Flyer Oscar-Verleihung 2018, Top 3 Alexandra Klim

Der Oscar Countdown 2018 – Meine Film-Favoriten

Die (Film)Welt schaut wieder gespannt nach Los Angeles und nach dem großen #OscarsSoWrong Schock vom letzten Jahr ist Hollywood diesmal noch etwas aufgeregter als sonst. Schließlich wird der wichtigste Preis der Filmbranche am 4. März zum 90sten Mal vergeben und zum großen Oscar-Jubiläum wird eine Show der Superlative erwartet. Talk-Show Ikone Jimmy Kimmel darf noch einmal moderieren und wer freut sich nicht schon auf seinen Eröffnungs-Monolog. Ich bin gespannt, ob wieder Matt Damon und Meryl Streep dran glauben müssen. Dauernominierte Streep ist natürlich auch in diesem Jahr – zum 21sten Mal! für ihre Rolle in The Post – dabei. Der Zwist mit Damon begann 2005 als Joke und wird langsam alt, also schauen wir mal, ob er diesmal ein neues Opfer findet. Und wie wird er die #MeToo Bewegung navigieren? Überhaupt ist neben der Frage, wer in welcher Kategorie die begehrteste Auszeichnung einheimst, das Drumherum fast genau so wichtig. Wer hält die tränenreichste Dankesrede, wer sind die best- (und worst-) dressed Stars etc?

Oscar-Verleihung 2018
Hier tummelt sich am am nächsten Sonntag wieder die A-Liste Hollywoods. Das Kodak Theatre .

Die Vorbereitungen für das Großereignis im Kodak Theatre laufen jedenfalls auf Hochtouren und auch ich habe mich für die Academy Awards gerüstet, indem ich mich traditionell wieder durch den großen Stapel der Screener DVDs gearbeitet habe. Es waren einige Glanzstücke dabei und ich habe für Euch meine Favoriten zusammengestellt. Here we go…

Three Billboards Outside Ebbing, Missouri

Der Film mit dem besten Titel des Jahres. Eine dunkle, pessimistische Geschichte mit dem schwärzesten Humor. Und trotzdem ist es ein Vergnügen mit Frances McDormand zu leiden, die in gewohnt genialer und unvergesslicher Weise eine trauernde und wütende Mutter portraitiert.

Überhaupt könnte die Besetzung nicht besser sein. Allein drei der Darsteller sind für den Academy Award nominiert: Frances McDormand, Sam Rockwell, und Woody Harrelson. Aber auch Lucas Hedges, Caleb Landry Jones und „unsere“ Abbie Cornish (Lavender) sind großartig!

Der Film berührt, provoziert und die Geschichte lässt einen auch nicht los, nachdem man das Kino verlassen hat.

Da werden am 4. März wohl einige Oscars herausspringen. Insgesamt gab es schon 7 Nominierungen. Es würde mich sehr wundern, wenn nicht zumindest Frances McDormand und Sam Rockwell als Gewinner nach Hause gehen. Auch im Rennen um den Sieg als Bester Film liegt Three Billboards Outside Ebbing, Missouri weit vorne. Größter Konkurrent in dieser Kategorie wird wohl The Shape Of Water sein. Und damit wären wir schon bei meinem zweiten Favoriten.

The Shape of Water

Welch ein aussergewöhnliches Filmjuwel!

Mutig, intelligent, extravagant, komisch und anrührend sind nur einige Attribute, die mir spontan zu The Shape Of Water einfallen. Auch wenn die märchenhafte Liebesgeschichte zwischen der stummen Elisa und einem Amphibienmann nicht komplett neu ist – das „Anders Sein“ wird hier auf eine umwerfend poetische und romantische Art gefeiert. Alles an diesem Film erinnert mich an das alte klassische Hollywood Kino. Versucht, The Shape Of Water auf der großen Leinwand anzuschauen. Wenn ihr aus dem Kino kommt, wird Euer Herz größer und weicher sein.

Sally Hawkins ist absolut umwerfend in ihrer Rolle als Elisa und ich würde mich freuen, wenn sie am nächsten Sonntag ihren ersten Oscar nach Hause nimmt. Definitiv eine der überzeugendsten Performances, die ich seit langem gesehen habe. Auch der Rest des Schauspieler-Ensembles ist grandios, allen voran Richard Jenkins, Michael Shannon und Octavia Spencer.

Guillermo Del Toro hat fast ein Jahrzehnt lang an seinem Herzensprojekt gearbeitet und im Januar  schon zurecht den Golden Globe für die Beste Regie gewonnen. Alexandre Desplats Filmmusik hat dem ganzen Werk noch die Krone aufgesetzt. Auch er diesjähriger Golden Globe Gewinner. Bei sensationellen 13 Oscar-Nominierungen bleibt abzuwarten, wieviele der Goldjungen The Shape Of Water am Ende abräumt. Das Rennen zwischen Sally Hawkins und Frances McDormand wird knapp. Man muss aber kein Prophet sein, um vorherzusagen, dass der Film einer der großen Gewinner des Abends sein wird.

 

 Call Me By Your Name

Großes Gefühlskino, das alle Sinne anspricht! Sehenswert ist mein dritter Favorit schon allein, weil alles in diesem Film so außergewöhnlich schön und ästhetisch ist: die Protagonisten, die Lombardische Landschaft, die Musik, die Villa, das Essen, die Dialoge, die Sommernächte in Italien…

Aber Call me By Your Name berührt auf viel tieferer Ebene. Timothée Chalamet ist in seiner Durchbruchsrolle als junger Elio so gut, dass es gleich die erste Oscar Nominierung als bester Hauptdarsteller gab, und das mit 22 Jahren. 2017 war im Allgemeinen Chalamets großes Jahr. Er spielt Rollen in den ebenfalls nominierten Filmen Lady Bird und Hostiles. In meinen Augen hätte Armie Hammer, der in der Rolle des attraktiven Hausgasts Oliver das Gefühlsleben Elios auf den Kopf stellt, ebenfalls eine Nominierung verdient. Er wurde allerdings sowohl bei den Golden Globes als auch bei den Oscar Nominierungen übersehen.

Hier ein Wort zur berühmten Pfirsich-Szene: Timothée Chamalet sagt, dass sie „als Metamorphose einiger der stärksten Ideen des Films zu verstehen sei“. Das kann man nun deuten wie man möchte.

Und hier noch mehr Dinge, die ich an dem Film liebe: der Throwback in die 80er, die Beziehung Elios zu seinen Eltern (Amira Casar und Michael Stuhlbarg) und besonders Michael Stuhlbargs Monolog am Ende des Films. Gedreht wurde übrigen im Haus von Regisseur Luca Guadagnino. Und nachdem ihr Call me By Your Name gesehen habt, wollt ihr unbedingt den nächsten Sommer in der Lombardei verbringen.

Insgesamt gab es immerhin drei Nominierungen: Bester Film, Bester Hauptdarsteller und Bestes Adaptiertes Drehbuch.

 

Dicht gefolgt werden meine drei Favoriten von einem weiteren Coming-Of-Age-Drama, das Ihr gesehen haben müsst:

Lady Bird. Großartig in erster Linie wegen Saoirse Ronan, meiner favorisierten zukünftigen Oscar-Gewinnerin, sowie Laurie Metcalf. Für beide Darstellerinnen gab es je eine Nominierung und für Regisseurin Greta Gerwig gleich zwei (Beste Regie und Bestes Drehbuch). Ich drücke dem Power-Team beide Daumen! Es wäre ein Traum mit einer der megatalentierten Ladies irgendwann zusammenzuarbeiten.

 

Und am Ende will ich Euch noch einen weiteren Film ans Herz legen, der es im diesjährigen Oscar-Rennen nicht ganz nach vorn geschafft hat, aber trotzdem unbedingt sehenswert ist:

The Florida Project. Ich finde, kein anderer Film konnte in letzter Zeit die amerikanische Realität fühlbarer machen als dieser Film von Regisseur Sean Baker. Seinen Namen sollte man sich auf jeden Fall für die Zukunft merken, genauso wie die der beiden Darstellerinnen Brooklynn Prince und Bria Vinaite. Eine Oscar Nominierung in der Kategorie Bester Nebendarsteller gab es immerhin für den wunderbaren Willem Dafoe. Sonst wurde der Film von der Academy leider übersehen.

 

Ok, genug für heute von meinen Oscar-Favoriten. Jetzt seid ihr dran, mir Eure Lieblingsfilme zu verraten.

In der nächsten Woche melde ich mich aus Monte Carlo. Unser Film Finding Steve McQueen feiert dort beim Filmfestival seine Weltpremiere.

Stay tuned.

Eure Alexandra Klim

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1 comment

  1. Have great Fun @ the Oscars
    Dann warte ich mal, wann Du Dich beim Red Carpet an den deutschen pro sieben Kameras vorbeihuschst….winken nicht vergessen….:-)

    XO

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