Die besten Winterfilme von Alexandra Klim

Let it snow! Die besten Winterfilme aller Zeiten

Mit der weißen Weihnacht scheint es ja auch dieses Jahr – zumindest flächendeckend – nichts zu werden. Aber vielleicht wird der Winter ja entgegen aller Prognosen zwischen den Jahren oder im Januar/Februar noch ein wenig winterlich. Wie auch immer, ich stimme einfach gemeinsam mit Euch ein optimistisches 🎵Let it snow, let it snow, let it snow🎵 an und starte mit meiner persönlichen Liste der besten Winterfilme aller Zeiten. Zumindest auf der Leinwand gibt es Schnee und Eis satt – plus wahlweise Adrenalin, Drama oder Romantik. Zieht Euch warm an, genehmigt Euch einen heissen Tee oder Glühwein und los geht’s.

Fargo (1996)

Die Coen-Brüder Ethan und Joel hatten schon mit Ihrem Debüt Blood Simple sowie den nachfolgenden Filmen für Begeisterung unter Kinozuschauern und Kritikern gesorgt. Mit Fargo aber gelang Ihnen ein Höhepunkt ihres Schaffens, der 18 Jahre später sogar eine lose angelehnte Erfolgs-TV-Serie nach sich zog. Die Geschichte, typisch tragikomisch wie coenesk: Ein schlampig geplantes Verbrechen geht fürchterlich schief und am Ende gibt es mehrere Leichen im eisigen Minnesota. Grandios: Frances McDormand als hochschwangere Ermittlerin Marge Gunderson, die für diese Rolle auch gleich ihren ersten Oscar gewann. Wie immer toll auch William H. Macy als tragischer Loser Jerry Lundegaard und Steve Buscemi als Auftrags-Kidnapper Carl Showalter. Einen weiteren Oscar gab es für das Originaldrehbuch der Coens.

Chill-Faktor: ❄️❄️❄️❄️❄️❄️❄️

Anspruch: ☃️☃️☃️☃️☃️

Oscars: 🏂🏾🏂🏾

Frozen River (2008)

Großes Schauspielerinnenkino und ein US-Film zu einem Thema, das sonst in Hollywood eher selten behandelt wird. Erzählt wird die Geschichte Ray Eddys, einer alleinerziehenden Mutter, die aus Geldnot in den Schmuggel von Asiaten über die kanadisch-us-amerikanische Grenze einsteigt. Die gefährliche Route führt über den titelgebenden zugefrorenen Fluss. Beeindruckende Leistung, die für Melissa Leo als Ray eine Oscar-Nominierung zur Folge hatte. Unbedingt sehenswert.

Chill-Faktor: ❄️❄️

Anspruch: ☃️☃️☃️☃️☃️☃️☃️

Auszeichnungen: 🏂🏾🏂🏾 (u. a. Großer Preis der Jury/Sundance Film Festival, Beste Darstellerin Festival Internacional de Cine de Donostia-San Sebastián)

Doktor Schiwago (1965)

Die so großartige wie epische Verfilmung des gleichnamigen Romans von Boris Pasternak (Literaturnobelpreis 1958) mit legendären Schauspielern wie Omar Sharif, Julie Christie, Geraldine Chaplin, Rod Steiger und Sir Alec Guinness räumte gleich fünf Oscars ab. Die 3 Stunden und 17 Minuten der Originalversion hier kurzzufassen, wäre ein Ding der Unmöglichkeit. Daher nur ein paar Stichworte: Russische Revolution, große unerfüllte Liebe, 1. Weltkrieg, Bürgerkrieg.  

Chill-Faktor: ❄️❄️❄️❄️❄️❄️❄️❄️

Anspruch: ☃️☃️☃️☃️☃️☃️☃️

Oscars: 🏂🏾🏂🏾🏂🏾🏂🏾🏂🏾

The Revenant (2015)

Endlich der so lange herbeigesehnte Oscar für Leonardo di Caprio. Absolut verdient, muss dieser in der Rolle des Trappers Hugh Glass doch so einiges durchmachen. Beispiele gefällig: Er wird im Nahkampf mit einem Grizzly schwer verletzt, muss die Ermordung seines Sohnes mit eigenen Augen ansehen, wird lebendig begraben und muss, um einen Schneesturm in eisiger Kälte zu überleben, im ausgenommenen Kadaver seines Pferdes „übernachten“. Bestimmt hat man di Caprio schon mit besserer schauspielerischer Leistung gesehen, aber nachdem er jahrelang leiden musste und bei der Oscar-Vergabe leer ausging, endet mit The Revenant seine Passionsgeschichte.

Chill-Faktor: ❄️❄️❄️❄️❄️❄️❄️❄️❄️❄️

Anspruch: ☃️☃️☃️☃️☃️

Oscars: 🏂🏾🏂🏾🏂🏾

Into the Wild (2007)

Die unter der Regie von Sean Penn verfilmte wahre Geschichte des Christopher McCandless, der aus seiner wohlhabenden, aber herzlosen Familie ausbricht, um sich als Hobo selbst zu finden. Hierzu reist er kreuz und quer durch die Vereinigten Staaten, hat aber von Anfang an als Ziel die Wildnis Alaskas und deren Einsamkeit. Dort landet er auch letztlich und versucht, in einem im Nirgendwo stehenden Buswrack den Winter zu überstehen. Absolut sehenswert. Unbedingt lesenswert auch die gleichnamige Original-Reportage über McCandless vom bekannten Journalisten Jon Krakauer, erschienen im Jahr 1996 – der in dieser Liste gleich noch einmal auftauchen wird, wieder im Eis, nur dieses Mal am Mount Everest. Hörenswert: Der von Eddie Vedder (Pearl Jam) zusammengestellte und selbst eingespielte Soundtrack.

Chill-Faktor: ❄️❄️❄️❄️

Anspruch: ☃️☃️☃️☃️☃️☃️

Auszeichnungen: 🏂🏾🏂🏾 (u. a. Bester Film/Gotham Award und Golden Globe für den Filmsong Guaranteed)

Everest (2015)

Der soeben erwähnte Jon Krakauer gilt als einer der kenntnisreichsten Journalisten, was Alpinismus angeht. Der Mann weiß, wovon er schreibt und hat u. a. die Eiger-Nordwand erfolgreich bestiegen. Everest erzählt die Geschichte seiner Besteigung des Mount Everest im Jahre 1996, die leider für viele seiner Expeditionsteilnehmer tödlich endete. Beeindruckende Bilder, großartige Schauspieler und ein großes Drama auf dem höchsten Berg der Welt. Der Autor selbst war nicht angetan vom Film, bezeichnete ihn als „total bull“, da er seiner Meinung nach nicht die wahre Geschichte zeige – und ihn zudem niemand vor dem Dreh auch nur mal kurz gesprochen habe.

Chill-Faktor: ❄️❄️❄️❄️❄️❄️❄️❄️

Anspruch: ☃️☃️☃️

Auszeichnung: 🏂🏾 (Prädikat „Besonders wertvoll“ der Deutschen Film- und Medienbewertung)

The Ice Storm (1997) auf Deutsch „Der Eissturm“

Viele sagen, dass Der Eissturm Ang Lees bester Film sei, wobei der Regisseur da auch noch einige andere Kandidaten in seinem Portfolio hat, z. B. Eat, Drink, Man, Woman, Tiger and Dragon, Brokeback Mountain oder Hulk – na gut, Hulk nicht unbedingt 😉. Im Eissturm überzeugt neben dem Setting auch die gesamte, namhafte Darstellerriege. Kevin Kline als Familienvater, Joan Allen als Mutter und auch Sigourney Weaver, Tobey Maguire, Christina Ricci, Elijah Wood und Katie Holmes spielen mit. Ang Lee kreiert das herrliche Sittengemälde einer Vorstadt-Familienhölle zu Beginn der 70er Jahre in den USA.

Chill-Faktor: ❄️❄️❄️❄️

Anspruch: ☃️☃️☃️☃️☃️☃️☃️

Auszeichnungen: 🏂🏾🏂🏾 (u. a. Bestes Drehbuch /Cannes 1997, British Academy Film Awards 1998 für Sigourney Weaver als Beste Nebendarstellerin)

Und täglich grüßt das Murmeltier (1993)

Was soll man zu diesem Klassiker noch sagen. Bill Murray, Andi McDowell und jeden Morgen um 6 Uhr der Radiowecker mit Sonny & Cher’s I got you, Babe im Örtchen Punxsutawney, Pennsylvania, wo traditionell immer am 2. Februar der Tag des Murmeltiers begangen wird – und man erfährt, wie das Wetter in Zukunft wird. Einer der wenigen Filme, den man auch zum 15ten Mal noch mit höchstem Vergnügen schauen kann.

Chill-Faktor: ❄️❄️❄️❄️❄️❄️❄️❄️❄️❄️❄️

Anspruch: ☃️☃️☃️☃️

Auszeichnungen: 🏂🏾🏂🏾 (u. a. MTV Movie Award für Bill Murray als Bester Darsteller in einer Komödie 1993 und BAFTA Award 1994 für das Beste Drehbuch/Danny Rubin und Regisseur Harold Ramis)

Winter Sleep (2014)

Ein Hotel in der Einöde Kappadokiens, ein empathieloser Familientyrann, der das Hotel führt und seine Familie sowie seine Schuldner schlecht behandelt. Kritiker loben beim türkischen Gewinnerfilm von Cannes 2014 besonders die hervorragenden Dialoge, das beeindruckende Setting und die enge Verwandschaft mit den Filmdramen eines Ingmar Bergmanns. Und diese Kritiker haben recht, schaut Euch diesen Film unbedingt an! Klassisches Kino, wie es heute (leider) selten geworden ist.

Chill-Faktor: ❄️❄️❄️

Anspruch: ☃️☃️☃️☃️☃️☃️☃️☃️

Auszeichnung: 🏂🏾🏂🏾 (Goldene Palme bei den Filmfestspielen von Cannes 2014 & FIPRESCI-Preis ebenda)

The Shining (1980)

Stephen King war „zutiefst enttäuscht“ von der Verfilmung seines Romans und bemängelte, dass der Meisterregisseur Kubrick nicht das „böse Hotel“ in Szene gesetzt habe, sondern nur eine „häusliche Tragödie“. Dieser Eindruck mag für ihn stimmen, beim unvoreingenommenen Horrorfilm-Fan sieht es da anders aus. Jack Nicholson gruselig wie nie, Shelley Duvall, seine Filmfrau am Rande des Nervenzusammenbruchs (die beiden mussten laut Kubrick die Szene, in der Jack versucht, mit der Axt ins Badezimmer einzudringen, ganze 127 Mal wiederholen!). Dazu ein abgründiges Setting in einem über den Winter völlig verlassenen Hotel. Thrill pur. Ach ja: Und vor wenigen Wochen ist die Verfilmung der Fortsetzung Doctor Sleeps Erwachen, ebenfalls basierend auf einem Roman von Stephen King, ins Kino gekommen.

Chill-Faktor: ❄️❄️❄️❄️❄️❄️❄️❄️❄️❄️❄️

Anspruch: ☃️☃️☃️☃️☃️

Auszeichnungen: 🏂🏾 (Saturn Award)

The Hateful Eight (2015)

Eingeschneit zu sein, ist kein schönes Gefühl. Am Anfang vielleicht noch romantisch in der passenden Begleitung, aber dann ist man der Natur und dem Wetter ausgeliefert. Ist man jetzt aber noch mit mehreren Unbekannten eingeschneit, deren Beweggründe und Absichten alles andere als klar sind, dann steigert das das Unbehagen. Und findet das Ganze im Wilden Westen statt und ist es von Quentin Tarantino inszeniert, dann erleben die Figuren in diesem Kammerspiel zwar die Hölle, aber als Zuschauer weiß man: Beste Unterhaltung und ein hoher Chill-Faktor sind garantiert. Tarantinos Hommage an die italienischen Winter-Spaghetti-Western mit einem im wahrsten Sinne des Wortes ausgezeichneten Soundtrack von Ennio Morricone.

Chill-Faktor: ❄️❄️❄️❄️❄️❄️❄️❄️❄️❄️❄️

Anspruch: ☃️☃️☃️☃️☃️☃️

Auszeichnungen: 🏂🏾🏂🏾🏂🏾 (Oscar, Golden Globe, BAFTA Award für die beste Filmmusik für Ennio Morricone)

Fräulein Smilas Gespür für Schnee (1997)

Eine Halb-Inuit, die in der dänischen Gesellschaft nach ihrem Platz sucht, ein Inuit-Junge, der von einem schneebedeckten Dach stürzt und die Vermutung der erstgenannten: Es war Mord, kein Unfall. Der eiskalte Thriller um eine Außenseiterin, die einen großen Skandal aufdeckt und sich dabei in höchste Gefahr begibt, fesselt auch dank der Hauptdarstellerin Julia Ormond, die heutzutage leider kaum noch auf der großen Leinwand zu sehen ist.

Chill-Faktor: ❄️❄️❄️❄️❄️❄️❄️

Anspruch: ☃️☃️☃️☃️

Auszeichnungen: 🏂🏾 (Prädikat „Besonders wertvoll“ der Deutschen Film- und Medienbewertung)

Snowpiercer (2013)

Schon die Veröffentlichungsgeschichte von Snowpiercer ist ein Thriller für sich. Hauptschuldiger hier, genau wie bei #metoo: Harvey Weinstein, dem der Film in der Original-Fassung von Regisseur Bong Joon Ho doch allen Ernstes „zu intelligent“ (!!!) war, weswegen er gekürzt werden sollte, wogegen sich der südkoreanische Regisseur wehrte. Die Geschichte: Dank misslungenem Geo-Engineering ist es zu einer globalen Eiszeit gekommen. Die wenigen Menschen, die überlebt haben, leben in einem streng nach Hierarchien getrennten Zug, der unaufhörlich umher kreist. Angeführt von Chris Evans in der Rolle des Curtis Everett, kommt es zum Aufstand der Unterdrückten. Gänsehautfilm – und das nicht nur wegen des eisigen Settings! Achtung: Im kommenden Jahr gibt es auf TNT eine auf zwei Staffeln angelegte Serienversion mit der großartigen Jennifer Connelly!

Chill-Faktor: ❄️❄️❄️❄️❄️❄️❄️❄️❄️❄️❄️

Anspruch: ☃️☃️☃️☃️☃️☃️☃️☃️

Auszeichnungen: 🏂🏾🏂🏾🏂🏾🏂🏾 (Diverse, u. a. mehrere für Tilda Swinton und Bong Joon Ho, sowie 95 % positive Reviews auf Rotten Tomatoes)

Eight Below (2006) auf Deutsch „Antarctica – Gefangen im Eis“

Eine herzzerreißende Geschichte für Jung und Alt! Als ein Schneesturm aufkommt, hat Schlittenhundeführer Jerry Shepard (Paul Walker) keine Chance, seine acht angebundenen Schlittenhunde von einer Station aus mit ausfliegen zu lassen. Alle Versuche, dies zeitnah nachzuholen, scheitern. Erst Monate später gelingt es ihm zurück zur Forschungsstation zu gelangen, wo er einen der acht erfroren vorfindet. Aber was ist mit den anderen sieben passiert. Schaut es Euch an und zittert mit!

Chill-Faktor: ❄️❄️❄️❄️❄️

Anspruch: ☃️☃️☃️

Winter’s Bone (2010)

Jennifer Lawrences großer Durchbruch, der ihr als 20-Jährige ihre ersten Oscar und Golden Globe Nominierungen einbrachte! Als Ree Dolly aus einer ärmlichen Familie in den ländlichen Ozark Mountains muss Sie der Polizei beweisen, dass Ihr Vater, der erst verhaftet und dann auf Kaution auf freien Fuß gesetzt wurde, nicht mehr am Leben ist. Gelingt Ihr dies nicht, wird das verfallene Häuschen Rees, in dem sie mit Ihrer katatonischen Mutter sowie Ihren beiden Schwestern wohnt, versteigert. Das Problem bei der Suche nach Ihrem Vater: Niemand hilft Ihr dabei. Sie ist vollkommen auf sich allein gestellt, da das gesamte Dorf gegen sie steht. Man hat Angst um sein einzig erträgliches Geschäft, wenn Ree zuviel Aufmerksamkeit erregt: die Herstellung von Crystal Meth.

Chill-Faktor: ❄️❄️❄️❄️❄️❄️❄️❄️❄️

Anspruch: ☃️☃️☃️☃️☃️

Auszeichnungen: 🏂🏾🏂🏾 (Sundance Film Festival: Grand Jury Prize: Dramatic Film 2010 und Best Screenplay Award u. v. m.)

Il Grande Silencio (1968) auf Deutsch „Leichen pflastern seinen Weg“

Es gibt wohl wenige Italowestern, die mit einem atemberaubenderen Einstieg beginnen als Il Grande Silencio. Schneebedeckte Berge und ein Morricione-Score vom allerfeinsten. Ein brutaler, eiskalter Western von Meister Sergio Corbucci mit Jean-Luis Trintignant als sprachlosen „Helden“, der den psychopathischen Killer und Kopfgeldjäger Loco (Klaus Kinski) im Auftrag einer jungen Witwe töten soll. Ein absoluter Klassiker, den man gesehen haben muss mit einem Ende, wie man es absolut nicht gewohnt ist.

Chill-Faktor: ❄️❄️❄️❄️❄️❄️❄️❄️❄️❄️

Anspruch: ☃️☃️☃️☃️☃️☃️

Auszeichnungen: 🏂🏾

Misery (1990)

Wenn der größte Fan auf sein Idol trifft, dann geht das nicht immer gut aus. Das muss auch Romanautor Paul Sheldon (James Caan) erfahren, als er bei einem Schneesturm mit dem Auto verunglückt und von der ehemaligen Krankenschwester Annie Wilkes (Kathy Bates) „gerettet“ wird. Als Annie, vom American Film Institute auf Rang 17 der bösesten Filmschurken gewählt, läuft Kathy Bates zu großer Form auf – und erhielt dann auch fast zwangsläufig einen Oscar und einen Golden Globe als beste Hauptdarstellerin. Auch James Caan spielt hervorragend, auch wenn Stephen King in seinem Buch Das Leben und das Schreiben mitteilte, dass er jeden anderen Schauspieler als James Caan in der Rolle Sheldons lieber gesehen hätte. Man kann es dem Meister bei Romanverfilmungen wohl nicht recht machen …

Chill-Faktor: ❄️❄️❄️❄️❄️❄️❄️❄️❄️❄️

Anspruch: ☃️☃️☃️☃️☃️

Auszeichnungen: 🏂🏾🏂🏾 (Diverse Auszeichnungen für Kathy Bates)

Into the White (2012)

Zweiter Weltkrieg. Ein Luftkampf zwischen einer deutschen und einer englischen Maschine über Norwegen. Die deutsche Heinkel HE 111 wird abgeschossen von der englischen Blackburn Skua. Die drei überlebenden Deutschen retten sich in eine verlassene Hütte, an der wenig später auch die beiden Briten ankommen. Feinde auf engstem Raum, wenig bis gar keine Vorräte und draußen tobt ein Schneesturm. Europäisches Spannungskino von Regisseur Petter Næss mit Rupert Grint in seiner ersten Post-Harry-Potter-Rolle – sehenswert, erst recht, wenn man bedenkt, dass der Film auf einer wahren Begebenheit beruht.

Chill-Faktor: ❄️❄️❄️❄️❄️❄️❄️❄️❄️

Anspruch: ☃️☃️☃️☃️

Die drei besten Winterfilme – Dokumentarfilme

Ein guter Winterfilm muss nicht zwangsläufig rein fiktional sein. Daher möchte ich Euch hier noch meine drei besten Winterfilm-Dokumentationen nennen. Ein Klassiker des Dokumentarfilms, eine herzzerreißende Dokumentation über die Reise der Pinguine und ein atemberaubendes Werk über das Bergsteigen. Ich hoffe, die Trailer bringen Euch auf den Geschmack.

Meru (2015)

Die Shark’s-Fin-Route am 6.660 Meter hohen Himalaya-Gipfel Meru hatte, bis zum Versuch von Conrad Anker, Jimmy Chin, und Renan Ozturk, bisher noch keiner bewältigt. Und auch den drei Bergsteigern war es im ersten Versuch nicht gelungen. Nach einem fürchterlichen Unfall Ozturks und einem durch pures Glück überlebten Lawinenabgang Chins, wagen Sie nur 5 Monate nach dem Abbruch der ersten Expedition Versuch Nummer 2. Und die Kamera ist immer mit dabei und dokumentiert, wie sie Felsklettern im Hochgebirge in … naja, neue Höhen führen. Achtung: Nichts für Menschen, die nicht schwindelfrei sind!

March of the Penguins (2005) auf Deutsch „Die Reise der Pinguine“

Ein Dokumentarfilm – und doch kein Dokumentarfilm. Gezeigt wird das beschwerliche Leben der Kaiserpinguine – allerdings illustriert mit vorher fest eingeplanten Bildern und einem Schnitt, der dazu führt, dass die Geschichte rund wird. Der Lohn der Arbeit von Regisseur Luc Jacquet: der Oscar für den besten Dokumentarfilm 2006. Wichtig: Es gibt zwei Versionen des Films. In der einen haben die Pinguine eigene Stimmen und unterhalten sich auf ihrer Reise; in der anderen sind die tollen Bilder allein von einem eher zurückhaltenden Erzähler kommentiert. Ich empfehle Euch letztere Version.

Nanuk, der Eskimo (1922)

Wenn es um das Thema Dokumentarfilm geht, wird Nanuk, der Eskimo immer als eine der ersten erfolgreichen Produktionen genannt. Doch gilt auch hier schon, in einem der frühesten längeren Dokumentarfilme, dass Dokumentieren niemals reines Dokumentieren ist, sondern natürlich immer auch einer Inszenierung folgt. Genau das war die Kritik am Film von Dokumentarfilm-Legende Robert Joseph Flaherty, der seinen Protagonisten statt mit der Flinte, die er zur Jagd benutzte, für die Aufnahmen mit traditionellen Waffen jagen ließ. Dennoch ein frühes Dokumentarfilm-Meisterwerk mit tragischer Geschichte im Nachgang. So starben Nanuk (im echten Leben Allakariallak) und seine gesamte Familie kurz nach Ende der Dreharbeiten bei einem Schneesturm.

Habe ich einen Winterfilm vergessen?

Genug Schnee und Eis für einen ganzen Winter. Ich hoffe, der ein oder andere Vorschlag konnte Euch zu einem gemütlichen Filmabend inspirieren. Ihr dürft natürlich gerne meine Liste in den Kommentaren noch um Eure Favoriten ergänzen :).

Ich verabschiede mich jetzt in den Winterurlaub – und ja es geht in die schneesicheren Schweizer Alpen. Ein schönes und entspanntes Weihnachtsfest Euch allen und einen grandiosen Rutsch ins neue Jahr!

Herzlichst,

Eure Alexandra Klim

 

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2 comments

  1. Schnee, der auf Zedern fällt, mit Ethan Hawke. Meiner Meinung nach der stimmungsvollste Winterfilm aller Zeiten.

  2. Vielen Dank für diesen Tipp. Ein beeindruckender Film, so traurig und schön zugleich. Und mit den Filmschwergewichten Max von Sydow, Sam Shepard und Richard Jenkins in Nebenrollen. Er gehört also unbedingt auf die Liste der besten Winterfilme.

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