch sicher ein glücklicher, wenn man die 3 gewonnenen Oscars für „Bester Fremdsprachiger Film“, „Beste Kamera“ und „Beste Regie“ bedenkt, ist Alfonso Cuáron mit „Roma“. Viele sind der Überzeugung, dass „Roma“ auch den Top-Preis als bester Film verdient hätte (auch ich war mir sicher). Ob der nicht erhaltene Preis für den besten Film eine Retourkutsche der Academy an das Geschäftsprinzip von Produzent Netflix ist, werden wir wohl nie genau wissen.

Glenn Close

Eine weitere ungeklärte Frage des Abends ist: Was haben die Academy Mitglieder nur gegen Glenn Close? Als Favoritin gehandelt, bereits zum 7. Mal nominiert und wieder nicht prämiert. Glenn Close ist damit die neue Rekordhalterin und entwickelt sich zur tragischen Figur der Oscar-Verleihung.

Lange grämen sollte sie sich aber nicht. Sie wird als großartige Schauspielerin geliebt – und sie ist in bester Gesellschaft. Es gibt so viele grandiose Schauspieler, die niemals mit einem Oscar ausgezeichnet wurden (und der fürs Lebenswerk zählt nicht wirklich). Kleine Auswahl gefällig: Peter O’Toole, Richard Burton, Peter Sellers, John Malkovich, Robert Mitchum, Annette Bening, Amy Adams, Michelle Williams …

Auch die deutschen Oscar-Hoffnungen wurden in diesem Jahr enttäuscht. Trotz zwei Nominierungen ging Florian Henckel von Donnersmarcks „Werk ohne Autor“ leer aus.

Eure Oscar-Highlights 2019

Nach der Quoten-Pleite vom letzten Jahr sind die Zuschauerzahlen am Sonntag übrigens um 12 % geklettert. Trotzdem glaube ich, dass es 2020 wieder einen Moderator geben wird. Wenn sich partout keiner finden lässt, bin ich für Anfragen gerne offen :p

Aber erst einmal bin ich gespannt auf Eure persönlichen Oscar-Highlights. Steht die Award Show überhaupt auf Eurem Must-Watch-Programm? Was haltet Ihr von der Kontroverse um die Auszeichnung von „Green Book“? Berechtigte Kritik oder zu viel des Guten? Wird Glenn Close jemals den schon lange verdienten Oscar erhalten? Ich freue mich auf Eure Kommentare, denn Ihr wisst ja: Komplett ist so ein Oscar-Wochenende nur, wenn man sich im Anschluss direkt über die Höhepunkte und Pannen austauscht. Das gilt nicht nur hier in LA, sondern auf der ganzen Welt und erst recht im Internet.

Herzlichst!
Eure Alexandra Klim

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Meine Oscar-Vorschau 2019 – Wer gewinnt und wer geht leer aus? https://www.alexandraklim.com/oscars-vorschau-2019/ https://www.alexandraklim.com/oscars-vorschau-2019/#respond Fri, 22 Feb 2019 16:30:03 +0000 https://www.alexandraklim.com/?p=2183 Neues Jahr, neue Oscar-Krise. Nach #OscarsSoWhite oder #TimesUp ist es diesmal #OscarsSoMoney. Laut Variety kann ein Werbespot während der Live-Übertragung bis zu 2,6 Millionen US Dollar kosten – wenn die Show gute Quoten einbringt. Und hier liegt das Problem. Noch nie war die Zuschauerquote niedriger als bei der fast vierstündigen Academy-Awards Show im letzten Jahr. […]

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Neues Jahr, neue Oscar-Krise. Nach #OscarsSoWhite oder #TimesUp ist es diesmal #OscarsSoMoney. Laut Variety kann ein Werbespot während der Live-Übertragung bis zu 2,6 Millionen US Dollar kosten – wenn die Show gute Quoten einbringt. Und hier liegt das Problem. Noch nie war die Zuschauerquote niedriger als bei der fast vierstündigen Academy-Awards Show im letzten Jahr.

Nach diesem Quotendesaster kam die Akademie dann auf die eher verzweifelt wirkende Idee, die neue Kategorie Best Popular Film einzuführen, was aber vernünftigerweise schnell wieder ad acta gelegt wurde. Auf jeden Fall will man diesmal aber im 3 Stunden Rahmen bleiben, in erster Linie um die junge und ungeduldige Zielgruppe 14–49 nicht zu vergraulen. Auf einen Moderator wird ja schon mal (wenn auch eher unfreiwillig) verzichtet.

Die Oscar-Vorschau 2019 – hinter den Kulissen

Außerdem werden die Nominierten im Vorfeld quasi gezwungen, ihre potenziellen Dankesreden kurz zu halten. Die neue Idee, einige der Preiskategorien in die Werbepausen zu verschieben, statt sie live zu übertragen, sorgte unter Hollywoods Filmschaffenden für Aufruhr. Also ruderte die Academy auch hier wieder zurück. Alles in allem also kein so glatter Auftakt für die Oscars 2019. Am Ende ist die Oscar-Nacht allerdings immer für die eine oder andere Überraschung gut. Vielleicht zaubern die Veranstalter in letzter Minute ja doch noch einen Gastgeber aus dem Hut?

Ich jedenfalls habe mich wie jedes Jahr durch den Stapel der nominierten Filme gearbeitet und hier sind meine Voraussagen für die Preisträger. Am Sonntagabend (bzw. Montagmorgen für die meisten von Euch in Europa) wissen wir, wie richtig oder falsch ich damit liege.

Bester Film

In der Königskategorie ist das Rennen in diesem Jahr offener als je zuvor. Interessanterweise ist einer der Hauptfavoriten für den Besten Film auch gleichzeitig als bester nicht-englischsprachiger Film nominiert. Das mexikanische Schwarz-Weiß-Drama „Roma“ wird mit 10 Nominierungen insgesamt wohl einer der Haupt-Abräumer des Oscar-Abends werden. Allerdings ist es in der 91-jährigen Geschichte der Academy Awards noch nie passiert, dass der Best-Foreign-Language-Gewinner auch als Bester Film gewinnt.

Außerdem ist „Roma“ eine Netflix-Produktion und somit immer noch ein Dorn im Auge einiger Mitglieder der älteren Hollywood-Studio-Elite. Auf der anderen Seite hat die Academy heute mehr nicht-amerikanische Mitglieder als je zuvor. Vielleicht ist sie also bereit, Geschichte zu schreiben und der Top-Preis geht an einen Film mit Untertiteln.

Geradezu bizarr ist übrigens, wie Damien Chazelles herausragendes Neil-Armstrong-Biopic von der Academy ignoriert wurde. „First Man“ hätte definitiv auf die Nominierten-Liste gehört.

Wird gewinnen: „Green Book“

Mein Favorit: „Roma“

Sträflich vernachlässigt: „First Man“

Beste Regie

Viva Alfonso Cuarón! Der zweifache Oscargewinner (für „Gravity“, 2013) hat seinen dritten Goldjungen schon so gut wie in der Tasche. Sein poetisches und intimes Drama über die beiden Frauen, die ihn in den 70er-Jahren in Mexico City aufgezogen haben, hat nicht nur bei mir einen unvergesslichen Eindruck hinterlassen. Irgendwie ist Cuarón hier ein absolut meistervoller Mix aus Autobiografie, Geschichtsfilm, Sozialstudie und persönlicher Tragödie gelungen.

Überraschenderweise war Bradley Cooper für sein wunderbares Regie-Erstlingswerk „A Star Is Born“ nicht nominiert. Vielleicht hat die Academy eine Abneigung gegen Filmstars, die Regie führen, entwickelt. Erinnert Ihr Euch an Ben Afflecks Regie-Debüt „Argo“, das 2013 als Bester Film gewonnen hat? Auch Affleck wurde damals als Regisseur nicht nominiert, obwohl er zuvor alle anderen Preise in dieser Kategorie gewonnen hatte. Ich hätte auch gerne die Regisseurinnen Debra Granik („Leave no Trace“) and Marielle Heller („Can You ever forgive me?“) im Oscar-Rennen gesehen! Kann der Academy-Boys-Club mal erklären, warum wieder nur männliche Regisseure nominiert waren?

Wird gewinnen: Alfonso Cuarón für „Roma“

Mein Favorit: Alfonso Cuarón

Sträflich vernachlässigt: Debra Granik für „Leave no Trace“

Marielle Heller für „Can You ever forgive me“

Beste Hauptdarstellerin

Für Glenn Close lief es in dieser Award Saison ziemlich rund. Neben dem Golden Globe im Januar hat sie unter anderem auch schon den diesjährigen BAFTA und Screen Actors Guild Award abgeräumt. Wie sie in „The Wife“ eine Frau verkörpert, die nach Jahrzehnten aus dem Schatten ihres undankbaren Mannes bricht, ist reine Perfektion. Nach 7 Nominierungen seit 1983, wäre es diesmal wirklich an der Zeit, dass es mit dem ersten Oscargewinn ihrer langen Karriere klappt.

Die Nominiertenliste gilt allerdings als eine der besten seit Jahren. Und meine persönliche Favoritin ist Lady Gaga. Sie schauspielert genauso gut, wie sie singt und das hat einiges zu sagen. Mit ihrer ersten Hauptrolle in „A Star Is Born“ hat sie sich jedenfalls direkt in mein Cineasten-Herz gespielt.

Wird gewinnen: Glenn Close in „The Wife“

Meine Favoritin: Lady Gaga in „A Star is born“

Bester Hauptdarsteller

Rami Maleks Tour-de-Force-Darstellung des Rock-Gotts Freddy Mercury in „Bohemian Rhapsody“ überstrahlte einfach alles andere in diesem Jahr. Deshalb glaube ich, dass Malek am Sonntag seinen ersten Oscar mit nach Hause nimmt. Das Rennen gegen Christian Bale als ehemaliger US-Vizepräsident Dick Cheney wird allerdings eng.

Obwohl „Vice“ nicht zu meinen Lieblingsfilmen gehört, war Bale doch ein absolutes Highlight als Darth Vader der US Politik. Er hat definitiv neue Standards als Chamäleon gesetzt. Nachdem er für seine erste Oscar-Rolle im Boxer-Drama „The Fighter“ 20 Kilo abnahm, hat er diesmal für „Vice“ ebensoviel zugelegt. Wie auch immer, für mich hat Rami Malek in diesem Jahr die Nase vorn.

Wird gewinnen: Rami Malek in „Bohemian Rhapsody“

Mein Favorit: Rami Malek

Beste Nebendarstellerin

Nach 6 Oscar-Nominierungen ohne Gewinn, wäre eigentlich Amy Adams an der Reihe. Für ihr Portrait der Cheney-Ehefrau Lynne in der Politsatire „Vice“ stehen ihre Chancen nicht schlecht. Trotzdem denke ich, dass Regina King als Gewinnerin nach Hause gehen wird. Ihre Darstellung der kämpferischen Mutter in Barry Jenkins „If Beale Street Could Talk“ war emotional höchst beeindruckend. Vermisst habe ich unter den Nominierten übrigens Emily Blunt für „A Quiet Place“.

Wird gewinnen: Regina King in „If Beale Street could talk“

Meine Favoritin: Amy Adams in „Vice“

Sträflich vernachlässigt: Emily Blunt in „A Quiet Place“

Bester Nebendarsteller

Wo bitte ist Timothée Chalamet für seine Rolle in „Beautiful Boy“? Chalamet hat eine der beeindruckendsten Darstellungen des Jahres geliefert, fehlt aber komplett auf der Nominiertenliste.
Also wird wohl Mahershala Ali zwei Jahre nach „Moonlight“ seinen zweiten Oscar mit nach Hause nehmen. Er war als Dr. Don Shirley in „Green Book“ wie immer perfekt. Meiner Meinung nach gehört er diesmal aber eher in die Kategorie der besten Hauptdarsteller.

Sam Elliott hätte gute Chancen gehabt, wenn er ein paar mehr Szenen in „A Star Is Born“ hätte spielen dürfen. Ich konnte kaum glauben, dass dies die erste Nominierung für den komplett unterschätzten 74-jährigen Schauspieler ist.

Wird gewinnen: Mahershala Ali in „Green Book“

Mein Favorit (leider nicht nominiert): Timothée Chalamet in „Beautiful Boy“

Beste Kamera

Eigentlich wollte Alfonso Cuarón wieder seinen brillanten und viel erprobten Kameramann Emanuel Lubezki für „Roma“ an Bord holen. Als dieser aus Termingründen nicht mehr zur Verfügung stand, übernahm Cuarón kurzerhand selbst den Job und kreierte Schwarz-Weiß-Bilder von solcher Klarheit und emotionaler Tiefe, dass es eigentlich unmöglich scheint, dass hier einer der anderen Nominierten auch nur in die Nähe des Preises kommen könnte.

Warum aber Linus Sandgren für seine faszinierende Kamera-Arbeit in „First Man“ nicht wenigstens nominiert wurde, ist mir ein Rätsel. Auch Rachel Morrison, übrigens die erste Frau die je in dieser Kategorie nominiert wurde (für „Mudbound“, letztes Jahr), wurde diesmal leider für ihre epische Leistung in „Black Panther“ übersehen.

Mein Favorit: Alfonso Cuarón für „Roma“

Wird gewinnen: Alfonso Cuarón

Sträflich vernachlässigt: Linus Sandgreen für „First Man“

Rachel Morrison für „Black Panther“

Bester nicht-englischsprachiger Film

Auch wenn ich Florian Henckel von Donnersmarck für seinen deutschen Beitrag „Werk ohne Autor“ („Never Look Away“) von Herzen seinen zweiten Oscar gönnen würde, ist und bleibt „Roma“ mein Favorit. Wenn nicht sogar als Bester Film ist dem mexikanischen Drama doch zumindest der Gewinn als Bester nicht-englischsprachiger Film ziemlich sicher.

In einem Jahr ohne „Roma“ würde Pawel Pawlikowskis polnische Liebesgeschichte „Cold War“ gewinnen, dicht gefolgt von Hirokazu Kareedas herzzerreißendem Familiendrama „Shoplifters“ aus Japan. Aber es ist ja ein Jahr mit „Roma“.

Mein Favorit: „Roma“

Wird gewinnen: „Roma“

Lobenswerter Zweiter: „Cold War“ von Pawel Pawlikowski

Lobenswerter Dritter: „Shoplifters“ von Hirokazu Kareeda

Bester Song

Lady Gaga und Bradley Cooper zusammen auf der Bühne des Hollywood Dolby Theaters? Gemeinsam ihre mit einem Grammy ausgezeichnete Powerballade vor einem weltweiten Millionenpublikum singend? Dies würde die Academy sicher nicht in die Werbepause verschieben. Wenn „A Star Is Born“ nur in einer einzigen Kategorie der insgesamt acht Nominierungen gewinnen wird, dann in dieser!

Mein Favorit: „Shallow“ von Lady Gaga & Bradley Cooper

Wird gewinnen: „Shallow“

Und außerdem …

Bester Dokumentarfilm

Mein Favorit: „Free Solo“

Wird gewinnen: „RBG“

Bester animierter Film

Mein Favorit: „Isle Of Dogs“

Wird gewinnen: „Spider-Man: Into the Spider-Verse“

Drei Filme, die mir bei den Nominierungen fehlen

Allgemein vermisst habe ich übrigens die Filme „Eighth Grade“, „First Reformed“ und „Beautiful Boy“. Deshalb möchte ich Euch auch nicht die Trailer der beiden erstgenannten vorenthalten. Den Trailer zu „Beautiful Boy“ seht Ihr oben schon bei den besten Nebendarstellern.

„Eighth Grade“

„First Reformed“

Wer sind Eure Favoriten für die Oscars 2019? Wer sollte diesmal gewinnen? Welche Nominierung überrascht Euch und welche findet Ihr daneben?

Ich freue mich wie immer über Euer Feedback.

Happy Oscar-Weekend & bis bald!
Eure Alexandra Klim

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Land der Gegensätze – Meine Top-10-Filme aus Indien https://www.alexandraklim.com/land-der-gegensaetze-meine-top-10-filme-aus-indien/ https://www.alexandraklim.com/land-der-gegensaetze-meine-top-10-filme-aus-indien/#comments Fri, 25 Jan 2019 19:33:41 +0000 https://www.alexandraklim.com/?p=2164 Das neue Jahr habe ich in einem der faszinierendsten aber auch widersprüchlichsten Länder begrüßt. Indien ist ein Land der Gegensätze. Auf der einen Seite: die bevölkerungsreichste Demokratie der Welt, die große Fülle an Religionen und Sprachen, die reiche, fünftausend Jahre alte Kultur, der Zusammenhalt des Landes, das Wirtschaftswachstum. Auf der anderen Seite: die oft gewalttätigen […]

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Das neue Jahr habe ich in einem der faszinierendsten aber auch widersprüchlichsten Länder begrüßt. Indien ist ein Land der Gegensätze. Auf der einen Seite: die bevölkerungsreichste Demokratie der Welt, die große Fülle an Religionen und Sprachen, die reiche, fünftausend Jahre alte Kultur, der Zusammenhalt des Landes, das Wirtschaftswachstum. Auf der anderen Seite: die oft gewalttätigen regionalen Konflikte, die extreme Korruption, die Benachteiligung und Unterdrückung von Frauen und Mädchen, die Kasten-Hierarchie und die massive Kluft zwischen Arm und Reich. Nach drei Wochen in Südindien, immer zwischen Faszination und Schock, habe ich für Euch meine Top-Ten-Liste von Filmen zusammen gestellt, die alle zumindest teilweise vor Ort gedreht wurden. Wie das Land selbst könnten diese Filme gegensätzlicher nicht sein. Von epischen Biopics über moderne Märchen bis hin zum 80er Kult-Klassiker mit unser aller liebsten Peitschenschwinger „Indiana Jones“!

1. Danny Boyles indisches Märchen: Slumdog Millionär (2008)

Ein Film über die TV-Sendung “Wer wird Millionär?”? In einem indischen Setting? Mit indischen Darstellern? Kein Wunder, dass Regisseur Danny Boyle das ihm angebotene Drehbuch erst einmal nicht umsetzen wollte. Doch als er hörte, dass dahinter der Autor von “Ganz oder gar nicht”, Simon Beaufoy, steckte, schaute er genauer hin und es war um ihn geschehen. Und der Erfolg gibt ihm und der gesamten Filmcrew recht. Stolze acht Oscars sammelte “Slumdog Millionär” ein (u. a. bester Film, bestes Drehbuch, beste Regie, beste Kamera).

Die Hauptdarsteller Dev Patel und dessen Filmliebe Freida Pinto machten anschließend in Hollywood Karriere. Gedreht wurde vor Ort in Mumbai. Zum einen im Stadtteil Juhu, zum anderen in unterschiedlichen Slums. Hier noch wichtig: Kurz nachdem der Film durch die Decke ging, gab es Kritik, dass viele der Kinderdarsteller nach wie vor in unhaltbaren Verhältnissen leben würden. Um dagegen zu steuern, wurde anschließend eine Stiftung gegründet. Deren Aufgabe: Schaffung von neuen, besseren Wohnungen für die Darsteller sowie finanzielle Sicherung einer Ausbildung.

2. Im Auftrag Ihrer Majestät in Indien: James Bond – Octopussy (1983)

Ein gefälschtes Fabergé-Ei, eine geplante Atombombenexplosion auf einem amerikanischen Stützpunkt in Deutschland, ein indischer Schurke und mit Vijay Amritraj ein indischer Tennisspieler, der James Bond unterstützt. Octopussy verspricht eine Menge Action – und dabei habe ich Octopussy selbst, die von Maud Adams gespielte Titelfigur, samt Ihrem Privatzirkus noch nicht mal erwähnt. Auch hinter den Kulissen gab es Tohuwabohu. Roger Moore hatte keine Lust mehr, 007 zu sein und das Drehbuch gefiel ihm auch nicht. Erst für vier Millionen Dollar Gage plus Anteilen am Einspielergebnis ließ er sich breitschlagen.

Gedreht wurde in Indien vor allem in Udaipur, im Nordwesten Indiens, aber auch das Taj Mahal diente in einer kurzen Szene als Kulisse. Besonders beeindruckend: Das “Wasserschloss” Octopussys, im wahren Leben das Lake Palace Hotel im Pichhola-See.

3. Allein im Rettungsboot: Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger (2012)

Schiffbruch mit Tiger von Yann Martel war als Buch bereits 2004 zu einem weltweiten Bestseller geworden. Allerdings gestaltete sich die filmische Umsetzung schwierig, denn wie wollte man es damals schaffen, in einer Real-Verfilmung gleich vier Tiere lebensecht darzustellen. Mehrere namhafte Regisseure von Jean-Jacques Annaud (Der Name der Rose) über M. Night Shyamalan, Alfonso Cuarón und Jean-Pierre-Jeunet arbeiteten an dem Projekt, bis schließlich Ang Lee übernahm – und dafür bei den Oscars (neben drei weiteren Preisen) den für die beste Regie gewann.

Die Geschichte: Ein Autor besucht einen in Kanada lebenden Inder und lässt sich von diesem seine unglaubliche Lebensgeschichte erzählen. Als Junge erleidet der Mann Schiffbruch, als er mit seinen Eltern und den verbliebenen Tieren ihres Zoos auf einem Frachter unterwegs sind. Im Rettungsboot mit dem einzigen überlebenden Menschen: ein Zebra, eine Hyäne, ein Orang-Utan-Weibchen und ein Tiger namens Richard Parker. Unbedingt anschauenswert, wie diese Reisegesellschaft den Schiffbruch übersteht. Ein großer Teil des Films entstand im größten Wassertank der Welt in Taiwan – aber der Anfang des Films spielt größtenteils in Puducherry (Pondicherry) im Südosten Indiens.

4. Drei Stunden epochales Kino: Gandhi (1982)

Gandhi. Die Person Mahatma Gandhi mit ihrem Grundsatz des friedlichen Widerstands ist schon ein wahres Monument für Menschlichkeit. Und der Film über diese Persönlichkeit der Weltgeschichte steht dem in Nichts nach. 181 Minuten Laufzeit. Regie? Sir Richard Attenborough. Hauptdarsteller: Ben Kingsley, Oscar-Preisträger für diese Rolle.

Weitere sieben Oscars, u. a. bester Film, beste Regie, bestes Drehbuch. 300.000 Statisten in der Szene, die Gandhis Begräbnisfeier zeigt. Alles an diesem Film lässt den Zuschauer staunend zurück. Deswegen hier auch nur noch der Hinweis, dass die Dreharbeiten über ein Jahr dauerten und fast ausschließlich an Originalschauplätzen in ganz Indien stattfanden.

5. Die Entdeckung Mira Nairs: Salaam Bombay (1988)

Ein Drama, ausschließlich in Indien vor Ort gedreht mit Laiendarstellern, das in Cannes die Goldene Kamera sowie den Publikumspreis gewinnt, als bester fremdsprachiger Film für die Oscars nominiert wird und von der New York Times zu den 1.000 besten Filmen gezählt wird. Das ist Mira Nairs Debütfilm Salaam Bombay. In gewisser Weise sehen wir hier das traurige Gegenstück zum oben gezeigten Märchen um den Slumdog Millionär.

Der Junge Krishna hat das Motorrad seines älteren Bruders angezündet. Als Strafe bringt ihn seine Mutter zu einem Zirkus und teilt ihm mit: Erst, wenn er dort 500 Rupien verdient habe, dürfe er zurück nach Hause kommen. Das gelingt nicht. Stattdessen verwickelt sich der Junge in kriminelle Machenschaften, verliert nur weiteres Geld, was er nicht besitzt und gerät in eine immer steilere Abwärtsspirale. Beeindruckend reale Bilder aus der untersten Unterschicht Mumbais (damals offiziell noch Bombay), geniale, authentische Laiendarsteller und -darstellerinnen und ein Blick in die Hölle eines Entwicklungslandes.

6. Wes Anderson im Farbrausch: Darjeeling Limited (2007)

Wes Andersons Filme haben alle eines gemeinsam. Die Familie, meist ein wenig gestört, steht im Mittelpunkt der etwas schrägen Geschichte. Und genau dies gilt auch für Darjeeling Limited, in dem drei Brüder per Eisenbahn durch Indien reisen, sich dabei gegenseitig auf die Nerven gehen und eigentlich nur auf der Suche nach Ihrer Mutter sind. Andersons Stammschauspieler Owen Wilson und Jason Schwartzman haben dieses Mal Unterstützung durch Adrien Brody.

Bis auf die wenigen Szenen, die in New York spielen, wurde alles vor Ort in Indien gedreht. Genauer gesagt zum einen in Udaipur (siehe James Bond – Octopussy), zum anderen in Jodhpur. Beide Städte liegen im Bundesstaat Rajasthan im Nordwesten des Landes und gehören dank Ihrer prachtvollen Tempel und Festungen zu den touristisch beliebtesten Metropolen des Subkontinents.

7. Liebe geht durch den Magen: Lunchbox (2013)

In Indien ist es noch Tradition, dass eine gute Hausfrau Ihrem Mann das Essen ins Büro schickt. Und zwar traditionell in einer mehrstöckigen Lunchbox. Soweit so gut, doch die Lunchbox, die Ila Ihrem Mann schickt, kommt bei diesem nicht an. Stattdessen erhält sie der Witwer Sajaan (wunderbar gespielt von Irrfan Khan). Da das Missgeschick ihren Mann nicht weiter interessiert, legt sie ihrer nächsten Lunchbox an den Unbekannten einen kleinen Brief bei. Die Antwort: Das Essen sei zu salzig gewesen.

Der Briefwechsel läuft weiter, das gegenseitige Interesse aneinander steigt, Ila und Sajaan beschließen sich zu treffen … Der in Mumbai gedrehte Spielfilm basiert auf einer Dokumentation, die der Filmemacher Ritesh Batra 2008 vor Ort drehte. Die Geschichten, die ihm dabei zu Ohren kamen, mussten einfach auf eine andere Art und Weise dem Publikum nähergebracht werden. Und dieses war dann auch dankbar, wie der Publikumspreis „Grand Rail D’Or“ der Semaine de la Critique in Cannes 2013 beweist.

8. Wo ist zu Hause, Mama?: Lion (2016)

Und noch eine Literatur-Verfilmung. Wobei Lion auf Saroo Brierleys Lebensgeschichte “A long way home” basiert. Der Junge Saroo geht seiner Familie in Indien durch ein Missgeschick verloren und landet an der Howrah Train Station, dem ältesten Bahnhof Kalkuttas. Dort nimmt ihn ein Waisenhaus auf. Da er nur Hindi spricht, kann er sich im bengalischsprachigen Kalkutta, nicht verständlich machen. Kurze Zeit später wird er von einem australischen Paar adoptiert und mit in deren Heimat nach Hobart auf Tasmanien genommen.

Dort wächst er auf, verspürt dabei aber den immer stärkeren Drang, herauszufinden, woher er wirklich stammt und wer seine biologischen Eltern sind. Seine Recherche beginnt mit Google Maps, setzt sich dann in Reisen nach Indien fort und schließlich kann er seine Familie ausfindig machen. Kino fürs Herz – mit dem hervorragenden Dev Patel (den wir schon aus Slumdog Millionär kennen) sowie Nicole Kidman, die beide zudem als beste Nebendarsteller für den Oscar nominiert waren.

9. Italien, Indien, Indonesien: Eat Pray Love (2016)

Ryan Murphys Feel-Good-Movie kommt zwar nicht an die Größe des gleichnamigen autobiografischen Romans von Elizabeth Gilbert ran, ist aber trotzdem eine klare Empfehlung und wieder ein Film fürs Herz.

Unglücklich in Ihrer Beziehung, bricht Julia Roberts, alle Zelte in den USA ab und beschließt spontan, in drei mit dem Buchstaben “I” beginnende Länder zu reisen. Nachdem Sie sich in Italien zunächst dem körperlichen Wohlbefinden mit Hilfe der italienischen Küche gewidmet hat, führt sie die zweite Station in einen Ashram nach Indien. Hier widmet sich die Protagonistin ihrem inneren Ich, kommt zur Ruhe und schließt durch Meditation und ein Schweigegelübde sowie durch Unterstützung eines Texaners Frieden mit sich selbst. Gefilmt wurde jede Episode vor Ort – in Indien vor allem in Delhi sowie im nahen Pataudi.

10. Indie in Indien: Indiana Jones und der Tempel des Todes (1984)

Auch Indiana Jones verschlägt es in seinem 2. Abenteuer nach Indien. Und wer Indien ein wenig besser kennt, weiß, dass er sich hier (neben allerlei Schurken) seiner einzigen Angst stellen muss: Schlangen. Unterstützt von Kate Capshaw, der späteren Ehefrau von Steven Spielberg in der Rolle der Willie, läuft für den toughen Archäologen nicht immer alles nach Plan.

Ganz ähnlich lief auch für die Filmcrew einiges nicht nach Plan. Und so ist Indiana Jones und der Tempel des Todes am Ende meiner Liste der einzige Film, der zwar in Indien spielt aber keinen einzigen Drehtag in Indien aufweisen kann. Der Grund: Der Behördendschungel machte Spielberg und seinen Location Scouts einen Strich durch die Rechnung. Doch schnell fand die Crew Ersatz in Sri Lanka. Ganz in der Nähe war Jahrzehnte vorher “Die Brücke am Kwai” gedreht worden. Der indische Tempel, der ursprünglich vor Ort als Kulisse verwendet werden sollte, wurde kurzerhand im Studio nachgebaut.

Habt Ihr weitere Vorschläge für Filme aus Indien

Nachdem ich in der Hängematte unter Keralas Palmen Arundhati Roys Roman „Der Gott der Kleine Dinge“ verschlungen habe, warte ich nun auf die Verfilmung dieses einzigartigen Stücks Literatur, so dass ich meine Liste um eine weitere Empfehlung ergänzen kann. Bis dahin kann ich Euch schon einmal das Buch sehr ans Herz legen.

The God of Small Things by Arundhati Roy
Der Gott der Kleinen Dinge von Arundhati Roy

Und ich freue mich natürlich wie immer, von Euch noch weitere Kandidaten für die Liste zu erfahren und so die Zeit bis zu meiner nächsten Indien-Reise zu verkürzen. Ich selbst hätte ja gerne noch Indien mit dem grandiosen Josef Hader genannt, aber der spielt nun einmal ausschließlich in der österreichischen Provinz. Aber dennoch will ich Euch den Trailer nicht vorenthalten, denn alle Filme mit Josef Hader sind sehenswert. Ich freue mich, von Euch zu hören!

Namste,
Eure Alexandra Klim

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Griechenland und meine Top 10 Filme https://www.alexandraklim.com/meine-top-10-filme-aus-griechenland-von-mamma-mia-bis-sorbas/ https://www.alexandraklim.com/meine-top-10-filme-aus-griechenland-von-mamma-mia-bis-sorbas/#comments Tue, 17 Jul 2018 19:03:43 +0000 https://www.alexandraklim.com/?p=2079 Nach dem letzen Sommer in La Bella Italia mit dem Schwerpunkt Sizilien hat es mich dieses Jahr wieder hin zum Mittelmeer gezogen, wenn auch ein Stückchen weiter östlich: Γεια σας, Hellas! Und da man Traditionen pflegen sollte, möchte ich Euch heute meine Top-10-Filme aus Griechenland vorstellen. Hier sind sie, meine Favoriten mit gleich zwei James-Bond-Darstellern, einem […]

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Nach dem letzen Sommer in La Bella Italia mit dem Schwerpunkt Sizilien hat es mich dieses Jahr wieder hin zum Mittelmeer gezogen, wenn auch ein Stückchen weiter östlich: Γεια σας, Hellas! Und da man Traditionen pflegen sollte, möchte ich Euch heute meine Top-10-Filme aus Griechenland vorstellen. Hier sind sie, meine Favoriten mit gleich zwei James-Bond-Darstellern, einem doppelten Anthony Quinn, Mönchen, Nonnen und natürlich: Meryl Streep!

1. Meryl Streep und Pierce Brosnan außer Rand und Band: Mamma Mia! (2008)

ABBA haben sich zwar bereits vor 36 Jahren aufgelöst, man kommt aber nach wie vor nicht um sie herum. Als Party-Soundtrack, ob man es mag oder nicht, als Flashback der Jugendzeit oder eben auch durch das Musical, das durch verschiedene Inszenierungen seit Jahren durch die Lande tourt. Seit Jahrzehnten stellte sich die Frage, ob es zu einem Comeback kommt und dann kam auch kürzlich noch die Nachricht, dass die Band um Agnetha, Björn, Benny und Anni-Frid gleich zwei neue Songs veröffentlichen werden. Zwar wird es vorerst nicht zu einem richtigen Live-Projekt kommen, aber immerhin geht die Band in Hologramm-Form auf Tour. Die beste Vorbereitung zur Überbrückung der Wartezeit ist da Mamma Mia! von Regisseurin Phyllida Lloyd.

Der Inhalt: Hochzeitsplanungen, ein bittersüßes Wiedersehen der alleinerziehenden Donna (Streep) mit drei möglichen Vätern (Pierce Brosnan, Colin Firth, Stellan Skarsgard) ihrer Tochter Sophie (Amanda Seyfried), Irrungen, Wirrungen, grandiose Tanzeinlagen und ganz viel ABBA. Warum ich Euch das hier erzähle: Weil der Großteil der Aufnahmen in Griechenland gedreht wurde. Die im Film fiktive griechische Insel namens Kalokairi ist nämlich eine Mischung aus den realen Inseln Skiathos und Skopelos sowie der Halbinsel Pilio. Idyllischer geht es nicht – erst recht, wenn zur traumhaften Kulisse die immer ein wenig ABBA-kitschigen Songs hinzukommen. Aber schaut Euch am besten kurz den Trailer an:

Griechische Lebensfreude, schwedischer Pop und ein Hollywood-Cast der Extraklasse! Auch, wenn Pierce Brosnan eine Goldene Himbeere als schlechtester Nebendarsteller erhielt: Mamma Mia! ist zweifelsohne unterhaltsam und der perfekte Sommerfilm! In dieser Woche kommt übrigens Teil 2 in die deutschen Kinos. Und wo wir gerade schon den Trailer von Film Nummer 1 gesehen haben, hier ist der zur Fortsetzung. Viel Spaß!

2. Anthony Quinn bekommt einen Tanz erfunden: Alexis Sorbas (1964)

Die Liebe, den Tod und das Leben – all das feiert die gleichnamige Hauptfigur, dargestellt vom überragenden Anthony Quinn in dieser Romanverfilmung hemmungslos. Und damit wurde ein Bild des „typischen Griechen“ geschaffen, das bis heute für viele als normal bzw. real erscheint. Aber kurz zusammengefasst: Eigentlich ist Alexis Sorbas ein Film über die Freundschaft zwischen zwei Männern, die normalerweise so gar nicht zusammenpassen. Basil der britische Schriftsteller, der ein verlassenes Bergwerk seiner Familie auf Kreta wieder zum Leben erwecken will und Sorbas, eine Zufallsbekanntschaft aus dem Hafen von Piräus, der spontan als Vorarbeiter engagiert wird. Die beiden quartieren sich in einem archaischen griechischen Dorf ein, Sorbas „verführt“ die Wirtin und versucht sich erfolglos als Kuppler. Das Geld wird immer weniger, die Lage eskaliert, Menschen sterben.

Aber „so ist das Leben in Griechenland nun einmal“. Manchmal sicher auch traurig, aber im Mittelpunkt steht die unbändige Lebensfreude der Hauptfigur. Am Ende wird getanzt. Sirtaki heißt der Tanz, komponiert von Mikis Theodorakis. Und bis heute möchte man gar nicht glauben, dass es diesen Tanz eigentlich bis zu jenem Film gar nicht gab. Die Choreo wurde extra für den Hauptdarsteller Quinn erfunden, Man ging davon aus, dass die original griechischen Tänze diesen überfordert hätten. Die Musik ist bis heute ein Ohrwurm, der Film wurde zum Klassiker. Gedreht wurde vor Ort auf der Insel Kreta, u. a. in Kókkino Chorió, einem Bergdorf, sowie an der Bucht von Souda. Die berühmteste Szene, der Abschluss-Tanz, wurde am Strand des Ortes Stavros aufgenommen. Meine Empfehlung: Unbedingt anschauen, wenn Ihr den Film noch nicht gesehen habt.

3. Eine Nonne, ein Mönch und eine beeindruckende Kulisse: Meteora (2011)

Kommen wir zu einem ganz anderen Film, der dennoch ebenso leidenschaftlich ist: Meteora. Benannt nach dem Ort der Handlung, dem Kloster der Heiligen Dreifaltigkeit Meteora, ist hier im Gegensatz zu Alexis Zorbas die Stille im Zentrum. Erzählt wird die Liebesgeschichte zwischen einem Mönch des Klosters und einer Nonne, die in einem benachbarten Kloster lebt. Liebesgeschichten zwischen zwei Menschen, die sich das Zölibat geschworen haben, gibt es einige, doch diese ist etwas Besonderes. Und dafür sorgt auch die Location, in der der Film spielt. Die Klöster der beiden Protagonisten liegen nämlich auf zwei steil bis zu 400 Meter aufragenden Felsplateaus mitten in Griechenland im Peneas-Tal. Das macht heimliche Treffen und erst recht die Kommunikation zwischen den beiden streng gläubigen Protagonisten um einiges komplizierter.

Aber die beiden wissen sich zu helfen, indem sie sich mit Hilfe eines Spiegels per Morsezeichen verständigen. Ein poetischer Film in einer abermals archaischen Landschaft, die den inneren Kampf der Hauptpersonen um eine Entscheidung für die Fortsetzung ihres strengen asketischen Lebens für Gott oder einen wie auch immer gearteten gemeinsamen Neuanfang widerspiegelt. Das schwere Thema wird etwas aufgelockert durch wilde Animationen, die die Gefühle der beiden illustrieren sollen und das elegische Drama dadurch ein wenig auflockern. Auch hier gilt mein Urteil: Anschauen, denn jede der (nur) 80 Minuten dieses Films ist sehenswert.

4. James Bond muss klettern: James Bond – In tödlicher Mission (1981)

Wo eben in Meteora noch Stille herrschte, sorgt der Mann mit der Lizenz zum Töten in diesem Film für einen bleigeladenen Showdown voller Action. James Bond muss hier eines der Plateuas erklimmen, seine Unterstützer per Seilzug nachholen und sich anschließend dem Superschurken dieses Films, Aristoteles Kristatos, stellen. Das gelingt ihm natürlich, wobei die Dreharbeiten für Roger Moore wohl kein Zuckerschlecken waren, litt er doch an Höhenangst. Aber wozu gibt es Stuntmen! Wobei hier leider auch der tragische Tod eines Mitglieds des Stunt-Teams erwähnt werden muss, das starb, als sein Rennschlitten auf der Bobbahn von Cortina aus der Bahn sprang.

Meteora ist aber nicht der einzige griechische Drehort dieses Bond-Films. Der größte Teil der Dreharbeiten fand auf der ionischen Insel Korfu statt. Besonders beeindruckend hierbei die Verfolgungsjagd in einer gelben Ente. An der Seite des Bondgirls Melina Havelock (die wunderbare Carole Bouquet) rast Bond u. a. durch das Bergdorf Pagi, das im Nordwesten der Insel liegt. Kleiner Insider am Rande: Citroen brachte kurze Zeit später eine Sonderversion des 2CV auf den Markt: im selben Gelb und mit auflackierten EInschusslöchern in der Motorhaube. Auch in der Hauptstadt Korfus wurde ausführlich gedreht, u. a. ein romantisches Treffen Bonds mit Melina sowie ein Dinner mit dem Hauptbösewicht dieses Kinoabenteuers.

5. Schicksalhaftes Treffen auf der Akropolis: Die zwei Gesichter des Januars (2014)

Als Cineast/in weiß man es zwar unterbewusst, aber auch in diesem Film lässt man sich wie immer überraschen, wenn sich der am sympathischsten erscheinende Filmcharakter als das Gegenteil entpuppt. Dabei trägt es der in Athen auf der Akropolis und auch im Palast von Knossos gedrehte Film doch schon im Namen. Der Januar hat zwei Gesichter, ganz wie der namensgebende römische Gott Janus. Die Verfilmung eines Patricia-Highsmith-Romans (u.a. Der talentierte Mr. Ripley) spielt in den 60er Jahren und erzählt eine Dreiecksgeschichte um ein vermeintlich reiches amerikanisches Ehepaar (Viggo Mortensen und Kirsten Dunst), das in Athen auf einen betrügerischen Fremdenführer namens Rydal (Oscar Isaac) trifft. Die Lage eskaliert immer mehr, nachdem letzterer seinem neuen Freund hilft, einen „bewußtlosen“ Mann auf dessen Zimmer zu bringen.

Top Optik, hervorragende Schauspieler, sowie ein Highsmith-Roman als Grundlage. Das kann nicht viel schief gehen. Zudem gelang es der Produktion erstmals seit 20 Jahren, direkt an der Akropolis eine Drehgenehmigung zu erhalten. Ich war gerade erst selbst vor Ort in Athen und muss sagen: Einen beeindruckenderen (Dreh)Ort habe ich selten gesehen, schon deshalb eine sichere Platzierung in meinen Top-10-Filmen aus Griechenland!

6. Leben und Sterben in Thessaloniki: Die Ewigkeit und ein Tag (1998)

Thessaloniki. Ein Dichter und Schriftsteller nimmt Abschied von seinem bisherigen Leben. Der Grund: eine Krebsdiagnose. Nur noch wenige Tage habe er zu leben, teilt ihm sein Arzt mit. Und Alexander (wie immer grandios: Bruno Ganz) beginnt eine Odyssee durch seine Heimatstadt Thessaloniki, lässt sich zunächst wehmütig treiben, erinnert sich an seine schon verstorbene, geliebte Frau, besucht seine Tochter ein letztes Mal und findet dann aber noch eine letzte Aufgabe. Einen albanischen Straßenjungen, den er vor einer Bande von kriminellen Schleppern zu beschützen versucht. Das Ziel: Er möchte ihn zurück nach Albanien bringen, über die Grenze, zu dessen Großmutter. Eben noch von der Trauer und dem Schock seiner Diagnose wie betäubt, empfindet er noch ein letztes Mal so etwas wie einen Lebenssinn, aber gibt es auch ein Happy End?

Die Ewigkeit und ein Tag ist ein großes Spätwerk des wohl bekanntesten griechischen Regisseurs, des weltweit geschätzten Autorenfilmers Theo Angelopoulos. Durch das Thema „Flucht und Vertreibung“, das sich sowohl in der Lebensgeschichte des Dichters, als auch ganz konkret in der Figur des Straßenjungen zeigt, ist der vor 20 Jahren entstandene Film gerade wieder topaktuell.

7. Das Ende einer Trilogie: Before Midnight (2013)

In Before Sunrise lernten sie sich kennen. In Before Sunset trafen sie sich wieder und jetzt, zum Abschluss der Trilogie, sind wir wieder mitten drin statt nur dabei: bei Jesse und Celine, alias Ethan Hawke und Julie Delpy. 1995 war der Auftakt dieser losen Reihe – Kinder wie die Zeit vergeht. Für alle, die den ersten und zweiten Teil der Trilogie von Regisseur Richard Linklater nicht kennen: Sofort alle Filme besorgen. Aber zurück zu Before Midnight. Jesse und Celine sind mittlerweile Eltern und wir schauen ihnen zu, wie sie im Griechenlandurlaub sind.

Und auch wenn die Sonne scheint und die Gegend um Kardamíli und der gesamte südliche Peloponnes ein Traum sind, beobachten wir eine Krise der beiden. Die Beziehung, so stürmisch sie sich in den beiden Vorgängerfilmen gezeigt hat, ist abgekühlt, die beiden sind Zwillingseltern und fühlen sich voneinander nicht mehr so geliebt und geschätzt wie früher. Schaffen die beiden eine Versöhnung? Und, noch viel wichtiger: Gibt es in ein paar Jahren den nächsten Film mit dem wie füreinander geschaffenen Paar und seinen beiden Hauptdarstellern, die man mittlerweile wie gute alte Bekannte immer wieder gerne sieht?

8. Krieg auf einer Insel, die es gar nicht gibt: Die Kanonen von Navarone (1961)

Navarone, das klingt eigentlich eher nach Mexiko, einem Western oder vielleicht noch Italien. In diesem Film aber ist Navarone eine Insel, im zweiten Weltkrieg besetzt von den Deutschen. Und dort stationiert sind zwei besonders große und schussstarke Kanonen, die es der britischen Armee unmöglich machen, große Truppenteile von einer Nachbarinsel zu evakuieren. Die Lösung des Problems: ein Spezialkommando wird zusammengestellt aus britischen Soldaten und einheimischen Griechen. Mit im Team: Gregory Peck, der große David Niven und abermals „Alexis Sorbas“ bzw. Anthony Quinn.

Gedreht wurde der Film u. a. auf Rhodos in der berühmten Vagies-Bucht. Da Anthony Quinn besonders oft in Filmen mit Griechenland als Handlungsort mitspielte, gibt es das bis heute allerdings nicht verifizierte Gerücht, dass die griechische Regierung ihm aus dank für diese Tourismuswerbung besagte Bucht geschenkt habe. Andere Quellen behaupten, Quinn habe lediglich im Anschluss an die Dreharbeiten hier Land erworben. Wie dem auch sein: Bis heute wird die malerische Bucht selbst von den meisten Einheimischen nur die Anthony-Quinn-Bucht genannt. Aber schaut doch selbst und folgt diesem Link!

9. Endlich kann Bourne einmal abschalten: Die Bourne Identität (2002)

Der erste Teil der Bourne-Reihe mit dem jungen Matt Damon und Franka Potente, die zur unfreiwilligen Begleiterin des Geheimagenten wird. Bourne 1 ist wie alle anderen Filme der Reihe ein wilder Ritt durch die unterschiedlichsten Locations auf der ganzen Welt. Wirken dabei die Farben aber meist eher grau, so findet der Film ganz zum Ende ein versöhnliches und lebensfroh farbiges Ende in Mykonos. Hier ist Bourne ausnahmsweise mal nicht der Gejagte, hier kommt er erstmals richtig an. Und zwar bei der Reunion mit seiner Gefährtin Marie Krantz, die dort einen Scooter-Verleih betreibt.

Die Kampfmaschine Bourne und Griechenland haben eine etwas komplizierte Beziehung. War der Dreh auf Mykonos noch unproblematisch, so gab es in Bourne 5 größere Probleme. So spielt die erste größere Filmsequenz offiziell auf dem zentralen Syntagma-Platz in Athen. Hier findet eine riesige Demonstration inklusive Straßenschlacht statt, in deren Rahmen Bourne Nicky Parsons (Julia Stiles) zur Übergabe eines Datensticks trifft und diese anschließend von einem CIA-Killer getötet wird. Doch der Syntagma-Platz von Bourne-Film Nummer 5 und das gesamte Athen dieser Szene, liegen gar nicht in Griechenland, sondern auf Teneriffa. Genauer gesagt: In Teneriffas Hauptstadt Santa Cruz de Tenerife. Hätte nicht sein müssen, aber nachdem die Langsamkeit und Störrigkeit der griechischen Behörden dem Filmdreh ein ums andere Mal Stöcke zwischen die Beine geworfen hatte, entschied sich das Team um Regisseur Paul Greengrass recht schnell, die Kanareninsel zu Athen umzudekorieren.

10. Jean Reno taucht ab für Luc Besson: Im Rausch der Tiefe (1988)

Und zum Schluß noch einer der besten Kult-Filme der späten 80er Jahre. Zwei Männer, eine ungewöhnliche Sportart und ein Wettkampf auf Leben und Tod. Beeindruckende Szenen, gedreht im bis zu 40 Meter tiefen Wasser vor der griechischen Kycladen-Insel Amorgos. Ein Spielfilm übers Apnoetauchen. Das hört sich zuerst einmal seltsam an, ergibt aber Sinn, wenn die Geschichte auf wahren Begebenheiten, der Lebensgeschichte des Tauchweltmeisters Jaques Mayol, beruht. Wenn dann auch noch der geniale französische Meister-Regisseur Luc Besson (Leon, der Profi, Valerian, The Transporter, Taxi) inszeniert, wird es wirklich interessant, zumal der Mann etwas vom Tauchsport versteht, war er doch selbst lange Jahre Tauchlehrer.

Unfassbar poetische Unterwasser-Aufnahmen mit einem damals noch unbekannten Jean Reno sowie Jean-Marc Barr als Tauch-Rivalen. Beide Hauptdarsteller, die zur Vorbereitung mehrere Monate lange Apnoe-Tauchen erlernten, ließen sich bei keiner der Filmaufnahmen doubeln. Im Rausch der Tiefe zieht Dich als Zuschauer auf jeden Fall mit unter Wasser. Meine Empfehlung: Abtauchen für zweieinhalb Stunden, aber das Atmen nicht vergessen!

Habe ich einen Kandidaten in meinen Top-10-Filmen aus Griechenland vergessen?

Ich hoffe, in meinen Top-10-Filmen aus Griechenland war etwas für Euren Geschmack dabei. Falls ich ein Meisterwerk, das in Griechenland gedreht wurde, vergessen habe: immer her damit. Schreibt mir, erinnert mich an Komödien, Dramen oder Thriller, die vor Ort in Griechenland entstanden sind. Ich spiele außerdem gerade mit dem Gedanken, noch eine Top-10-Liste zum Thema Griechenland zu erstellen. Darin enthalten wären dann u. a. Sandalenfilme wie Jason und die Argonauten, die sich mit alter griechischer Geschichte beschäftigen, aber auch ein paar Werke aus der jüngeren griechischen Filmhistorie. Stichwort The Lobster oder The Killing of a sacred Deer von Girogos Lanthimos. Was meint Ihr?

 

Kalispera aus Griechenland!

Eure Alexandra Klim

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Auf der Photo London 2018 und in der schwedischen Botschaft https://www.alexandraklim.com/photo-london-2018-fotografiska-london/ https://www.alexandraklim.com/photo-london-2018-fotografiska-london/#respond Mon, 21 May 2018 11:03:38 +0000 https://www.alexandraklim.com/?p=2137 Für Fotokunst-Fans wie mich ist ein Besuch auf der jährlich stattfindenden Photo London absolute Pflicht. Und da ich in der letzten Woche sowieso gerade Termine in in der britischen Hauptstadt hatte, stand für mich vom 17. bis 19. Mai auch ein Besuch im Somerset House in Covent Garden auf dem Programm. Das Somerset House diente, […]

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Für Fotokunst-Fans wie mich ist ein Besuch auf der jährlich stattfindenden Photo London absolute Pflicht. Und da ich in der letzten Woche sowieso gerade Termine in in der britischen Hauptstadt hatte, stand für mich vom 17. bis 19. Mai auch ein Besuch im Somerset House in Covent Garden auf dem Programm. Das Somerset House diente, ganz nebenbei, auch schon mehrmals als Drehort für bekannte Filme wie z. B. Guy Richies „Sherlock Holmes“ oder „London Has Fallen“ von Babak Najafi. Aber heute widmen wir uns ganz der Fotografie.

Besuch beim Buckingham Palace in London

Parklife in sunny London
Parklife im außergewöhnlich sonnigen London

London empfing mich ausnahmsweise nicht mit Regen. Bei strahlender Mai-Sonne ging es zunächst zum Buckingham Palace. Immerhin fand am Wochenende auch noch eine Royale Hochzeit statt. Aber das nur am Rande. Auch für den Green Park blieb noch etwas Zeit, bevor ich mich am Donnerstag in das Getümmel der Photo London warf.

Photo London 2018
Das eigentliche Etappenziel: die Photo London 2018

London calling

Laut The Guardian ist die Photo London „the UK Photography event of the year“. Sie wurde erst vor 5 Jahren ins Leben gerufen, um der Stadt ein internationales Fotografie-Event zu geben, das Londons Status als Kulturhauptstadt gerecht wird. In dieser kurzen Zeit hat sich die Photo London als eine der wichtigsten Fotomessen und als Katalysator für Londons dynamische Fotografie-Szene etabliert.

Von den führenden Museen und Auktionshäusern, kleinen und großen Gallerien bis zu den aufblühenden kreativen Communities des East End und Südlondons, die Photo London bündelt das herausragende kreative Talent der Stadt und bringt die weltbesten Fotografen, Kuratoren, Aussteller, Kunsthändler mit der kunstbegeisterten Öffentlichkeit zusammen, um die Fotografie in all ihren Formen zu feiern.

Edward Burtynsky – der Star der Photo London 2018

Das Highlight der Photo London: Die Fotografien von Edward Burtynsky! Er hat in diesem Jahr den „Photo London Master of Photography Award“ abgeräumt und damit seiner Trophäen-Sammlung einen weiteren renommierten Preis hinzugefügt. Neben seiner fotografischen Tätigkeit, bei der er sich größtenteils auf die Darstellung von menschlichen Eingriffen in die Natur konzentriert und diese auf überdimensionalen Tableaus zeigt, ist er auch als Dokumentarfilmer erfolgreich.
Photo London 2018 Edward Burtynsky
War er zunächst nur Protagonist des Films „Manufactured Landscapes“ (2006), so agierte er 2017 als Co-Regisseur von „Watermark“ und stellte 2018 mit seiner filmischen Dauerpartnerin Jennifer Baichwal „Anthropocene“ vor. Hier postuliert er den Anfang eines neuen Zeitalters, des Anthropozän. Eine geologische Epoche, deren Ursprung der Mensch ist, der einen massiven Einfluss auf unseren Planten und deren Natur darstellt.
Burtynsky Photo London 2018
Auf der Galerie seiner Webseite könnt Ihr mehr von seinem Portfolio sehen. Auch der Guardian hat eine kurze Galerie anlässlich seiner Auszeichnung auf der Photo London 2018 zusammengestellt. Wenn Ihr ein wenig über die Hintergründe von Edward Burtynskys Kunst erfahren möchtet, empfehle ich Euch sein Interview auf petapixel.com, in dem er den Antrieb für sein Werk erklärt.

Fotografiska London

Auch das führende schwedische Museum für zeitgenössische Fotografie, Fotografiska, zieht es nach London. Nach 8 Jahren Erfolgsgeschichte in Stockholm wird nun die erste Dependance außerhalb Schwedens im Londoner East End errichtet. Die Eröffnung ist für 2019 geplant. Dies war auch der Anlass meines Besuchs in der Schwedischen Botschaft von London, in der das Buch The Eye, herausgegeben von Fotografiska und erschienen bei teNeues seinen Release feierte.

The Eye Release London 2018
Das neue Fotografiska Projekt wird auf der Photo London vorgestellt
The Eye Book Release Fotografiska te neues
„Schau mir in die Augen, Kleiner!“

Meine Neugier und Vorfreude waren jedenfalls so groß, daß ich am Samstag dann noch die Baustelle in White Chapel unsicher gemacht habe. Es sieht zwar alles noch sehr wie „Work in Progress“ aus. Aber wer von Euch das Fotografiska in Stockholm kennt und weiß, welch hochklassige Ausstellungen dort regelmäßig stattfinden, der kann schon erahnen, was für ein großartiger Ausstellungsort zur Zeit in London entsteht. Hier schon ein kleiner Blick hinter die Kulissen.
Fassade Fotografiska London

Fotografiska London
Das neue Fotografiska London – die Arbeiten gehen voran

Innenausbau Fotografiska London

Innenausbau Fotografiska London

Innenausbau Fotografiska London

Innenausbau Fotografiska London
Bis 2019! Ich freue mich auf unser Wiedersehen, Fotografiska

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Willkommen an Bord: Mit der Cirrus Vision SF50 über die Alpen https://www.alexandraklim.com/mit-der-cirrus-vision-sf50-ueber-die-alpen/ https://www.alexandraklim.com/mit-der-cirrus-vision-sf50-ueber-die-alpen/#respond Fri, 20 Apr 2018 20:01:36 +0000 https://www.alexandraklim.com/?p=2099 Über den Wolken, das wissen nicht nur Flugzeug-Pilotinnen, ist die Freiheit grenzenlos. Und die Freude ebenfalls, besonders wenn es in der Cirrus Vision SF 50 über die atemberaubenden Schweizer Alpen geht. Startpunkt war mein derzeitiger Heimat-Flughafen Lugano-Agno (LUG) und dann ging es bei schönstem Flugwetter los in Richtung Engadin und St. Moritz. Die Bilder und […]

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Über den Wolken, das wissen nicht nur Flugzeug-Pilotinnen, ist die Freiheit grenzenlos. Und die Freude ebenfalls, besonders wenn es in der Cirrus Vision SF 50 über die atemberaubenden Schweizer Alpen geht. Startpunkt war mein derzeitiger Heimat-Flughafen Lugano-Agno (LUG) und dann ging es bei schönstem Flugwetter los in Richtung Engadin und St. Moritz. Die Bilder und Clips, die auf diesem Alpen-Flug entstanden sind, wollte ich Euch auf keinen Fall vorenthalten.

Majestätische Gipfel zum Greifen nah

Mountainflying ist definitiv ein Aviation-Highlight und einmal sollte jeder in seinem Piloten-Leben einen Tiefflug über die Schweizer Alpen planen. Zielort meines Trainings-Flugs war für mich gestern Samedan in St. Moritz. Meine Liebe zum Vision-Jet kennt Ihr ja bereits aus meinen beiden früheren Beiträgen hier oder hier. Deshalb will ich mich heute auch gar nicht über die beeindruckenden Qualitäten der SF50 auslassen, sondern Euch einfach an meinen Eindrücken zwischen den Berggipfeln teilhaben lassen.

Alexandra Klim und die Cirrus Vision SF50
Die Cirrus Vision SF50 und Alexandra Klim in Samedan

Über die Alpen mit der Cirrus Vision SF50 von Lugano nach St. Moritz

87 Kilometer Luftlinie sind es nur zwischen beiden Orten, aber das ist nicht alles. Denn Samedan, alias SMV, gilt unter Fliegern nicht gerade als leichtes Pflaster. 1.707 über Normal Null gelegen, dazu in einem Bergtal und bekannt für eher schwierige Windbedingungen, da sind die naturgegebenen Voraussetzungen schon nicht so ohne.
Dazu darf hier nicht jeder landen, sondern nur Pilotinnen und Piloten, die die Erlaubnis haben, auf Sicht, also VFR, zu landen. In meinem Fall war ein lizensierter Fluglehrer mit mir an Board. Es hieß also: Nicht zu sehr vom traumhaften Bergpanorama beeindrucken lassen, gut vorbereitet sein und konzentriert bleiben.

Unsere Reiseflughöhe lag bei 7.800 Fuß bzw. 2.344 m … die Gipfel waren also tatsächlich zum Greifen nah!

Blick aus der Cirrus Vision SF50
Nach dem Start in Lugano: Blick aus der Cirrus Vision SF50

Blick aus der Cirrus Vision SF50 Blick aus der Cirrus Vision SF50 Blick aus der Cirrus Vision SF50 Blick aus der Cirrus Vision SF50 Blick aus der Cirrus Vision SF50 Blick aus der Cirrus Vision SF50 Blick aus der Cirrus Vision SF50 Blick aus der Cirrus Vision SF50 Blick aus der Cirrus Vision SF50

 

Blick aus der Cirrus Vision SF50 Blick aus der Cirrus Vision SF50 Blick aus der Cirrus Vision SF50 Blick aus der Cirrus Vision SF50

 

 

Blick aus der Cirrus Vision SF50

Der Landeanflug auf St. Moritz

Blick aus der Cirrus Vision SF50 auf St. Moritz
Im Anflug – St. Moritz – aus der Cirrus Vision SF50

St. Moritz von oben - aus der Cirrus Vision SF50

St. Moritz Luftfotografie

Arrival – Auf der Landebahn des Flughafens Samedan – St. Moritz

Landung St. Moritz mit der Cirrus Vision SF50
St. Moritz Airport – Ziel eines beeindruckenden Alpenüberflugs
Sichere Landung in St. Moritz mit der Cirrus Vision SF50
Nach der Landung in St. Moritz

 

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Finding Steve McQueen auf dem 15. Monte-Carlo Film Festival https://www.alexandraklim.com/die-filmpremiere-von-finding-steve-mcqueen-auf-dem-15-monte-carlo-film-festival/ https://www.alexandraklim.com/die-filmpremiere-von-finding-steve-mcqueen-auf-dem-15-monte-carlo-film-festival/#respond Sun, 11 Mar 2018 21:24:01 +0000 https://www.alexandraklim.com/?p=2048 Wo, wenn nicht in Monaco? Unser neuester Film Finding Steve McQueen feierte seine Welt-Premiere auf dem 15. Monte-Carlo Film Festival. Und es hätte einfach keine perfektere Kulisse geben können. Für Côte D’Azur Verhältnisse waren die Temperaturen Anfang März zwar eisig, aber wir wurden trotzdem mit Sonne und einem spektakulären Mittelmeerblick verwöhnt. Aber Monaco kann noch […]

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Wo, wenn nicht in Monaco? Unser neuester Film Finding Steve McQueen feierte seine Welt-Premiere auf dem 15. Monte-Carlo Film Festival. Und es hätte einfach keine perfektere Kulisse geben können. Für Côte D’Azur Verhältnisse waren die Temperaturen Anfang März zwar eisig, aber wir wurden trotzdem mit Sonne und einem spektakulären Mittelmeerblick verwöhnt. Aber Monaco kann noch mehr. Zum Beispiel eine Geschichte erzählen. Von schnellen Autos (die Rallye Monte Carlo), von der Hoffnung auf das große Geld (das legendäre Monte Carlo Spielcasino) und von einer tragisch-schönen Liebesgeschichte (Grace Kelly und Fürst Rainier III). Kommt euch das bekannt vor? Klingt irgendwie ein wenig nach Finding Steve McQueen, oder?

Filmfest Monte Carlo, Monacos Mittelmeerblick
Monaco – das legendäre Fürstentum an der Côte d’Azur

True Story – Der größte US Bankraub

Für alle, die die letzten Beiträge über Finding Steve McQueen noch nicht gelesen haben, kommt hier eine kleine Zusammenfassung: Unser Film erzählt die wahre Geschichte des größten Bankraubs in der US Geschichte. Eine Kleinstadt-Bande aus Ohio macht sich auf nach Kalifornien, um 30 Millionen Dollar aus einem Banksafe zu stehlen, darunter auch „dirty money“ des US-Präsidenten Nixon. Der spektakuläre Bankraub ruft 120 FBI-Agenten auf den Plan. Die Verfolgungsjagd beginnt. Und hier fängt die eigentliche Geschichte gerade erst an. Unser Regisseur Mark Steven Johnson (Daredevil, Ghost Rider, Simon Birch) beschreibt es so: „It is not just a story of a robbery but also a political story and a love story “. Und love story ist das Stichwort für mein nächstes Foto. Unsere bezaubernde Hauptdarstellerin Rachael Taylor, vielen sicher bekannt aus der Hit-TV-Serie Jessica Jones, lernt in ihrer Rolle als „Molly Murphy“ den Bankräuber „Harry Barber“ (Travis Fimmel) auf dessen Flucht kennen. Es ist die große Liebe, für beide. Doch Molly weiß nichts von dem Raub. Gibt es eine Zukunft für die beiden? Das erfahrt ihr im September, wenn der Film in die Kinos kommt.

Rachel Taylor, Alexandra Klim, Monte Carlo Filmfest
Finding Stecve McQueen. Rachael Taylor und Alexandra Klim

Weltpremiere Finding Steve McQueen

Und hier ist der Rest unserer Finding Steve McQueen Crew in Monaco. Auch Hauptdarsteller Travis Fimmel und Regisseur Marc Steven Johnson waren bei der Weltpremiere dabei. Forest Whitaker (The last King of Scottland, Platoon, The Butler), der den FBI Ermittler Lambert spielt, schaffte es leider nicht an die Côte d’Azur.

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Nicht abgesprochen, aber ausgesprochen cool: Das Team trägt schwarz zur Premierenfeier

Travis Fimmel, vielen bisher bekannt als legendärer Wikinger Ragnar Lodbrok aus der mega erfolgreichen TV Serie Vikings mit unfassbar ozeanblauen Augen, hat ganze Busladungen von Fans nach Monte Carlo gelockt. Vor der Premiere kämpfte er sich tapfer durch die Masse seiner Selfie fordernden Anhänger. Am folgenden Abend wurde er während der Abschlußgala noch mit dem MCFF-Award ausgezeichnet.

Monte Carlo Filmfest, Travis Fimmel
Ausgezeichnet. Travis Fimmel mit Ezio Greggio bei der MCFF Preisverleihung

Die Premiere war für unser Team ein voller Erfolg. Der Film kam sehr gut bei der Presse an, und noch viel wichtiger: vom Publikum kamen durchweg überwältigende und positive Reaktionen für Finding Steve McQueen. Ein super schönes Gefühl, denn der Applaus und die Anerkennung der Audience ist das, was uns in der Filmbranche am meisten antreibt. Und auch wenn wir es kaum noch abwarten können – bis der Film in die Kinos kommt, dauert es noch ein wenig: Kinostart ist voraussichtlich im September 2018.

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Haupdarsteller Travis Fimmel und Rachael Taylor mit Produzenten Alexandra Klim und Silvio Muraglia

 

Bis dahin halte ich Euch an dieser Stelle natürlich weiter auf dem Laufenden.

Stay tuned.

Eure Alexandra Klim

 

 

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Das Flüstern des Wassers und #MeToo – Oscars 2018 https://www.alexandraklim.com/das-fluestern-des-wassers-und-metoo-oscars-2018/ https://www.alexandraklim.com/das-fluestern-des-wassers-und-metoo-oscars-2018/#respond Tue, 06 Mar 2018 21:55:21 +0000 https://www.alexandraklim.com/?p=2036 Filmpreis-Verleihungen geraten immer mehr zur Bühne für politische Statements und so waren auch die Oscars 2018 mehr als das gewöhnliche Schaulaufen der Hollywood-Stars. Mehr als ein Catwalk für atemberaubende Abendkleider. Und mehr als ein sehen und gesehen werden. In Zeiten, in denen tagtäglich von der Verrohung der Filmbranche zu lesen ist, ändert sich die Sichtweise […]

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Filmpreis-Verleihungen geraten immer mehr zur Bühne für politische Statements und so waren auch die Oscars 2018 mehr als das gewöhnliche Schaulaufen der Hollywood-Stars. Mehr als ein Catwalk für atemberaubende Abendkleider. Und mehr als ein sehen und gesehen werden. In Zeiten, in denen tagtäglich von der Verrohung der Filmbranche zu lesen ist, ändert sich die Sichtweise auch auf solch ein Event. Auch meine eigene. Als Filmschaffende lässt mich all das natürlich nicht unberührt. Dass die Oscarverleihung in diesem Jahr einen runden Geburtstag feierte, geriet fast zur Nebensächlichkeit.

Die Academy Awards

90 Jahre Academy Awards! Dass die erste Preisverleihung der US-amerikanischen Filmindustrie einmal klein angefangen hat, kann man sich bei den heute überdimensionalen Ausmaßen des Großevents kaum noch vorstellen. Bei der Premiere 1929 gab es überschaubare 270 geladene Gäste, die sich aus Schauspielern, Regisseuren und Produzenten zusammensetzten. Nach der 15 Minuten langen Zeremonie wandten sich alle Anwesenden wieder dem Small Talk und Dinner zu. Zu seinem Rufnamen Oscar kam die 34 Zentimeter hohe und von allen so heiß begehrte Trophäe erst 1939 und 40 Jahre später wurde der inoffizielle Name markenrechtlich geschützt. Damals hätte es sich bestimmt niemand vorzustellen gewagt, dass die Oscars einmal der bedeutendste Filmpreis der Welt sein würden und Millionen Menschen weltweit Anteil daran nehmen.

Oscar und die Frauen

Sicher kein leichtes Thema. Fakt ist jedenfalls, dass die Oscarverleihung auch im 21. Jahrhundert immer noch eine von Männern dominierte Veranstaltung ist. 77 Prozent aller Nominierten waren auch in diesem Jahr wieder Männer. Mit Rachel Morrison war 2018 immerhin erstmals eine Kamerafrau nominiert. Ob dies ein Trend für die nächste Award-Saison wird, bleibt zu hoffen. Die Diskussionen um die Geschlechtergleichheit in der Filmbranche wird jedenfalls nicht abebben. Gewonnen hat Rachel Morrison den Oscar im Übrigen nicht, aber auf dem roten Teppich kam sie zu Wort:

Ein Umdenken wird trotz der starken Medienpräsenz von #MeToo und Time’s Up während der letzten Monate nicht von heute auf morgen stattfinden. Die alten verkrusteten Strukturen in Hollywood kommen aber so langsam in Bewegung und ich kann speziell hier in Los Angeles tatsächlich etwas frischen Wind verspüren. Ich hoffe, dass sich künftig vernünftig mit diesem Thema auseinandergesetzt wird, ganz gleich, ob Produzent oder Schauspieler. Es sollte Normalität und Selbstverständlichkeit sein, dass das kreative Schaffen von Frauen adäquat wertgeschätzt wird. Doch selbst die Erkenntnisse des eher rudimentären Bechdel-Tests, der nicht die Qualität eines Filmes beurteilt, sondern den Status von weiblichen Filmrollen, verdeutlichen immer noch, dass die Zeit für einen Wandel längst überfällig ist.

Oscars 2018 … And the winners are

Größere Überraschungen gab es diesmal keine. Gefreut hat mich, dass mein Favorit, The Shape of Water, insgesamt vier Oscars abgeräumt hat, darunter auch den wichtigsten Preis als Bester Film. Guillermo Del Toro durfte für sein inspirierendes Märchen über verliebte Aussenseiter den Preis für die Beste Regie mit nach Hause nehmen. Was Del Toro mit einem für Hollywood-Verhältnisse bescheidenen Budget von 20 Mio USD erschaffen hat, ist bewundernswert. Die Entwicklung der Geschichte und das Design des Amphibien-Mannes hat der Regisseur aus eigenen Mitteln finanziert und sein komplettes Gehalt ist in den Film geflossen. The Shape of Water ist der erste Fantasy-Film seit 14 Jahren, der den Oscar als Bester Film gewinnt.

Erwartungsgemäß gab es einen Oscar für Frances McDormand als beste Hauptdarstellerin, die die Rolle der kämpferisch trauernden Mutter in Three Billboards Outside Ebbing, Missouri grandios verkörpert. Nach 1997 (Fargo) der zweite Oscar für diese großartige Schauspielerin und mit ihrer Rede sorgte sie auch diesmal wieder für einen der denkwürdigsten Oscar-Momente.

Ebenfalls keine Überraschung in der Kategorie Bester Haupdarsteller: Gary Oldman gewann seinen ersten Oscar für die bombastische Verkörperung des britischen Premierminister Winston Churchill in Die dunkelste Stunde. In seiner Rede bedankte er sich bei Churchill und seiner 99 Jahre alten Mutter „Mama, ich bringe den Oscar nach Hause“.

Es war eine große Nacht für Lateinamerika. Disney/Pixars mexikanische Celebration Coco gewann gleich zweimal, als Bester Animierter Film und für den Besten Song “Remember Me“. Chile konnte sich über seinen ersten Oscargewinn in der Kategorie Bester Fremdsprachiger Film freuen. Mit A Fantastic Woman gewann übrigens erstmals ein Film mit einer transsexuellen Schauspielerin und einer Transgender-Storyline. In dem Film geht es um die Auseinandersetzung mit den Vorurteilen von Transsexualität und den Kampf um die Akzeptanz als Mensch. Bis dato wurden Transgender-Rollen in Hollywood-Filmen immer von Darstellern besetzt, die selbst nicht trans sind. Vielleicht findet auch hier ein Umdenken statt.

Greta Gerwig konnte zwar vier Nominierungen für Lady Bird feiern, inklusive die erst fünfte Nominierung für eine weibliche Regisseurin, ging aber am Ende mit leeren Händen nach Hause. Zum Trost landete sie auf dem Cover des Time Magazines und über ihre lange und erfolgreiche Karriere müssen wir uns sicher keine Sorgen machen.

Politik und Jimmy Kimmel

Politik hat in diesem Jahr ganz klar die die Wahl des besten Dokumentarfilms beeinflußt. Regisseur Bryan Fogels Doping-Doku Icarus reitet auf der Welle des Russischen Olympia-Skandals. Der 5 Millionen USD Netflix-Deal beim Sundance Filmfestival im letzten Jahr war übrigens einer der größten für einen Non-Fiction-Film und brachte Netflix den zweiten Oscar-Gewinn nach White Helmets, dem Dokumentar-Kurzfilm Gewinner des letzten Jahres. Berührende Geste: Bryan Fogel widmete seinen Oscar dem russischen Wissenschaftler Dr. Grigory Rodchenkov, durch den er Russlands staatsfinanziertes Olympisches Doping-Programm aufdecken konnte. „Our great whistleblower who lives in mortal danger“. Er erinnerte das Millionen-Publikum außerdem an „die Wichtigkeit, die Wahrheit zu berichten, heute mehr als je zuvor“.

Moderator Jimmy Kimmels Reaktion auf den Gewinn Icarus war Gold: „Now we know Putin didn’t rig this competition, right?“

Erwartungsgemäß konnte sich Kimmel auch die ein oder andere Spitze zum Missbrauchsskandal in der Traumfabrik des Films nicht verkneifen. „Oscar ist derzeit der beliebteste und am meisten respektierte Mann. Er hält seine Hände dort, wo man sie sehen kann. Er ist nie unflätig, und am wichtigsten: absolut kein Penis. Das ist ein Mann, von dem wir mehr in dieser Stadt brauchen.“ Mit dieser Anspielung auf die Vorwürfe gegen Filmproduzent Harvey Weinstein erntete Kimmel tosenden Applaus.

Allgemein waren die Reaktionen zur Moderation der Oscars aber eher gemixt. Mein Gefühl sagt mir, dass wir Kimmel im nächsten Jahr nicht ein drittes Mal als Host auf der Oscar Bühne sehen werden.

Nach den Oscars ist vor den Oscars.

Ich freue mich auf Eure Meinung und Euer Feedback. Habt ihr die Oscars 2018 live verfolgt? Welcher Moment war für Euch der Beste?

Eure Alexandra Klim

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Der Oscar Countdown 2018 – Meine Film-Favoriten https://www.alexandraklim.com/oscar-coutdown-2018-film-favoriten/ https://www.alexandraklim.com/oscar-coutdown-2018-film-favoriten/#comments Sun, 25 Feb 2018 08:36:54 +0000 https://www.alexandraklim.com/?p=2017 Die (Film)Welt schaut wieder gespannt nach Los Angeles und nach dem großen #OscarsSoWrong Schock vom letzten Jahr ist Hollywood diesmal noch etwas aufgeregter als sonst. Schließlich wird der wichtigste Preis der Filmbranche am 4. März zum 90sten Mal vergeben und zum großen Oscar-Jubiläum wird eine Show der Superlative erwartet. Talk-Show Ikone Jimmy Kimmel darf noch […]

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Die (Film)Welt schaut wieder gespannt nach Los Angeles und nach dem großen #OscarsSoWrong Schock vom letzten Jahr ist Hollywood diesmal noch etwas aufgeregter als sonst. Schließlich wird der wichtigste Preis der Filmbranche am 4. März zum 90sten Mal vergeben und zum großen Oscar-Jubiläum wird eine Show der Superlative erwartet. Talk-Show Ikone Jimmy Kimmel darf noch einmal moderieren und wer freut sich nicht schon auf seinen Eröffnungs-Monolog. Ich bin gespannt, ob wieder Matt Damon und Meryl Streep dran glauben müssen. Dauernominierte Streep ist natürlich auch in diesem Jahr – zum 21sten Mal! für ihre Rolle in The Post – dabei. Der Zwist mit Damon begann 2005 als Joke und wird langsam alt, also schauen wir mal, ob er diesmal ein neues Opfer findet. Und wie wird er die #MeToo Bewegung navigieren? Überhaupt ist neben der Frage, wer in welcher Kategorie die begehrteste Auszeichnung einheimst, das Drumherum fast genau so wichtig. Wer hält die tränenreichste Dankesrede, wer sind die best- (und worst-) dressed Stars etc?

Oscar-Verleihung 2018
Hier tummelt sich am am nächsten Sonntag wieder die A-Liste Hollywoods. Das Kodak Theatre .

Die Vorbereitungen für das Großereignis im Kodak Theatre laufen jedenfalls auf Hochtouren und auch ich habe mich für die Academy Awards gerüstet, indem ich mich traditionell wieder durch den großen Stapel der Screener DVDs gearbeitet habe. Es waren einige Glanzstücke dabei und ich habe für Euch meine Favoriten zusammengestellt. Here we go…

Three Billboards Outside Ebbing, Missouri

Der Film mit dem besten Titel des Jahres. Eine dunkle, pessimistische Geschichte mit dem schwärzesten Humor. Und trotzdem ist es ein Vergnügen mit Frances McDormand zu leiden, die in gewohnt genialer und unvergesslicher Weise eine trauernde und wütende Mutter portraitiert.

Überhaupt könnte die Besetzung nicht besser sein. Allein drei der Darsteller sind für den Academy Award nominiert: Frances McDormand, Sam Rockwell, und Woody Harrelson. Aber auch Lucas Hedges, Caleb Landry Jones und „unsere“ Abbie Cornish (Lavender) sind großartig!

Der Film berührt, provoziert und die Geschichte lässt einen auch nicht los, nachdem man das Kino verlassen hat.

Da werden am 4. März wohl einige Oscars herausspringen. Insgesamt gab es schon 7 Nominierungen. Es würde mich sehr wundern, wenn nicht zumindest Frances McDormand und Sam Rockwell als Gewinner nach Hause gehen. Auch im Rennen um den Sieg als Bester Film liegt Three Billboards Outside Ebbing, Missouri weit vorne. Größter Konkurrent in dieser Kategorie wird wohl The Shape Of Water sein. Und damit wären wir schon bei meinem zweiten Favoriten.

The Shape of Water

Welch ein aussergewöhnliches Filmjuwel!

Mutig, intelligent, extravagant, komisch und anrührend sind nur einige Attribute, die mir spontan zu The Shape Of Water einfallen. Auch wenn die märchenhafte Liebesgeschichte zwischen der stummen Elisa und einem Amphibienmann nicht komplett neu ist – das „Anders Sein“ wird hier auf eine umwerfend poetische und romantische Art gefeiert. Alles an diesem Film erinnert mich an das alte klassische Hollywood Kino. Versucht, The Shape Of Water auf der großen Leinwand anzuschauen. Wenn ihr aus dem Kino kommt, wird Euer Herz größer und weicher sein.

Sally Hawkins ist absolut umwerfend in ihrer Rolle als Elisa und ich würde mich freuen, wenn sie am nächsten Sonntag ihren ersten Oscar nach Hause nimmt. Definitiv eine der überzeugendsten Performances, die ich seit langem gesehen habe. Auch der Rest des Schauspieler-Ensembles ist grandios, allen voran Richard Jenkins, Michael Shannon und Octavia Spencer.

Guillermo Del Toro hat fast ein Jahrzehnt lang an seinem Herzensprojekt gearbeitet und im Januar  schon zurecht den Golden Globe für die Beste Regie gewonnen. Alexandre Desplats Filmmusik hat dem ganzen Werk noch die Krone aufgesetzt. Auch er diesjähriger Golden Globe Gewinner. Bei sensationellen 13 Oscar-Nominierungen bleibt abzuwarten, wieviele der Goldjungen The Shape Of Water am Ende abräumt. Das Rennen zwischen Sally Hawkins und Frances McDormand wird knapp. Man muss aber kein Prophet sein, um vorherzusagen, dass der Film einer der großen Gewinner des Abends sein wird.

 

 Call Me By Your Name

Großes Gefühlskino, das alle Sinne anspricht! Sehenswert ist mein dritter Favorit schon allein, weil alles in diesem Film so außergewöhnlich schön und ästhetisch ist: die Protagonisten, die Lombardische Landschaft, die Musik, die Villa, das Essen, die Dialoge, die Sommernächte in Italien…

Aber Call me By Your Name berührt auf viel tieferer Ebene. Timothée Chalamet ist in seiner Durchbruchsrolle als junger Elio so gut, dass es gleich die erste Oscar Nominierung als bester Hauptdarsteller gab, und das mit 22 Jahren. 2017 war im Allgemeinen Chalamets großes Jahr. Er spielt Rollen in den ebenfalls nominierten Filmen Lady Bird und Hostiles. In meinen Augen hätte Armie Hammer, der in der Rolle des attraktiven Hausgasts Oliver das Gefühlsleben Elios auf den Kopf stellt, ebenfalls eine Nominierung verdient. Er wurde allerdings sowohl bei den Golden Globes als auch bei den Oscar Nominierungen übersehen.

Hier ein Wort zur berühmten Pfirsich-Szene: Timothée Chamalet sagt, dass sie „als Metamorphose einiger der stärksten Ideen des Films zu verstehen sei“. Das kann man nun deuten wie man möchte.

Und hier noch mehr Dinge, die ich an dem Film liebe: der Throwback in die 80er, die Beziehung Elios zu seinen Eltern (Amira Casar und Michael Stuhlbarg) und besonders Michael Stuhlbargs Monolog am Ende des Films. Gedreht wurde übrigen im Haus von Regisseur Luca Guadagnino. Und nachdem ihr Call me By Your Name gesehen habt, wollt ihr unbedingt den nächsten Sommer in der Lombardei verbringen.

Insgesamt gab es immerhin drei Nominierungen: Bester Film, Bester Hauptdarsteller und Bestes Adaptiertes Drehbuch.

 

Dicht gefolgt werden meine drei Favoriten von einem weiteren Coming-Of-Age-Drama, das Ihr gesehen haben müsst:

Lady Bird. Großartig in erster Linie wegen Saoirse Ronan, meiner favorisierten zukünftigen Oscar-Gewinnerin, sowie Laurie Metcalf. Für beide Darstellerinnen gab es je eine Nominierung und für Regisseurin Greta Gerwig gleich zwei (Beste Regie und Bestes Drehbuch). Ich drücke dem Power-Team beide Daumen! Es wäre ein Traum mit einer der megatalentierten Ladies irgendwann zusammenzuarbeiten.

 

Und am Ende will ich Euch noch einen weiteren Film ans Herz legen, der es im diesjährigen Oscar-Rennen nicht ganz nach vorn geschafft hat, aber trotzdem unbedingt sehenswert ist:

The Florida Project. Ich finde, kein anderer Film konnte in letzter Zeit die amerikanische Realität fühlbarer machen als dieser Film von Regisseur Sean Baker. Seinen Namen sollte man sich auf jeden Fall für die Zukunft merken, genauso wie die der beiden Darstellerinnen Brooklynn Prince und Bria Vinaite. Eine Oscar Nominierung in der Kategorie Bester Nebendarsteller gab es immerhin für den wunderbaren Willem Dafoe. Sonst wurde der Film von der Academy leider übersehen.

 

Ok, genug für heute von meinen Oscar-Favoriten. Jetzt seid ihr dran, mir Eure Lieblingsfilme zu verraten.

In der nächsten Woche melde ich mich aus Monte Carlo. Unser Film Finding Steve McQueen feiert dort beim Filmfestival seine Weltpremiere.

Stay tuned.

Eure Alexandra Klim

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Die 10 besten Filme über Künstler und Künstlerinnen https://www.alexandraklim.com/10-besten-filme-ueber-kuenstler-und-kuenstlerinnen/ https://www.alexandraklim.com/10-besten-filme-ueber-kuenstler-und-kuenstlerinnen/#comments Sat, 02 Dec 2017 17:27:01 +0000 https://www.alexandraklim.com/?p=1964 450 Millionen Dollar. Etwa 380 Millionen Euro – so viel zahlte ein anonymer Bieter vor zwei Wochen für den „Erlöser der Welt“. Das Gemälde „Salvator Mundi“ von Leonardo da Vinci brach damit alle Rekorde des Kunstbetriebs. Ehe ich mich hier über den astronomischen Preis des derzeit teuersten Gemäldes auslasse, möchte ich Euch lieber passenderweise ein […]

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450 Millionen Dollar. Etwa 380 Millionen Euro – so viel zahlte ein anonymer Bieter vor zwei Wochen für den „Erlöser der Welt“. Das Gemälde „Salvator Mundi“ von Leonardo da Vinci brach damit alle Rekorde des Kunstbetriebs. Ehe ich mich hier über den astronomischen Preis des derzeit teuersten Gemäldes auslasse, möchte ich Euch lieber passenderweise ein neues „Best of“ präsentieren. Nachdem ich auf meinem letzten Langstreckenflug endlich den völlig unterschätzten Film Big Eyes gesehen habe, hat mich das inspiriert, meine 10 Film-Favoriten über Künstlerinnen und Künstler mit Euch zu teilen. Also Licht aus und Film ab!

Pollock (2000)

Der Künstler Jackson Pollock

  • *28.01.1912 in Cody/Wyoming – †11.08.1956 in Springs/New York
  • Stil: Abstrakter Expressionismus/Drip Painting
  • Teuerstes Werk: No. 5, 1948 à ca. 118 Mio. €
  • Link zu ein paar seiner berühmtesten Werke: https://www.guggenheim.org/jackson-pollock

Pollock ist die Filmbiografie von Jackson Pollock und war ein wahres Herzensprojekt für den Schauspieler Ed Harris. Ganze 10 Jahre arbeitete Harris an der Realisierung des Films, nachdem sein Vater ihm die Biografie des Künstlers geschenkt hatte. Harris ging sogar so weit, dass er sich die ausgefallene Technik des Malers aneignete.

Weil ihm der Film so wichtig war, fungierte er gleichzeitig als Hauptdarsteller und Regisseur. Zwischenzeitlich musste der Dreh auf Grund der Arbeitsbelastung unterbrochen werden, aber das Resultat war es wert. Bei Rottentomatoes genießt Pollock 81-prozentige Zustimmung („Certified Fresh“), Marcia Gay Harden gewann für die Rolle von Pollocks Ehefrau und Managerin Lee Krasner, ebenfalls eine äußerst begabte Künstlerin, den Nebendarstellerinnen-Oscar und Harris selbst erhielt immerhin eine Oscar-Nominierung – verlor dann aber gegen Russell Crowe in Gladiator.

Fun Facts zu Pollock

  • Statt Ed Harris, waren zunächst Robert de Niro und Jack Nicholson als Pollock-Darsteller eingeplant.

Das Mädchen mit dem Perlenohrring (2003)

Der Künstler Jan Vermeer

  • *31.10.1632 in Delft/Niederlande – †15.12.1675 ebenda
  • Stil: Barock/Abstrakter Expressionismus/Drip Painting
  • Teuerstes Werk: Junge Frau am Virginal à 24,26 Mio. €
  • Link zu ein paar seiner berühmtesten Werke: www.vermeer-foundation.org/
  • Du willst mehr über den Künstler erfahren? Dann ist das Projekt artsy.net vielleicht spannend für Dich. Auch über aktuelle Ausstellungen wirst Du hier informiert.

War Pollock für sein aufbrausendes Temperament, Alkoholmissbrauch und eine bipolare Störung als Enfant Terrible des Kunstbetriebs bekannt – und ist auch im Film exzellent in all diesen Fassetten dargestellt, so ist Das Mädchen mit dem Perlenohrring des englischen Regisseurs Peter Webber so etwas wie das Kontrastprogramm. Gezeigt wird die fiktive, auf einem Roman beruhende Geschichte um den realen alten Meister Jan Vermeer sowie das im Titel genannte Dienstmädchen, das auf einem der berühmtesten Gemälde Vermeers dargestellt ist.

Webber und sein Kameramann Eduardo Serra gelingt es, den gesamten Film im Vermeer-eigenen Stil der Malerei des 17. Jahrhunderts zu inszenieren. Die exzellenten Schauspieler wie Colin Firth oder Scarlett Johansson tun ein Übriges mit ihrem sensiblen Spiel. Unbedingt empfehlenswert, denn hier waren echte Kunstkenner am Werk – das zeigen auch Oscar-Nominierungen für das beste Szenenbild, das beste Kostümdesign und die beste Kamera. Und hier noch ein etwas makaberer Retweet des Regisseurs zum Thema „Was macht denn eigentlich heute das Mädchen mit dem Perlenohrring?

Fun Facts zu Das Mädchen mit dem Perlenohrring

  • Auf Grund seiner prächtigen Haarmähne als Vermeer, bekam Colin Firth den Spitznamen „Fabio“ – in Anlehnung an das berühmte gleichnamige Männer-Model, das in den 80ern riesige Erfolge feierte.

Exit through the Gift Shop (2010)

Der Künstler Banksy

  • *1974 in Bristol/England (vermutlich)
  • Stil: Streetart/Stencils/Graffiti/Aktionskunst
  • Teuerstes Werk: Keep It Spotless à ca. 1,57 Mio. €
  • Link zu seiner Webseite: www.banksy.co.uk/

Jeder kennt die Werke Banksys, immer wieder tauchen überraschend neue Werke seiner Schablonengraffitis an überraschenden Orten auf. Er startet Happenings (New York 10/2013), eröffnet einen „Freizeitpark“ namens Dismaland (Weston-super-Mare/2015) oder das „Walled Off Hotel“ direkt an der Mauer, die Israel und das Westjordanland teilt (03/2017). Aber wer genau sich hinter dem Pseudonym Banksy versteckt, das ist trotz einer Schaffenszeit von 2005 bis heute, immer noch ein Geheimnis.

Ist es ein Mann namens Robin Gunningham? Ein Kollektiv aus sieben Künstlern, geleitet von einer Frau? Oder ist es Robert Del Naja, Frontmann von Massive Attack? Auch der Film löst nichts auf, ist aber mehr als unterhaltsam. Denn Ihr könnt hier sehen, wie Banksy einen Dokumentarfilmer, der einen Film über seinen Graffiti-Künstler-Cousin Invader dreht, davon überzeugt, selbst zum Künstler zu werden. Banksy übernimmt den Film, bleibt aber inkognito und erschafft gleichzeitig einen kurz hell aufleuchtenden Kunst-Star.

Fun Facts zu Exit through the Gift Shop

  • Der rote Teppich zur Filmpremiere in einem verlassenen Eisenbahntunnel war aufgesprüht.

Frida (2002)

Die Künstlerin Frida Kahlo

  • *06.07.1907 in Coyoacán/Mexiko-Stadt – †13.07.1954 ebenda
  • Stil: Surrealismus/Magischer Realismus
  • Teuerstes Werk: Dos desnudos en el bosque (Zwei Nackte im Wald) à ca. 6,74 Mio. €
  • Link zu ein paar ihrer berühmtesten Werke: www.frida-kahlo-foundation.org/

Frida Kahlo ist wahrscheinlich die größte Malerin Mexikos. Da war es fast zwangsläufig, dass mit der tollen Salma Hayek auch eine der bekanntesten Schauspielerinnen Lateinamerikas ihr Leben verfilmte. Und dieses Leben war trotz seiner Kürze von nicht einmal 50 Jahren prall gefüllt. Ihre Malerinnenkarriere begann sie aus Langeweile. Nach einem schweren Busunfall, bei dem sich eine Stahlstange durch ihr Becken gebohrt hatte, war sie lange Zeit ans Bett gefesselt.

Die Folgen des Unfalls spürte sie bis an ihr Lebensende in Form schrecklicher Schmerzen. Dazu kam die turbulente Beziehung mit dem Künstler Diego Rivera (Alfred Molina), ihr Einsatz für eine kommunistische Weltrevolution sowie für die indigene Bevölkerung Mexikos. Und all dies zeigte Frida Kahlo, sehr direkt oder auch stark chiffriert, in ihren surrealen, meist sehr bunt gehaltenen Gemälden. Kurz gesagt: Bester Stoff für einen gelungenen Film – Oscars für Filmmusik sowie Beste Maske inklusive und sicherer Platz in meiner Liste „Die 10 besten Filme über Künstler und Künstlerinnen“.

Fun Facts zu Frida

  • Guten Appetit: Alfred Molina futterte sich für mehr Ähnlichkeit mit Frida Kahlos Mann Diego Rivera stattliche 23 kg an.

Wer ist Oda Jaune? (2016)

Die Künstlerin Oda Jaune

  • *13.11.1979 in Sofia/Bulgarien
  • Stil: „Phantastischer Surrealismus”
  • Teuerstes Werk: –
  • Link zu ein ihrer Webseite: www.odajaune.com/

Zurück von der Filmbiografie einer großen Künstlerin hin zu einem intensiven Dokumentarfilm über eine aktuell erfolgreiche Künstlerin. Im Mittelpunkt: Die Künstlerin Oda Jaune bzw. die Frage: Wer ist Oda Jaune? Das herausfinden möchte die Regisseurin Kamilla Pfeffer zusammen mit ihrer Kamerafrau Magdalena Hutter. Doch schon früh wird klar: Das Team stört die Künstlerin, blockiert sie in ihrer Arbeit. Ganz ähnlich erging es Jackson Pollock, nachdem er sich von Fotograf und Filmemacher Hans Namuth beim Drip Painting im kreativen Prozess hatte filmen lassen.

Die Filmemacher stehen vor der Frage: Wie nähern wir uns dieser sensiblen Malerin, die teilweise so verstörende Kunst erschafft? Trotz mehrmaliger Drohungen Jaunes, die Dreharbeiten abzubrechen, bleibt Kamilla Pfeffer dran, ersinnt einen Fragebogen angelehnt an Proust, spricht über Jaunes Werke mit Lars Eidinger oder Jonathan Meese und zeichnet ein so vielfältiges, intensives wie stilles Porträt einer beeindruckenden Künstlerin.

Vincent van Gogh – ein Leben in Leidenschaft (1956)

Der Künstler Vincent van Gogh

  • *30.03.1853 in Groot-Zundert/Niederlande – †29.07.1890 in Auvers-sur-Oise/Frankreich
  • Stil: Post-Impressionismus
  • Teuerstes Werk: Porträt des Dr. Gachet (Erste Version) à ca. 69 Mio. €
  • Link zu ein paar seiner berühmtesten Werke: www.gogh.ch/werke.html

Die Sonnenblumen, die Sternennacht, das Porträt des Dr. Gachet oder auch die Schwertlilien – van Goghs Werke kennt jeder. Und seine tragische Geschichte inklusive der Sache mit dem Ohr ebenfalls. Und dennoch überzeugt die Filmbiografie von Vincente Minnelli. Kirk Douglas ist als Vincent van Gogh laut einiger Kritiker „im besten und anspruchsvollsten Part seiner Filmkarriere“ zu sehen, Anthony Quinn als Paul Gaugin – heutzutage verdächtigt, van Goghs Ohr im Streit abgerissen zu haben – erhielt sogar einen Oscar.

Kurz noch etwas zum deutschen Filmtitel: Ein Leben in Leidenschaft klingt – wie oft -etwas schwülstig. Im englischen Original heißt der Film „Lust for Life“. Mit dem gleichnamigen Song von Iggy Pop (Lyrics) und David Bowie (Musik) aus dem Jahr 1977 hat er natürlich rein gar nichts zu tun. Aber der Ohrwurm, den Ihr jetzt habt, war aber die Erwähnung wert.

Fun Facts zu Vincent van Gogh – ein Leben in Leidenschaft

  • John Wayne, Inbegriff des konservativen harten weißen Mannes, war laut Kirk Douglas entsetzt darüber, dass dieser jetzt in der Rolle des van Gogh einen „weak queer“ spiele. Auf die Erwiderung von Douglas „It’s all make-believe, John. It isn’t real. You’re not really John Wayne, you know“, habe der ihn nur schief angeschaut.

Big Eyes (2014)

Die Künstlerin Margaret Keane

  • *15.09.1927 in Nashville/Tennessee
  • Stil: „Keane Eyes“/„Kitsch“
  • Teuerstes Werk: –
  • Link zu ein paar ihrer berühmtesten Werke: www.keane-eyes.com/

Nach so viel Tragik ist es ein wenig Zeit, für etwas Leichteres: Big Eyes, Tim Burtons Verfilmung der Lebensgeschichte von Margaret Keane. Der Inhalt: Die junge Margaret (Amy Adams, Golden Globe Beste Schauspielerin Comedy or Musical) zieht nach ihrer Scheidung nach San Francisco und schlägt sich dort alleinerziehend als Illustratorin in einer Möbelfabrik durch. Sie trifft auf den relativ erfolglosen „Maler“ Walter Keane (genial tyrannisch: Christoph Waltz), verliebt sich und heiratet ihn relativ schnell. Bald stellt sie fest, dass Walter seine Pariser Straßenszenen gar nicht selbst malt, sondern lediglich mit seiner Signatur fälscht.

Dasselbe macht er auch bald, mit Zustimmung seiner Ehefrau, bei deren Gemälden von Kindern mit riesigen dunklen Augen. Dank seinem hochstaplerischen Marketingtalent verkaufen sich Margarets Bilder wie geschnitten Brot und bescheren der Familie großen Reichtum. Doch dann entfremdet sich das Paar, Margaret wird selbstbewusster und Walter immer dominanter. Schließlich möchte Margaret die Scheidung, doch Walter stimmt nur zu, wenn … Ein eher untypischer Tim Burton, so leicht und un-gruselig wie er daher kommt. Aber besetzt mit erstklassigen Schauspielern und einer beeindruckenden Emanzipationsgeschichte ein klarer Kandidat für meine 10 besten Filme über Künstler und Künstlerinnen.

Fun Facts zu Big Eyes

Beltracchi – Die Kunst der Fälschung (2014)

Der Künstler Wolfgang Beltracchi

  • *04.02.1951 in Höxter
  • Stil: laut Aussage des Künstlers „Ich kann alles malen.
  • Teuerstes Werk: –
  • Link zu seiner Webseite: www.beltracchi-art.com/

Und hier kommt gleich der nächste Kunstskandal. Schauen wir zurück in die Jahre 2010/2011. Im Mittelpunkt hier: der Maler und Kunstfälscher Wolfgang Beltracchi (vgl. den anderen großen deutschen Meisterfälscher, Konrad Kujau). Beltracchi gelang es, gemeinsam mit seiner Frau, große Teile der Kunstwelt zu betrügen – mit nachgemalten sowie frei erfundenen Werken bekannter Künstler wie Max Ernst, Max Pechstein oder Heinrich Capendonk. Auf Auktionen erzielten die fiktiven Werke aus der fiktiven „Sammlung Werner Jägers“ teilweise einstellige Millionenbeträge!

Irgendwann werden Beltracchi und seine Bande unvorsichtig und fliegen durch eine chemische Analyse auf, in der ein Titanweiß nachgewiesen wird, das es zur Entstehungszeit der angeblichen Originale gar nicht gab … Eine unglaubliche Geschichte, ein filmreifes Ganovenstück und ein trotz aller Zwielichtigkeit sympathisch rüberkommender Fälscher! Und zudem eine geniale Dokumentation (Bester Dokumentarfilm beim Deutschen Filmpreis 2014) von Regisseur Arne Birkenstock, der praktischerweise auch der Sohn des Beltracchi-Verteidigers ist.

Fun Facts zu Beltracchi – Die Kunst der Fälschung

  • Im TV-Sender 3Sat lief in den Jahren 2014 bis 2016 die Reihe „Der Meisterfälscher“, in deren Rahmen Beltracchi berühmte Persönlichkeiten wie u. a. Hape Kerkeling, Harald Schmidt oder Fußballer Mario Gomez im Stil bekannter Künstler malte. Wenn Ihr wissen wollt, welcher dieser Promis in welchem Stil gemalt wurde, klickt bitte die Namen an und lasst Euch am Ende meiner Liste der 10 besten Filme über Künstler und Künstlerinnen überraschen.

Miss Hokusai (2015)

Die Künstlerin Katsushika Ōi, genannt Ō-Ei

  • *1800 in Edo/†1866 in unbekannt
  • Stil: Ukiyo-e (Malerei und Druckgrafik)
  • Teuerstes Werk: –
  • Link zum Pinterest-Board mit einigen ihrer berühmtesten Werke: www.pinterest.de

Weg aus Europa und der amerikanischen Kunstwelt und hin nach Japan! Genauer gesagt: zu Katsushika Ōi bzw. Ō-Ei; und ihrem noch viel bekannteren Vaters Hokusai. Die Namen sagen Euch vielleicht nicht sofort etwas. Klickt deshalb am besten einfach auf den Link zu diesem Holzschnitt aus der Serie „36 Ansichten des Berges Fuji. Den kennt Ihr bestimmt!

Für mich persönlich ist Miss Hokusai ein absolutes Highlight unter den 10 besten Filmen über Künstler und Künstlerinnen – und mit dieser Meinung stehe ich nicht alleine. Auch 95 Prozent aller Rotten-Tomatoes-Kritiken bewerten den Anime ebenfalls mit Bestnoten. Ich will nicht zu viel über Miss Hokusai verraten, nur dass Ihr in dem Film die Titelfigur in ihrem Leben zu Beginn des 19 Jahrhunderts begleitet. Lasst Euch verzaubern von den atemberaubenden Bildern aus Manga- und japanischer Holzschnittkunst sowie der beeindruckenden Ō-Ei. Und wenn Ihr gar nicht genug kriegen könnt: Der Film beruht auf einem dreibändigen Manga, den Ihr im gut sortierten Buchhandel kaufen oder bestellen könnt.

Basquiat (1996)

Der Künstler Jean-Michel Basquiat

  • *22.12.1960 in New York City/†12.08.1988 ebenda
  • Stil: Graffiti/Neoexpressionismus
  • Teuerstes Werk: Untitled à ca. 92,9 Mio. €
  • Link zu seiner Webseite: www.basquiat.com/

Julian Schnabels Regiedebüt über Jean-Michel Basquiat spaltete die Kritiker. Roger Eberth, ein Schwergewichte der Kinokritik, lobte Basquiat als sehr poetisch und pries den lebensechten Einblick in die New Yorker Kunstszene in den 80ern. Andere kritisierten Schnabels Werk als z. T. billige Selbstdarstellung, tritt im Film doch auch die Figur Albert Milo (Gary Oldman) auf, ein „Doppelgänger“ des Künstlers Julian Schnabel aus den 80er-Jahren.

Die Hauptfigur, der genialische wie von diversen Süchten gepeinigte Basquiat, wird von Jeffrey Wright genial verkörpert. Die Anfänge als Graffitikünstler, sein langsamer Aufstieg bis hin zum Kontakt mit Andy Warhol (gespielt von David Bowie!) und dessen Factory ist sehenswert. Mit nur 27 Jahren endete das Leben des Ausnahmetalents mit einer Überdosis.

Fun Fact zu Basquiat

  • Die Perücken, die David Bowie im Film trägt, sind die Original-Perrücken Andy Warhols!

Habt Ihr noch einen Kandidaten für die besten Filme über Künstler und Künstlerinnen?

Ich hoffe, ich habe Euch mit meiner Liste der 10 besten Künstler- und Künstlerinnenfilme ein paar interessante Tipps und Empfehlungen gegeben, die Euch den ein oder anderen Abend verschönern. Wenn Ihr meine „Best of Künstlerfilme“ noch um Eure eigenen Favoriten ergänzt sehen möchtet, kommentiert einfach gleich hier unter meinem Blogbeitrag.

In dem Sinne, bis bald und eine schöne Adventszeit!
Eure Alexandra Klim

Auflösung zum Quiz „Welcher Promi wurde in welchem Stil gemalt?“:

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Trading Paint: Dirt Racing in Alabama mit John Travolta https://www.alexandraklim.com/john-travolta-dreht-aschenbahnrennen-film-behind-the-scenes/ https://www.alexandraklim.com/john-travolta-dreht-aschenbahnrennen-film-behind-the-scenes/#respond Sat, 30 Sep 2017 10:01:52 +0000 https://www.alexandraklim.com/?p=1910 Nach dem Sommer im feinsinnigen Italien mit seiner jahrhundertealten Kultur, gab es für mich im September gleich das Kontrastprogramm – in den US-Südstaaten. Die Dreharbeiten unseres neuesten Filmprojekts Trading Paint standen an. Der Haupt-Drehort diesmal: Der Talladega Short Track in Eastaboga in der Nähe von Birmingham/Alabama. Ein Dirt Track, jede Menge Adrenalin und eine ganze […]

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Nach dem Sommer im feinsinnigen Italien mit seiner jahrhundertealten Kultur, gab es für mich im September gleich das Kontrastprogramm – in den US-Südstaaten. Die Dreharbeiten unseres neuesten Filmprojekts Trading Paint standen an. Der Haupt-Drehort diesmal: Der Talladega Short Track in Eastaboga in der Nähe von Birmingham/Alabama. Ein Dirt Track, jede Menge Adrenalin und eine ganze Reihe von wilden Männern in den abgefahrensten Rennkisten mit 830 PS, wie sie in der „World of Outlaws“-Rennserie gefahren werden. Howdy!

Aviation-Nerds unter sich

Mit mir am Set in Alabama kein geringerer als Filmlegende John Travolta! Ich hatte mich schon den ganzen Sommer auf die Zusammenarbeit mit dem König der unendlichen Hollywood-Comebacks gefreut. Immerhin hat er sich schon seit Saturday Night Fever vor 40 Jahren immer wieder an die Spitze der Schauspieler-Elite gearbeitet, mehrere Oscar- und Golden-Globe- Nominierungen inklusive. Und seit Quentin Tarantinos Pulp Fiction sind wir doch alle heimliche Travolta-Fans. Weitere Film-Highlights waren danach Face/Off – Im Körper des Feindes, Passwort: Swordfish und demnächst kommt dann Trading Paint 🙂

Alexandra Klim und John Travolta am Set von Trading Paint
Großartiger Schauspieler und außerdem Selfie-Pro: John Travolta.

John Travolta ist nicht nur ein begnadeter und überprofessioneller Schauspieler, sondern auch ein Aviation-Nerd, ganz wie ich. Wir konnten beim Dinner schon mal drei Stunden ausschließlich über Flugzeuge reden. Ihr kennt vielleicht die Geschichte von seiner eigenen Boeing, die neben seinem Privathaus in Florida direkt auf einer Startbahn steht … Travolta besitzt gleich mehrere Jets, man kann ja nie wissen,  und wenn er mal eine längere Pause zwischen zwei Filmen hat, absolviert er mal eben ein neues Type Rating. An die 20 Ratings hat er jedenfalls schon gesammelt, mehr davon passen eigentlich gar nicht mehr auf die scheckkarten-große Pilotenlizenz. Im Gegenzug habe ich ihm gleich auch meine US Lizens präsentiert und als er mein Type Rating für den Vision Jet entdeckte, gestand Travolta, dass er dieses (noch) nicht besitze! Ha!

Oldtimer, Sportwagen und John Travoltas Deutsch

Verstanden haben wir uns jedenfalls hervorragend, der Gesprächsstoff ging nie aus, denn zur Aviation und zur Cinephilie kam noch die gemeinsame Liebe für „Oldtimer“ und „Sportwagen“. Und die Sports-Car-Expertise hat er dann auch vor Ort beim Dirt Racing gezeigt und nicht nur die Profifahrer am Set vollends überzeugt.

Überrascht hat Travolta mich dazu auch noch mit seinen absolut vorzeigbaren Deutsch-Kenntnissen – laut eigener Aussage alles noch präsent aus Schultagen. Respekt.

Shania Twain, Michael Madsen und Toby Sebastian

John Travolta ist natürlich nicht der einzige Star in Trading Paint. Einen anderen Besetzungscoup haben wir mit Shania Twain gelandet. Die kanadische Sängerin spielt in ihrem ersten Film gleich die weibliche Hauptrolle und ja, sie singt auch! Das wird ihre Fans besonders freuen, mussten sie doch ganze 15 Jahre auf das neue Album von Shania warten.

Als Schauspielerin jedenfalls hat sie das Team und mich vollkommen überzeugt. Dasselbe gilt auch für die beiden weiteren männlichen Stars – also für Toby Sebastian und den grandiosen Michael Madsen. Ersterer, vor allem bekannt als Trystan Martell aus Game of Thrones, spielt John Travoltas Sohn. Zweiterer gibt ja meistens den bösen Buben … (siehe z. B. seine Rolle als Mr. Blonde in Reservoir Dogs) – lasst Euch überraschen, welche Rolle er in Trading Paint hat.

Hurrikan Irma zu Besuch am Set

Ungebetener Gast am Set waren leider die Ausläufer des Hurrikans Irma, die den „Dirt Track“ mit Sturm und Dauerregen in eine Mischung aus Mud Track und Nichtschwimmerbecken verwandelten. Das hat uns zwei Drehtage gekostet und mich persönlich meine Lieblings-Boots, denn die waren nach den Dreharbeiten reif für die Mülltonne.

Dirt Track Late Model vom Set von Trading Paint
830 PS und eine Karosserie, die was aushält: unser Film-Model auf dem Dirt Track

Und noch etwas zum Film selbst. Im Mittelpunkt von Trading Paint steht der Konflikt zwischen Vater Sam (John Travolta) und Sohn Cam (Toby Sebastian), der bei einem konkurrierenden Rennstall anheuert. Da kann es dann im wahrsten Sinne des Wortes knallen …

Was hat es mit dem Filmtitel Trading Paint auf sich?

„Dirt Track Racing“ ist in Deutschland nicht so wahnsinnig populär wie in den USA. Dort gibt es im ganzen Land unzählige Rennstrecken und der Rennsport ist die meistverbreitete Form des Autorennens mit über 700 Rennstrecken allein für die Kategorie Short Track.

Alexandra Klim bei den Dreharbeiten in Alabama
Am Set von Trading Paint auf dem Short Track in Talladega
Set von Trading Paint, Dreharbeiten
Eine der fast fliegenden Kisten der Dirt Track Racer vom Trading-Paint-Set

Trading Paint ist ursprünglich ein Begriff aus der NASCAR Stock Car Race Szene und wird benutzt, wenn zwei oder mehrere Rennwagen zusammenprallen. Die wörtliche Bedeutung ist, dass nach diesen Crashs oft die Farbe der anderen Wagen auf dem eigenen Rennwagen zu sehen ist. Trading Paint wird besonders bei engen Rennens als Teil des Spiels angesehen, wenn die Wagen um ihre Positionen kämpfen und extrem nah und aggressiv gegen einander fahren.

Wann kommt Trading Paint in die Kinos?

Die Dreharbeiten sind jetzt auf alle Fälle erst einmal beendet und es geht direkt in die Postproduktion. Sobald ich einen Starttermin weiß, sage ich Euch hier natürlich Bescheid.

Stay tuned!

Eure Alexandra Klim

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Filmpremiere im Vatikan: Mit dem Papst im Kino https://www.alexandraklim.com/beyond-the-sun-premiere-papst-franziskus-film-kino/ https://www.alexandraklim.com/beyond-the-sun-premiere-papst-franziskus-film-kino/#respond Thu, 28 Sep 2017 09:47:42 +0000 https://www.alexandraklim.com/?p=1889 Im Vatikan ist man nicht alle Tage und im vatikanischen Kinosaal noch viel seltener. Und wenn an diesem ausgesuchten Ort der weltweit erste Film seine Premiere feiert, in dem ein amtierender Papst mitspielt, lasse ich mich nicht zweimal bitten. Ja, richtig gelesen: Papst Franziskus spielt sich selbst im argentinischen Kinofilm Beyond the Sun, der von […]

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Im Vatikan ist man nicht alle Tage und im vatikanischen Kinosaal noch viel seltener. Und wenn an diesem ausgesuchten Ort der weltweit erste Film seine Premiere feiert, in dem ein amtierender Papst mitspielt, lasse ich mich nicht zweimal bitten. Ja, richtig gelesen: Papst Franziskus spielt sich selbst im argentinischen Kinofilm Beyond the Sun, der von einer Gruppe abenteuerlustiger Kinder handelt. Ich hatte die Ehre, bei diesem Film einer der Executive Producer zu sein, also ging es für mich in der letzten Woche zur Città del Vaticano nach Rom.

Beyond the Sun („Jenseits der Sonne“) erzählt eine Geschichte über Hoffnung, Glaube und Mut. Fünf Freunde sind auf der Suche nach Gott und machen sich auf in die Wildnis Patagoniens. Hier müssen sie einige Herausforderungen meistern, wichtige Entscheidungen treffen, und ihre Freundschaft wird auf die Probe gestellt.

Filmposter von Beyond the Sun, dem Papstfilm
With the very special Participation of HIS HOLINESS POPE FRANCIS!

Die Entstehung des Films Beyond the Sun

Der Auftritt des Papstes im Film dauert etwa sechs Minuten. Für die Filmaufnahmen, die direkt vor Ort im Vatikan stattfanden, improvisierte der Papst. Auf die Frage „Wie und wo können wir Kinder mit Jesus sprechen?“ gab er eine ausführliche Antwort mit dem Fazit: „Lest die Evangelien!“ Beyond the Sun ist ein gemeinsames Projekt von Monika Bacardis und Andrea Iervolinos Ambi Group sowie Paradox und Raven und wurde zusammen mit langjährigen Vertrauten von Papst Franziskus realisiert.

So schrieb die argentinische Psychiaterin Graciela Rodriguez, die schon eng mit Jose Maria Bergoglio zusammenarbeitete, bevor er Papst wurde, das Drehbuch. Zudem führte sie neben Charlie Mainardi Regie. Mainardi wiederum ist ein bekannter, international renommierter Fotograf und Werbefilmer aus dem Heimatland des obersten Bischofs der katholischen Kirche. Die Entwicklung des Filmprojekts geht auf den ausdrücklichen Wunsch des Papsts selbst zurück, der einen Kinofilm für die heutige Kindergeneration kreieren wollte, um ihr so Jesus und dessen Prinzipien näher zu bringen.

Im Vatikan und im vatikanischen Kinosaal

Beyond the Sun ist auch deshalb eine Herzensangelegenheit für mich, weil der Erlös des Films der argentinischen Charity-Organisation „El Buen Samaritano“ zu Gute kommt. Diese setzt sich für diverse Kinderhilfsprojekte ein. Die Stiftung wird sowohl vom Papst wie auch vom aktuellen Bischof von San Justa, dem engen Papstvertrauten Monsignore Eduardo Garcia (siehe auch der einzige Mann ohne Schlips auf dem Foto, aber dafür mit Kreuz und Kollar) unterstützt.

Bei der Filmpremiere von Beyond the Sun im Vatikan
A. Iervolino, M. Bacardi, Monsignore Garcia, S. Muraglia, ich und G. Rodriguez (©Ph. Daniele Venturelli)

Eigentlich war für die Filmpremiere im vatikanischen Kinosaal am 20. September auch Papst Franziskus als Gast angekündigt. Doch auf Grund des schweren Erdbebens in Mexiko hatte er verständlicherweise anderweitig zu tun. Stattdessen wurde ein Brief von ihm verlesen. Aber auch ohne Papst hatten wir Premierengäste von Ambi, Paradox, Raven und Co einen unvergesslichen Tag im Vatikan – mit jeder Menge interessanter neuer Einblicke.

Vatikanisches Kino vor der Filmpremiere des Papst-Films mit Franziskus
Das Kino des Vatikans: Der erste Film mit Papst Franziskus
Weltpremiere Beyond the Sun, Alexandra Klim, Monika Bacardi, Andrea Iervolino
Gleich geht es ins vatikanische Kino! Vor der Weltpremiere von Beyond the Sun
Die versammelte Mannschaft von Ambi, Paradox und Raven vor dem Vatikan
Filmteam um Alexandra Klim bei der Weltpremiere von „Beyond The Sun“ (©Ph. Daniele Venturelli)
Vor der Weltpremiere des Papst-Films Beyond the Sun
Wohin wollen Sie? Ich treffe den Papst im Kino … Alexandra Klim im Vatikan zur Beyond-the-Sun-Premiere
Petersdom am Abend
Blick aus den Vatikanischen Gärten: Die Kuppel des Petersdoms
Vatikan mit Taube
Detailaufnahme: Rückseite des Sankt Peter inklusive Vatikantaube
Vatikanische Schweizergarde
Seltener Anblick: die Schweizergarde von hinten

Der Papst-Films Beyond the Sun im Kino und auf DVD

Beyond the Sun wird in den USA und auch im kleineren Rahmen in Italien ab dem 1. Dezember 2017 im Kino zu sehen sein. Anschließend ist eine weitere Veröffentlichung des Films sowohl im Fernsehen, als auch per Video on Demand geplant. Vor Ostern wird der Film auch auf DVD erscheinen.

SIlvio Muraglia und Alexandra Klim von Paradox
Alexandra Klim und Kollege Silvio Muraglia von Paradox Studios

Im nächsten Blog-Beitrag gibt es Neuigkeiten zu Paradox Studios neuestem Film-Projekt Trading Paint mit John Travolta.

Bis dahin herzlichst!
Eure Alexandra Klim

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Meine Top-10-Filme aus Sizilien https://www.alexandraklim.com/top-10-filme-aus-sizilien-und-kampanien/ https://www.alexandraklim.com/top-10-filme-aus-sizilien-und-kampanien/#comments Wed, 16 Aug 2017 11:08:40 +0000 https://www.alexandraklim.com/?p=1802 Wie berichtet, hat es mich auch in diesem Sommer wieder nach Bella Italia gezogen. Die Wochen vor und nach dem Filmfest in Ischia habe ich ausgiebig genutzt, den Rest des Tyrrhenischen Meeres und Siziliens samt der Liparischen Inseln zu erkunden. Es war meine erste Reise nach Sizilien. Und ich war überrascht, welche Vielfalt und Schönheit die größte Insel des Mittelmeers zu […]

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Wie berichtet, hat es mich auch in diesem Sommer wieder nach Bella Italia gezogen. Die Wochen vor und nach dem Filmfest in Ischia habe ich ausgiebig genutzt, den Rest des Tyrrhenischen Meeres und Siziliens samt der Liparischen Inseln zu erkunden. Es war meine erste Reise nach Sizilien. Und ich war überrascht, welche Vielfalt und Schönheit die größte Insel des Mittelmeers zu bieten hat. Nicht nur mir, auch vielen Filmemachern hat es Sizilien angetan.

Kein Wunder, dass hier einige der besten Filme entstanden sind. Ein Grund mehr, Euch hier meine persönliche Top-10-Filme aus Sizilien und Süditalien vorzustellen. Freut Euch auf eine bunte Mischung: von der klassischen Literaturverfilmung wie Der Leopard bis hin zu Star Wars und Woody Allen ist alles dabei.

1. Neorealismus von Visconti: Die Erde bebt (1948)

Eigentlich als Trilogie geplant, die die widrigen Lebens- und Arbeitsumstände der Bevölkerung Siziliens zeigen sollte, konnte Visconti nur einen der Filme finanzieren. In einem kleinen Fischerhafen nahe Catania wurde Die Erde bebt ausschließlich mit Laiendarstellern und in sizilianischer Sprache gedreht. Erzählt wird die tragische Geschichte der Fischerfamilie Arcidiacono. Diese begehrt gegen ausbeuterische Fischhändler auf und feiert dabei erste Erfolge.

Als die Lebensgrundlage, das eigene Fischerboot, bei einem Sturm zerstört wird, rächen sich die Händler umso heftiger. In Folge rutschen Rädelsführer Antonio und seine Angehörigen noch weiter in die Armut ab. Nicht nur das Lexikon des Internationalen Films weiß: „Ein Meisterwerk und Hauptwerk des Neorealismus“! Unbedingt anschauen.

2. Der Leopard – der Untergang des sizilianischen Adels (1963)

Und gleich noch ein Meisterwerk Viscontis. Dieses Mal mit absoluter Starbesetzung: Burt Lancaster, Claudia Cardinale, Alain Delon – und Mario Girotti, den meisten eher bekannt als Terrence Hill. Gedreht wurde die Verfilmung des Romans „Il Gattopardo“ des sizilianischen Schriftstellers Giuseppe Tomasi di Lampedusa natürlich größtenteils auf der süditalienischen Insel. Drehorte waren u. a. die Villa Boscogrande und andere Locations in Palermo, der Ort Ciminna sowie der Palazzo Gangi-Valguarnera, in dem eine denkwürdige Ballszene gedreht wurde.

Erzählt wird der Niedergang des Adelsgeschlechts der Salina, der beispielhaft die Einigungsbewegung Italiens sowie den Aufstieg des Bürgertums zeigen. Klingt trocken? Ist es aber absolut nicht. Denn nicht nur die Darsteller-Riege ist imposant, sondern auch die Opulenz der Einstellungen sowie die Tragik der Geschichte (und auch die Laufzeit von 183 Minuten). Der Lohn: Il Gattopardo (so der Originaltitel) wurde bei den Filmfestspielen von Cannes 1963 zum besten Film gewählt.

3. Stromboli – Wenn der Vulkan jederzeit ausbrechen kann (1949)

Den Stromboli habe ich in diesem Sommer selbst bestiegen, wie Ihr in meinem vorigen Blogbeitrag sehen könnt. Was für mich als Touristin ein einmaliges und beeindruckendes Erlebnis war, ist für die Bewohner vor Ort durchaus eine Belastung. Denn auch heute noch gilt, dass der Vulkan auf der Insel jederzeit ausbrechen kann. Und genau diese beklemmende Gefahr ist Thema des Films Stromboli.

Genau dieses Gefühl der Gefährdung thematisierte 1949 Roberto Rosselini in Stromboli, dem ersten gemeinsamen Film mit Ingrid Bergman. Der Inhalt: Karin lernt den Soldaten Antonio in einem Flüchtlingslager kennen und heiratet ihn überstürzt, um dem Lager zu entfliehen. Auf dessen Heimatinsel, der Liparischen Insel mit dem gleichnamigen Vulkan, ist sie entsetzt von der Gefahr durch den Vulkan und das ärmliche Leben dort. Als sie schwanger wird, entschließt sie sich zur Flucht.

Noch ein interessanter Hinweis: Bei den Dreharbeiten verliebten sich der Regisseur und seine Hauptdarstellerin. Das war zur damaligen Zeit ein Riesenskandal, da beide Weltstars seinerzeit noch verheiratet waren. Schaut Euch hierzu am besten das interessante Interview mit Isabella Rosselini zur Entstehung des Films von Stromboli an. Die Tochter der beiden, selbst höchst erfolgreich als Schauspielerin und Model, gibt dort einiges an Hintergrundwissen preis.

4. Gomorrha – die italienische Mafia als Film und als Serie

2006 veröffentlichte der Journalist Roberto Saviano sein gefeiertes und mehrfach ausgezeichnetes Buch „Gomorrha“. 2008 dann kam die Verfilmung Gomorrha – Reise in das Reich der Camorra in die Kinos und wurde u. a. mit dem Großen Preis der Jury in Venedig ausgezeichnet. Ist das Buch eine einzige Anklage, so zeichnet sich die Verfilmung durch ihren anthropologischen Ansatz aus. In fünf Kapiteln bzw. Handlungssträngen wird nicht gewertet, sondern kühl und beobachtend, fast dokumentarisch der Einfluss der Camorra auf die Bewohner Neapels und Kampaniens, vor allem der Provinz Caserta, gezeigt.

Gedreht wurde vor Ort und zum Teil mit Laiendarstellern, von denen kurze Zeit später mehrere wegen Verbindungen zur realen Camorra in italienischen Gefängnissen landeten. Besonders beeindruckend: die Szenen in der kaputten Hochhaussiedlung „Le Vele“ in Scampia bei Neapel. Die einzelnen Mafia-Clans ließen die Filmcrew gewähren, obwohl anfangs noch gefordert wurde, das Drehbuch vorzulegen und abzusegnen. Als das nicht passierte, ließ man die Filmcrew machen – die Magie des Kinos und der Stolz auf die Teilnahme einzelner Mitglieder hatte anscheinend gewirkt.

Ebenfalls sehenswert: Die gleichnamige Serie Gomorrha, die 2014 startete und von der mittlerweile zwei Staffeln veröffentlicht sind. Eine dritte ist bereits so gut wie fertig und eine vierte schon beauftragt. Auch hier arbeitete Roberto Saviano am Drehbuch mit und die Dreharbeiten fanden ebenfalls direkt vor Ort statt. Regisseur Stefano Sollima erzählte der Hörzu im Interview, dass während des Drehs in Scampia etwa 30 Menschen von der Mafia umgebracht wurden …

5. Der Pate – der Mafia-Film schlechthin (1972)

Francis Ford Coppolas Mafia-Epos, Teil 1 mit Don Vito Corleone (Marlon Brando), seinem „Sohn“ Al Pacino (Michael Corleone), James Caan (Sonny Corleone) und Diane Keaton (Kay Adams-Corleone). Wohl der bekannteste Mafia-Film der Welt. Der Dreh sollte eigentlich direkt im Örtchen Corleone erfolgen, aber der Ort war zur Zeit der Dreharbeiten bereits zu sehr gewachsen, um als kleines sizilianisches Städtchen herzuhalten. Also wurde nach Forza d’Agrò und Savoca in die Provinz Messina ausgewichen. Im letztgenannten Ort wurden u. a. die Trauung Michaels und Apollonias in der Kirche sowie die anschließende Hochzeitsgesellschaft in der Bar Vitelli gefilmt.

Auch bei dieser Verfilmung wollte die örtliche Mafia mitreden. Das Wort „Mafia“ sollte im Drehbuch gestrichen werden, was schließlich auch geschah. Dem Produzenten des Films wurde als kleines Zeichen (vgl. Pferdekopf im Bett) sogar die Scheibe seines Autos durchlöchert. Mit dem Endresultat war man bei der Mafia dann aber doch sehr zufrieden. Ein Experte für das organisierte Verbrechen bezeichnete Der Pate laut kinofenster.de sogar als „besten Werbespot für die Mafia, der je gedreht wurde.“ So oder so: einer DER sichersten Kandidaten der Top-10-Filme aus Sizilien!

6. Palermo Shooting – Treffen sich Wim Wenders, Campino und Dennis Hopper (2008)

Die Vergänglichkeit des Seins“ ist das Thema von Palermo Shooting, dem 2008er-Film von Wim Wenders mit Hauptdarsteller Campino als Fotograf Finn. Dieser gerät in eine Lebenskrise und flieht aus seiner Heimatstadt Düsseldorf. Fluchtziel ist zunächst Palermo. Dort trifft er auf Flavia, eine Restauratorin und entgeht immer wieder knapp dem Tod. Dieser wird gespielt vom genialen Dennis Hopper in einer seiner letzten Rollen vor seinem eigenen realen Tod.

Die beiden Drehorte auf Sizilien heißen Palermo und Gangi. Das titelgebende Palermo und dessen Altstadt bilden die Kulisse des zweiten Filmabschnitts, während im nahe gelegenen Gangi, einer kleinen Gemeinde, die dritte und letzte Station gemacht wurde. Besonders beeindruckend: Der Schlussdialog zwischen Finn und dem Tod bzw. Campino und Dennis Hopper, im Stadtarchiv von Palermo, wo sich uralte Akten und Papiere aus 2.000 Jahren türmen.

7. Geliebte Aphrodite: New York und Taormina (1995)

Der Großteil des Woody-Allen-Films spielt zwar in New York, aber dennoch hat das sizilianische Taormina eine große Rolle. Denn hier an der Ostküste der Insel, genauer gesagt im Teatro Greco, wurden die Aufnahmen des immer wieder auftretenden griechischen Chors gedreht. Gekonnt greift Woody Allen in seinem Film aus dem Jahre 1995 auf dieses Stilmittel antiker griechischer Autoren wie Sophokles und Aischylos zurück. Der Chor gibt hier dem Publikum immer wieder wichtige Hintergrund-Infos und Ausblicke auf die zukünftige Handlung und kommentiert diese ebenfalls. Zum besseren Verständnis schaut Ihr Euch am besten einfach den Beginn des Filmes an:

Der Stadtneurotiker macht sich in Geliebte Aphrodite auf die Suche nach der Mutter seines Adoptivsohns. Dabei stößt er auf die Prostituierte Linda (Nebenrollen-Oscar für Mira Sorvino), mit der er (wir sind schließlich in einem Woody-Allen-Film) eine Affäre beginnt, was wiederum zu weiteren Verwicklungen führt.

8. Cinema Paradiso – Die Magie des Kinos (1988)

40 Jahre Kino in 118 Minuten, die Geschichte einer Freundschaft und einer erfüllten großen Liebe (zum Kino) und einer unerfüllten großen Liebe (zu einem Mädchen). Cinema Paradiso von Giuseppe Tornatore ist ein Fest für jeden Kinoliebhaber. Zurecht erhielt der Film 1989 die Goldene Palme in Cannes und im darauffolgenden Jahr 1990 den Oscar als bester fremdsprachiger Film.
Der autobiografisch geprägte Film um den jungen Filmvorführer Toto und dessen blinden Freund, den alten Filmvorführer Alfredo wurde zum Großteil in der Heimatstadt des Regisseurs, in Bagheria, gedreht, aber auch das sizilianische Cefalù diente als Kulisse.

Inhaltlich sehen wir den erfolgreichen Regisseur Salvatore, wie er in seinen Heimatort zurückreist und dort in Rückblenden seine Kindheit und Jugend im Ort erinnert. Auslöser der Reise ist der Tod des alten Filmvorführers Alfredo, der ihm ein ganz besonderes Geschenk hinterlassen hat: eine Filmrolle, auf der alle auf Geheiß des Dorfpfarrers herausgeschnittenen Kuss-Szenen aneinandergereiht sind.

9. Der Postmann – eine ganz besondere Freundschaft (1994)

Salina, eine der Liparischen Inseln vor Siziliens Nordküste, ist Schau- und Drehort der Romanverfilmung Der Postmann von Regisseur Michael Radford – auf keinen Fall bitte mit Kevin Costners gleichnamigem Film verwechseln. Zusätzlich wurde Radfords tragisch-romantischer Film auch im Golf von Neapel auf der Insel Procida gedreht.

Die Geschichte: Auf Salina trifft der einfache Fischer und baldige Privat-Briefträger Mario auf den Dichter Pablo Neruda. Dieser befindet sich auf der Insel im Exil. Durch die viele Fanpost an den Literaturnobelpreisträger (1971) werden die beiden Männer Freunde. Schon bald interessiert sich Mario auch für Nerudas Dichtkunst. Er begeistert sich für die Worte und wendet diese Poesie bald auch erfolgreich selber an. So erobert er das Herz seiner Angebeteten Beatrice.

10. Star Wars, Episode 3 – da, wo Obi-Wan gegen Anakin/Darth Vader kämpfte

Ja, sogar der Krieg der Sterne fand auf Sizilien statt. Genauer gesagt: der finale Kampf in Krieg der Sterne 3: Die Rache der Sith zwischen Obi-Wan Kenobi und Anakin Skywalker, der anschließend zu Darth Vader mutierte. Gedreht wurde das Duell direkt am Ätna, der die Kulisse des lebensfeindlichen vulkanischen Planeten Mustafar bildete. Für die Filmcrew ein besonderes Glück: Pünktlich zum Dreh brach der Vulkan aus, was für umso beeindruckendere Bilder sorgte:

Aber nicht nur auf Sizilien wurde die Star-Wars-Serie gedreht. Im schon oben genannten Caserta bei Neapel befindet sich nämlich der Palazzo Reale. Und dieser stellte im Film die Innenräume des Königspalastes auf Naboo dar. Und dort, wo Königin Amidala herrschte, trieben sich auch noch ein paar andere berühmte Darsteller herum: z. B. Tom Cruise in Mission Impossible 3 sowie Tom Hanks bei den Dreharbeiten für Illuminati.

Die Top-10-Filme aus Sizilien: Habe ich einen vergessen?

Das waren meine Top-10-Filme aus Sizilien und Süditalien. Es gibt noch eine ganze Menge anderer Filme, die dort ebenfalls gedreht wurden und die auch absolut sehenswert sind. Ich möchte hier nur drei nennen: Michael Ciminos Der Sizilianer (Drehort natürlich Sizilien), Hochzeit auf Italienisch mit Marcello Mastroianni und Sophia Loren (u. a. gedreht in Neapel und Palermo) oder Seefeuer von Gianfranco Rosi, der Berlinale-Gewinner 2016 (Drehort Lampedusa). Auch ein paar Szenen von Ocean’s Twelve wurden auf Sizilien gedreht. Und zwar in Scopello, von dem Ihr in meinem vorigen Post auch ein paar Impressionen sehen könnt.

Ich bin gespannt, ob Ihr noch weitere Filme kennt, die Eurer Meinung nach in meiner „Top-10-Filme aus Sizilien“ fehlen. Schreibt mir hier, welcher Film unbedingt noch in meine Liste gehört!

Ciao,

Eure Alexandra Klim

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Am Rande des Vulkans – der Stromboli und ich https://www.alexandraklim.com/stromboli-vulkan-besteigung-sizilien-und-mehr/ https://www.alexandraklim.com/stromboli-vulkan-besteigung-sizilien-und-mehr/#comments Tue, 15 Aug 2017 09:25:38 +0000 https://www.alexandraklim.com/?p=1836 Auch in diesem Sommer zog es mich wieder nach Bella Italia. Zum einen stand das Filmfest in Ischia auf dem Programm. Die Wochen davor und danach habe ich allerdings ausgiebig genutzt, den Rest des Tyrrhenischen Meeres inklusive Siziliens und der Liparischen Inseln zu erkunden. Es war meine erste Reise nach Sizilien und ich war überrascht, […]

Der Beitrag Am Rande des Vulkans – der Stromboli und ich erschien zuerst auf Alexandra Klim.

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Auch in diesem Sommer zog es mich wieder nach Bella Italia. Zum einen stand das Filmfest in Ischia auf dem Programm. Die Wochen davor und danach habe ich allerdings ausgiebig genutzt, den Rest des Tyrrhenischen Meeres inklusive Siziliens und der Liparischen Inseln zu erkunden. Es war meine erste Reise nach Sizilien und ich war überrascht, welche Vielfalt und Schönheit die größte Insel des Mittelmeers zu bieten hat. Das ist natürlich auch vielen Filmemachern aufgefallen …

Aber dazu lest Ihr alles in meinem nächsten Blogbeitrag: Dort verrate ich Euch meine Top-10-Filme aus Sizilien. Jetzt möchte ich Euch erst einmal einladen, mich bei meiner Reise zu begleiten. Bongiorno Sicilia!

Meine persönliche Erstbesteigung des Stromboli

Zuerst möchte ich Euch auf die Liparischen Inseln entführen, vor die Nordküste Siziliens, und Euch den einzig ständig tätigen Vulkan Europas vorstellen. Ecco, Signore Stromboli!

Stromboli vom Meer aus gesehen
Aktiver Vulkan. Blick von Panarea zum Stromboli
Der stets aktive Vulkan Stromboli auf der Insel gleichen Namens
Raucht gerne von früh bis spät: der Stromboli

Um Eruptionen aus nächster Nähe zu beobachten und einen Blick in den Vulkankrater zu werfen, muss man sich schon selbst auf den Weg zum Gipfel machen. Gesagt getan, meine erster Vulkan-Aufstieg kann beginnen. Zuerst muss ich mir allerdings einen ortskundigen Bergführer suchen, denn im Alleingang darf man den Stromboli nur bis zu einer Höhe von maximal 500 Metern besteigen. Auch das richtige Equipment ist wichtig: Schutzhelm und Jacke für den Gipfel, stabile Trekking-Stiefel, Taschenlampe und literweise Wasser, um nicht komplett zu dehydrieren. Es ist später Nachmittag, als meine Gruppe endlich aufbricht. Los geht es vom Ort Stromboli, hoch über uns ragt der Vulkan empor.

Mehrere Stunden wird der recht steile Aufstieg auf 926 Meter Höhe dauern. Es sind immerhin noch schweißtreibende 30 Grad, erst in gut zwei Stunden setzt die Dämmerung ein. Nachdem wir den Ort hinter uns lassen, geht es zuerst noch halbwegs bequem einige lange Serpentinen hoch. Dann wird es etwas wilder bis wir schließlich durch die Macchia wandern. Niedrige, geduckte Büsche, karger Boden, gegen Ende mehr scharfkantiges Lavagestein als Grün.Schritt für Schritt kommen wir dem Ziel näher. Der einmalig schöne Ausblick über den Hafen, das Meer und die Nachbarinseln macht die Anstrengungen erträglicher. Langsam wird es dunkler und kühler, es geht durch unwirkliche Mondlandschaften. Da wir etwas verspätet gestartet sind, legt unser Guide ein sportliches Tempo vor.

Auf dem Gipfel

Schritt für Schritt kommen wir dem Ziel näher. Der einmalig schöne Ausblick über den Hafen, das Meer und die Nachbarinseln macht die Anstrengungen erträglicher. Langsam wird es dunkler und kühler, es geht durch unwirkliche Mondlandschaften. Da wir etwas verspätet gestartet sind, legt unser Guide ein sportliches Tempo vor. Die letzten hundert Höhenmeter sind die schwersten. Es geht durch Asche und Geröll bis zum Gipfelgrat. Und nach drei langen Stunden ist es geschafft! Allgemeines Durchatmen, der Stolz, es gepackt zu haben und dann die atemberaubende Show des feuerspeienden Vulkans.

Wir haben Glück und sehen neben unzähligen kleinen auch einige größere Eruptionen aus mehreren Krateröffnungen. Ungefähr eine Stunde bleiben wir auf dem Gipfel und genießen das Naturschauspiel. Dann geht es in gutem Tempo und auf einer anderen Route wieder hinab in den Ort. Der Weg ist steiler, wir rutschen mehr, als dass wir laufen, es geht durch Vulkanasche-Felder, die weich sind wie Schnee. Knapp zwei Stunden später sind wir unten. Erschöpft und glücklich!

Auftsige auf den Stromboli bei Tagesanbruch
Der beschwerliche Aufstieg in Cinemascope-Optik
Sonnenaufgang und Morgendämmerung auf dem Stromboli
Unvergessliches Erlebnis: Der Sonnenuntergang vom Gipfel des Stromboli

Alexandra Klim auf der SPitze des STromboli
Jede Sekunde des Aufstiegs wert: der Ausblick vom Stromboli auf das Tyrrhenische Meer

Palermo, die Hauptstadt Siziliens

In der Hauptstadt muss man einfach Halt machen. Sizilianischer Charme, beeindruckende historische Bauwerke und natürlich viel zu wenig Zeit, mir alles anzuschauen. Aber ich kann ja wieder kommen. Bis dahin kann ich mir meine Fotos von Palermo anschauen. Und Ihr natürlich auch!

Die Kirche San Cataldo in Palermo
Die beeindruckende Chiesa di San Cataldo, erbaut 1154 bis 1160 im arabisch-normannischen Stil
Cattedrale Maria Santissima Assunta in Palermo
Cattedrale Maria Santissima Assunta: Der Dom von Palermo mit seiner Barock-Kuppel
Piazza Pretoria, fotografiert von Alexandra Klim
Zum Verlieben: die Fontana Pretoria auf der gleichnamigen Piazza
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Centro Storico: Der Quattro Canti am Corso Vittorio Emanuele
Palermo, Palme, Hinterhof
Das ist Palermo: Palmen, höher als in Los Angeles 🙂

Cefalu und Cinema Paradiso

Nur 30 Minuten von Palermo entfernt liegt einer der schönsten Küstenorte Siziliens. Cefalù. In Cinema Paradiso, dem mit einem Oscar ausgezeichneten Meisterwerk von Regisseur Giuseppe Tornatore, war Cefalù einer der wichtigsten Drehorte. Schaut Euch die Fotos an und Ihr wisst, warum er gerade dieses Örtchen als Location ausgewählt hatte.

Cefalù am Abend, vom Meer aus gesehen
Die abendliche Einfahrt in den Hafen von Cefalù
Drehort Cefalù auf Sizilien: Giuseppe Tornatores Cinema Paradiso
Romantische Kulisse: Kein Wunder, dass Giuseppe Tornatore Cefalù als einen Schauplatz wählte

Scopello, ein Ausflug ins 17. Jahrhundert

Auch einen anderen Küstenort sollte man bei einem Sizilien-Besuch nicht verpassen: Scopello. Ganze 80 Seelen wohnen dort aktuell noch in Häusern, die aus dem 17. Jahrhundert stammen. Der Ort selbst ist deutlich länger besiedelt – schon die alten Griechen wurden hier sesshaft. Heute kommen die Besucher vor allem wegen der berühmten Faraglione, der Klippen von Scopello. Ein weiteres Must see: die Tonnara di Scopello, eine der ältesten und bedeutendsten Thunfischfabriken Siziliens, gegründet bereits im 13. Jahrhundert und inzwischen als Museum zu besichtigen. Hier in Scopello wurden übrigens auch einige Szenen von Ocean’s Twelve gedreht.

Tonnar di Scopello auf Sizilien
Must see: die Tonnara di Scopello

San Vito lo Capo

Der heilige Vito (deutsch Veit) ist der Namensgeber dieser sizilianischen Gemeinde, die dank Ihres tollen Strandes auch ein äußerst beliebter Badeort ist. Zusätzlich ist Vito (vgl. Marlon Brando als Don Vito Corleone: „Ich mache ihm ein Angebot, das er nicht ablehnen kann.“) auch noch der Schutzpatron ganz Siziliens (sowie u. a. auch von Mönchengladbach, Sachsen, Bierbrauern, Schauspielern und der Jugend allgemein). Ein viel beschäftigter Heiliger.

San Vito lo Capo auf Sizilien
An der Nordwest-Spitze von Sizilien: San Vito Lo Capo
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Leonardo Da Vinci im Hafen von San Vito Lo Capo

Procida

Ischias kleine Nachbarinsel im Golf von Neapel heißt Procida und gehört zu den Phlegräischen Inseln. Wenn Ihr Euch die Bilder anschaut, versteht Ihr sofort, warum hier einige Szenen von Filmen wie Der talentierte Mr. Ripley oder Der Postmann gedreht wurden. Dazu im nächsten Blogpost mehr. Hier ein paar Eindrücke der einmaligen Mischung aus Zuckerbäckertorte und italienischer Improvisationskunst, die sich einem bietet, wenn man die Insel und das Städtchen vom Meer aus erreicht.

Procida und sein Hafen Procida vom Boot aus gesehen

EInfach wirken lassen: Hafenansicht vom Meer

Zurück auf die Liparischen Inseln

Zum Schluss komme ich noch einmal zurück auf die Liparischen bzw. Äolischen Inseln, zu denen auch Stromboli gehört. Wir befinden uns also wieder im Tyrrhenischen Meer nordöstlich vor Sizilien. Jede der sieben bewohnten Inseln hat einen komplett eigenen Charakter. Beim Insel-Hopping mit dem Boot war ich immer wieder überrascht und begeistert. In einigen der kleinen Buchten mit kristallklarem Wasser ist man selbst im Juli fast allein. Mir persönlich haben es Panarea und Filicudi am meisten angetan. Vielleicht war es auch das Erlebnis, auf der Spitze des Stromboli zu stehen, das dafür gesorgt hat, dass ich mich in die Inseln so verliebt habe. Schaut Euch meine Fotos an und Ihr versteht mich bestimmt. Ich jedenfalls bin mir sicher, dass ich wieder kommen werde. Und vielleicht habt Ihr jetzt ja auch Lust, Sizilien persönlich kennen zu lernen.

Ciao a presto, Isole Eolie!

Eure Alexandra Klim

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Filicudi – ein kleines verschlafenes Juwel unter den Liparischen Inseln
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Buonasera Panarea
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Inselhopping um Lipari herum

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