Mille Miglia Alexandra Klim

Das schönste Autorennen der Welt – die Mille Miglia 2019

Das schönste Autorennen der Welt – die legendäre Mille Miglia. Und ich wage einen neuen Versuch. Vor zwei Jahren verspürte mein Nash Healey nicht ganz so viel Lust auf das Rennen wie ich. Er hatte sich damals nach diversen technischen Problemen per Abschleppwagen ans Tagesziel bringen lassen. Aber: Trotz Riesenenttäuschung war es doch ein unvergessliches Erlebnis, Teil der Mille Miglia zu sein. Und wen das Rennfieber einmal erwischt hat, der gibt so schnell nicht auf. Nach einem Jahr Pause also ein neuer Angriff, ein neues Rennen. In der Zwischenzeit wurde der Nash ordentlich auf Vordermann gebracht. Ein Ausfall aufgrund der Probleme von 2017 war damit praktisch ausgeschlossen. Neues Jahr, neues Glück! Bevor es an den Start geht, checke ich aber auch 2019 wieder die Konkurrenz der Oldtimer-Schmuckstücke und Classic Cars, die sich in die schönste und strapaziöseste Rallye der Welt wagen.

Nash Healey auf vor dem Start beim Technikcheck der Mille Miglia 2019
Wieder mit am Start. Der Nash Healey unter dem kritischen Blick der Techniker.

 

Auch die Konkurrenz ist bereit für die Mille Miglia 2019: ein 70 Jahre alter Alfa Maserati 2500.

 

Healey 2400 Silverstone E-Type (1950)
Schmuckstück. Ein Healey 2400 Silverstone E-Type vor dem Start der Mille Miglia 2019.

 

Mille Miglia 2019: Jaguar XK120 OTS Roadster
Klassiker aus dem Jahr 1953. Jaguar XK120 OTS Roadster.

 

Bentley 3,5 Litre (1936) auf der Mille Miglia
Noch ein Traumwagen. Bentley 3,5 Litre. Baujahr 1936.

Die erste Etappe der Mille Miglia 2019 – von Brescia nach Cervia / Milano Marittima

Brescia – Desenzano – Sirmione – Valeggio sul Mincio – Mantova – Ferrara – Comacchio – Ravenna – Cervia / Milano Marittima

Die Route klingt doch schon mal wie ein italienischer Traum, oder? Der erste von vier Rallye-Tagen kann beginnen. Auch die Liste der Mitstreiter kann sich sehen lassen. Hier nur ein paar Namen, wer noch alles mitfährt bei der Mille Miglia 2019:

Ich befinde mich also in bester Gesellschaft.

Die Mille Miglia – keine ganz normale Rallye

Kurz zur Erinnerung: Im Gegensatz zu vielen anderen Rallyes kommt es bei der Mille Miglia nicht auf reine Geschwindigkeit an. Vielmehr ist es wichtig, dass die ca 1800 Kilometer in einer vorgegebenen Zeit absolviert werden. Insgesamt gibt es bei dieser Gleichmäßigkeitsrallye über 100 Sonderprüfungen, die man so exakt wie möglich, also ohne zeitliche Abweichung fahren muss. Bei den sogenannten Schlauchprüfungen müssen wir Teilnehmer den vorgegebenen Streckenabschnitt in einer bestimmten Zeit zurücklegen. Je geringer die Abweichung, desto mehr Punkte gibt es. Genug gesagt: Schnallt Euch an … und los geht es mit der Mille Miglia 2019.

Bequem geht anders. Die 100 Meilen sind keine Spazierfahrt.

 

Alexandra Klim und der Nash Healey Sports 3.8
Es kann losgehen! Alexandra Klim kurz vor dem Start im Museo Mille Miglia in Brescia.

 

Mille Miglia 2019 mit Alexandra Klim
Jedes Auto wird vor dem Start noch offiziell versiegelt.

 

Nash Healey Sports 3.8 auf der Mille Miglia 2019
Startnummer 254 – hoffentlich eine Glückszahl.

 

Nash Healey Sports 3.8
Hier noch mit Verdeck – bei Dauerregen in Brescia am Morgen des Rennstarts.

 

Alexandra Klim auf der Mille Miglia 2019
Volle Konzentration.

 

Stau bei der Mille Miglia 2019. Vor uns das Heck eines Maserati A6 GCS Fiandri aus dem Jahr 1954.

 

Alexandra Klims Nash Healey Sports 3.8 auf der Mille Miglia 2019
Noch gut im Schuss – unser Nash Healey Sports 3.8 beim Zwischenstopp.

Den ersten Tag haben wir gut überstanden, der Nash Healey und ich. Kein Vergleich zu meinem letzten Erlebnis vor zwei Jahren. Nach dem Dauerregen am Morgen in Brescia, kam sogar pünktlich zum Start die Sonne raus und die gesamte erste Etappe konnte Open Air gefahren werden. „So kann es gerne weitergehen“, ist mein Gedanke am Ziel in Cervia / Milano Marittima, … doch ganz so glatt läuft die zweite Etappe der Mille Miglia 2019 dann doch nicht. Aber seht selbst.

Die zweite Etappe der Mille Miglia 2019 – von Milano Marittima nach Rom

Cervia / Milano Marittima – Cesenatico – Gambettola – Urbino, – Corinaldo – Senigallia – Fabriano – Assisi – Perugia – Terni – Rieti – Roma

4 Stunden Schlaf und diverse Tassen Kaffee später: Ein Traummorgen für den zweiten Tag der Mille Miglia. Strahlender Sonnenschein, Ferraris und Jaguars neben mir bei der Startaufstellung. Der Weg in die Ewige Stadt lässt sich bestens an.

Ferrari 250 MM Spider Vignale (Baujahr 1953)
Vor dem Start des 2. Renntages in Cervia Milano Marittimaresica. Ein Ferrari 250 MM Spider Vignale (1953).

 

Mille Miglia 2019: Jaguar XK 120 M Competition
Jaguar XK 120 M Competition (Baujahr 1952) in Milano Marittima am frühen Morgen des zweiten Renntages.

 

Einfahrt der Mille Miglia nach ?????
Ein Youngtimer hat sich hier vor die Stoßstange gemogelt.

 

Alfa Romeo 1900 AR 51 "Matta" und Nash Healey Sports 4.1 Pininfarina
Kurze Pause: Alfa Romeo 1900 AR 51 „Matta“ und ein Nash Healey Sports 4.1 Pininfarina.

 

Mille Miglia 2019 in ?????
Beeindruckende mittelalterliche Architektur.

 

Healey Duncan Drone (Baujahr 1948)
Noch ein Healey-Bro: dem Healey Duncan Drone aus dem Jahr 1948 dicht auf den Fersen.

 

A.C. ACECA auf der Mille Miglia 2019
Automobiler Himmel: Zwischenstopp in Fabriano nach 7 Stunden Rennen am 2. Tag der Mille Miglia.

 

Mille Miglia 2019 in ????
Rennfahrer Lunch-Pause in Fabriano.

 

Mille Miglia 2019 Mercedes 300 SL
Wenn Dein 300 SL von einem Fiat 1100/103 TV Spider überholt wird.

 

Mille Miglia 2019 - ein Besucher aus der Zukunft
Was macht der hier!? Zurück aus der Zukunft?

 

Mille Miglia 2019 mit Alexandra Klim
Im Mille Miglia Convoi durch die italienischen Gassen.

 

Essenziell vor jedem Rallye-Abschnitt auch bei der Mille Miglia: Ein genauer Blick ins Routenbuch.

 

Fiat 508 S "Balilla" Sport Coppa d'Oro (1935) - Mille Miglia 2019
Ein paar Jahre älter als der Nash Healey: Fiat 508 S „Balilla“ Sport Coppa d’Oro (1935).

 

Mille Miglia 2019
Krankenwagen und Techniker … und Stau. Auch das gehört zur Mille Miglia.

Alle Wege führen nach Rom. Nur dauern sie unterschiedlich lange. Das musste auch ich feststellen. Auf halber Strecke bemerkte ich, dass etwas mit dem hinteren linken Reifen des Nash Healey nicht in Ordnung war. Also Halt am Straßenrand, kurzer Check … und tja, das Rad hing nur noch an einem Bolzen fest. Die möglichen Folgen will ich mir gar nicht ausmalen. Boxenstopp also. Rad runter, nachgeschaut, ob noch andere Schäden da sind. Dann wieder montiert, Bolzen neu und festverschraubt. Kontrolle aller übrigen Reifen. Soweit alles gut. Weiter geht die Fahrt in die ewige Stadt.

Nash Healey Sports 3.8 Mille Miglia 2019
Unfreiwilliger Boxenstopp am Straßenrand.

 

Lancia Mariana Ardea 750 (1954)
Finalmente in Roma! Natürlich ein Italiener direkt vor mir – ein Lancia Mariana Ardea 750 (1954).

 

Mille Miglia 2019 - Porsche 356 1500 Speedster
Porsche 356 1500 Speedster beim nächtlichen Autokorso durch die ewige Stadt.

Die Ankuft im nächtlichen Rom ist definitiv eines der Highlights der Mille Miglia. Euphorie pur bei allen Teilnehmern, die es bis hierher geschafft haben und auch bei Tausenden von autoverrückten Fans, die jedem eintreffenden Oldtimer zujubeln. Nach 15 Stunden Rallye bin ich komplett erschöpft, aber happy.

Die dritte Etappe der Mille Miglia 2019 – von Rom nach Bologna

Roma – Viterbo – Siena – Vinci – Pistoia – Bologna

Ein ganz besonderer Tag. Nicht nur für mich persönlich, sondern auch für die Mille Miglia. Denn heute hält der Tross erstmals auf der beeindruckenden Piazza Il Campo in Siena. Schon die Einfahrt durch die engen Gassen der Toskana-Schönheit ist ein einmaliges Erlebnis. Dann parken mehr als 400 Oldtimer überraschend geordnet auf der Piazza vor dem Palazzo Pubblico und ebendort begrüßt der Bürgermeister von Siena alle Rennfahrer zum Lunch. Schaut Euch die Bilder an. Damit dieser exklusive Halt überhaupt möglich wurde, war der altehrwürdige Platz mit Kunstrasen-Bahnen bedeckt. Die älteren Modelle verlieren ja leider gerne mal ein paar Tropfen Motoröl und das wollte man dem Boden der Piazza nicht zumuten. Schließlich steht ja auch am 2. Juli das legendäre traditionelle Pferderennen „Palio di Siena“ auf dem Programm. Jetzt machte allerdings erstmals die Mille Miglia mit weitaus mehr PS vor der spektakulären Kulisse Halt.

 Healey 2400 Silverstone E-Type auf der Mille Miglia 2019
Healey-Treffen mit Polizei-Eskorte in den Gassen von Siena – vor uns ein Healey 2400 Silverstone E-Type.

 

Mille Miglia 2019 in ?????
Bitte hier entlang: Mille Miglia 2019 – die Piazza Il Campo im historischen Zentrum von Siena.

 

Mille Miglia 2019 in ????
Mittagspause für hungrige Rennfahrer in Siena.

 

Mille Miglia 2019 in ???????
Automobilgeschichte inmitten italienischer Geschichte: die Mille Miglia 2019 macht zum ersten Mal Halt auf der Piazza Il Campo in Siena.

 

Mille Miglia 2019 auf dem Domplatz von ????
Der Palazzo Pubblico auf der Piazza Il Campo in Siena.

 

Bronzepferd auf Rädern - Mille Miglia 2019
Eine Pferdestärke. Beim Mille Miglia Lunch im Palazzo Pubblico in Siena am 3. Tag des Rennens.

Das Ende vor Florenz

Nach der Lunchpause ging es zum 500. Todesjahr des berühmten Leonardo weiter in dessen Geburtsstadt, nach Vinci. Die weiteren Etappenziele waren Montecatini, Pistoia und Florenz, wo der gesamte Mille Miglia Konvoi in endlosen Staus stecken blieb. Leider zu viel für meinen Nash Healey. Die schon angeschlagenen Bremsen machten beim ständigen Stop-and-Go leider schlapp. Kurz vor dem Ziel des dritten Renntages dann die Entscheidung zur Aufgabe. Zwar stand am Samstag nur noch ein halber Renntag auf dem Programm – von Bologna über Modena, Parma und Travagliato zurück nach Brescia, aber bei allem Renn-Enthusiasmus: Das Sicherheitsrisiko war zu groß. Mit defekter Bremse weiterzufahren, wäre einfach unverantwortlich gewesen. Nicht wirklich ein Trost, aber ca. 90 anderen Teams ging es am Ende genauso wie mir, nur 365 von 455 gestarteten Oldtimern schafften es ins Ziel.

Mille Miglia 2019 Panoramalandschaft
Blauer Himmel und Italienische Traumlandschaft in der Emilia-Romagna.

Ci vediamo, Mille Miglia!

Man sagt ja, aller guten Dinge sind drei. An diesem Sprichwort ist sicher etwas dran. Realistischerweise werde ich aber im nächsten Jahr wieder eine Mille Miglia Pause einlegen. Aber das heißt ja nicht, dass ich 2021 nicht wieder am Start bin. Toll wäre es schon, wenn ich es einmal von Brescia nach Brescia schaffe. Herzlichst! Eure Alexandra Klim

Alexandra Klim Mille Miglia 2019
Bestimmt sehen wir uns wieder im automobilen Wunderland der Mille Miglia.

PS: Hier sind übrigens noch einmal die Links zu meinem Start vor 2 Jahren: Mille Miglia 2017 – Mit dem Nash Healey bei der schönsten Rallye der Welt Im automobilen Schlaraffenland: Die Konkurrenz bei der 1000 Miglia Der Start in meine erste 1000 Miglia … und auch das Ende? Aus der Traum – Wie es mit der Mille Miglia weiter ging

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