Alexandra Klim und der Weihnachtsmann

Diese Top-10-Liste bringt Euch entspannt durch die Vorweihnachtszeit

Nachdem gestern quasi noch Sommer war, schaut mich heute doch tatsächlich dieser rotgekleidete weißbärtige Mann vom letzten Blatt meines 2016er Wandkalenders an. Dezember! Der erste Advent ist bereits Geschichte und die Weihnachtsmärkte kann ich nun auch nicht länger ignorieren. Es wird also besinnlich und ich freue mich wie jedes Jahr darauf, mich bis zum Heiligen Abend mit einigen der besten Weihnachtsfilme auf das Fest einzustimmen. Hier ist meine persönliche Top-10-Liste für Euch.
Jetzt heißt es nur noch:

  • ganz oldschool ab in die Videothek Eures Vertrauens.
  • zu Netflix, in den iStore, zu Amazon Prime Video, Sky, maxdome und Co.
  • direkt zu weihnachts-filme.com, wo Ihr über 100 Weihnachtsfilme kostenlos online schauen könnt.
  • oder zur Not die Fernsehzeitung checken, um die Sendezeiten rauszufinden.

Ich wünsche Euch und Euren Familien eine schöne, entspannte und friedliche Vorweihnachtszeit! Möge die Welt von Hiobsbotschaften verschont bleiben … und viel Spaß beim Anschauen der Weihnachtsfilme!

1. Ist das Leben nicht schön? (1946)

Ein lebensmüder rechtschaffener Mann, ein Engel ohne Flügel, ein Top-Schurke namens Henry Potter. Ist das Leben nicht schön? ist DER Klassiker der Weihnachtsfilme. Erzählt wird in Rückblenden die Geschichte von George Bailey (James Stewart), der auf Grund einer nicht selbstverschuldeten Aktion vor dem Bankrott und der Verhaftung steht. Völlig ohne Lebensmut steht er nun auf einer Brücke und möchte sich hinunterstürzen, als ein alter Mann versehentlich in den Fluss fällt. Ohne zu zögern, rettet George ihm das Leben. Der Gerettete ist ein Engel in Ausbildung, der Bailey auf die Bemerkung, dass er besser nie gelebt hätte, zeigt, wie dessen Heimatstadt ohne ihn heute aussehen würde. Und das wäre gar nicht schön.

Fun Fact: Der Lieblingsfilm des Regisseurs Frank Capra wurde 1947 vom FBI als „des Kommunismus verdächtig“ eingestuft. Auch kommerziell floppte Ist das Leben nicht schön. Erst in den 80er-Jahren avancierte der Film zum Weihnachtsklassiker und wurde schließlich 2006 vom American Film Institute zum „Most Inspirational Movie of All Time“ gewählt.

2. Tatsächlich … Liebe (2003)

Hugh Grant, Keira Knightley, Alan Rickman, Bill Nighy, Colin Firth, Liam Neeson, Billy Bob Thornton, Heike Makatsch, Claudia Schiffer … Klingt wie die Guest-List einer exklusiven Aftershow-Party auf einem Filmfestival, ist aber die Besetzungsliste von Tatsächlich … Liebe, dem erfolgreichen Debüt-Film des neuseeländischen Regisseurs Richard Curtis (Drehbuchautor von Mr. Bean, Blackadder, Vier Hochzeiten und ein Todesfall). Der Episodenfilm ist hauptsächlich was fürs Herz, auch wenn der grandiose Bill Nighy als abgetakelter Sänger immer wieder zynisch die Kommerz-Seiten der Vorweihnachtszeit aufzeigt.

Fun Fact: Hugh Grant terrorisierte am Set den armen Billy Bob Thornton (auch herrlich böse in Bad Santa), indem er ihm kurz vor den gemeinsamen Drehs freudig antike Möbelstücke präsentierte. Thornton leidet an einer Möbel-Phobie und vermutet in alten Möbeln Horden von Bakterien und Pilzen.

3. Die Muppets-Weihnachtsgeschichte (1992)

Gänsebraten oder Karpfen, die heilige Messe, ein Christbaum – es gibt viele Dinge, die an Weihnachten unverzichtbar sind. Charles Dickens Weihnachtsgeschichte gehört unbedingt dazu. Und gibt es Kinder in der Familie, ist die Version der Muppets ein Must-see. Michael Caine als böser Ebeneezer Scrooge wird hier am Weihnachtsabend von seinem verstorbenen Teilhaber Jacob Marley (Waldorf und Statler), sowie den bekannten drei Geistern (Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft) heimgesucht. Kermit, Miss Piggy, Fozzy Bär und Co übernehmen die restlichen Rollen.

Fun Fact: Der Film ist Jim Henson, dem Erfinder der Muppets, gewidmet. Er war kurz vor Beginn der Dreharbeiten gestorben. Regie führte erstmals bei den Muppets sein Sohn Brian. Die bis dahin von Jim Henson himself gesprochene Puppe des Kermit übernahm Steve Whitmire. Und der hatte Zweifel, ob er dieser Aufgabe gewachsen wäre. Doch nicht lange, denn im Traum erschien ihm laut eigener Aussage Jim Henson persönlich und sprach ihm Mut zu.

4. Die Geister, die ich rief (1988)

Die Erwachsenen-Version von Dickens Weihnachtsgeschichte mit dem wunderbaren Bill Murray als Hauptdarsteller und gewissenloser Fernsehproduzent. Nachdem die drei Geister ihm Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Weihnachtsfests aufgezeigt haben, erkennt der unausstehliche Francis Xavier Cross (so der Rollenname) sein bisher falsches Handeln und zieht die Konsequenzen. Am Ende dieses so komischen wie moralischen Weihnachtsfilms treffen sich alle Beteiligten zum Finale einer von „A Christmas Carol“ inspirierten Fernsehshow und stimmen gemeinsam den Song „Put a little Love in your Heart“ an.

Fun Fact: Die Dreharbeiten gestalteten sich schwierig, da Regisseur Richard Donner und der Star, Bill Murray, nicht wirklich gut miteinander konnten. Vom bekannten Filmkritiker Roger Ebert im Interview gefragt, ob es Missverständnisse am Set gegeben habe, antwortete Murray trocken: „Nur ein paar … also jede einzelne Minute am Tag“.

5. Tödliche Weihnachten (1996)

In Deutschland gehört es zur Tradition, dass an Weihnachten Bruce Willis als John McLane in allen Stirb langsam-Teilen gegen böse Terroristen kämpft (schließlich spielt der erste Teil der Serie ja auch an Heiligabend). Zusätzlich gibt es noch Tödliche Weihnachten mit Geena Davis und Samuel L. Jackson in den Hauptrollen für alle, die an Weihnachten auf Explosionen und Action stehen. Geena Davis, damals noch die Ehefrau des Regisseurs Renny Harlin (Stirb langsam II), überzeugt hier als vermeintlich unspektakuläre Kleinstadtlehrerin, die sich als wahre Kampfmaschine entpuppt und einen Anschlag verhindert. Tolles Popcorn-Kino, das unverständlicherweise in den Kinos floppte und (zusammen mit Die Piratenbraut) leider die erfolgreichen Karrieren von Davis und Harlin ins Stocken kommen ließ.

Fun Fact: Renny Harlin und Geena Davis hatten vor, mit Hilfe des Films mehr weibliche Actionstars ins Kino zu bringen. Damit waren sie leider ihrer Zeit ein wenig voraus. Zwischenzeitlich erwog das Studio sogar, Geena Davis durch Sylvester Stallone oder Steven Segal zu ersetzen …

6. Kevin – allein zu Haus (1990)

Action gibt es auch in diesem Weihnachtsfilm in Hülle und Fülle. Kevin McAllister (McCauley Culkin), acht Jahre alt, wird von seiner Familie vergessen und bleibt … allein zu Haus. Was für einen normalen 8-Jährigen schon schlimm genug wäre, wird zudem noch fataler, weil zwei Einbrecher (Joe Pesci und Daniel Stern) ihr Unwesen in der Nachbarschaft treiben. Und deren nächstes Ziel ist das Heim der Familie McAllister. Niemals wurde Weihnachtsschmuck fantasievoller als Waffe eingesetzt … und es gibt nur wenige Weihnachtsfilme, bei denen man so viele Lachtränen weint.

Fun Fact: Ursprünglich sollte Robert De Niro den Einbrecher Harry spielen, doch lehnte er die Rolle ab. Das Filmplakat mit Kevin, der entsetzt seine Hände auf die Wangen hält und schreit, entstand in Anlehnung an Edvard Munchs „Der Schrei“!

7. Der Grinch (1993)

Entsetzte Schreie ruft auch Der Grinch, gespielt von Jim Carrey hervor. Verständlich, klaut er doch den Bewohnern der Stadt Whoville alle Weihnachtsgeschenke. Er hasst Weihnachten und möchte auch seinen Nachbarn das Fest verderben. Doch die lassen sich nach einem ersten Schock die Weihnachtsfreude nicht verderben und kümmern sich sogar um den grünpelzigen Miesepeter. Noch ein absoluter Klassiker der Weihnachtsfilme für Kinder und Erwachsene. Auch das dazugehörige Buch des genialen Kinderbuchautors Dr. Seuss („Ein Kater macht Theater“, „Horton hört ein Hu“, „Der Lorax“) ist (vor)lesenswert.

Fun Fact: Leiden für Weihnachtsfilme … acht Stunden verbrachte Jim Carrey jeden Tag in der Maske, um in die Rolle des Grinch zu schlüpfen. Der Star fühlte sich in seinem Kostüm extrem unwohl und eingeengt. Händchen hielt ihm ein CIA-Agent, der ihm Techniken beibrachte, wie man Folter erfolgreich übersteht. Und noch etwas: 2018 wird eine animierte Fassung des Grinchs ins Kino kommen. Und wer verleiht dem Grinch die Stimme? Benedict Cumberbatch, bekannt aus Sherlock, Doctor Strange und The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben.

8. Nightmare before Christmas (2000)

Was passiert, wenn die Bewohner von Halloween Town Weihnachten feiern möchten, beleuchtet dieser Film nach einem Drehbuch (und ganz im Stil) von Tim Burton. Der Weihnachtsmann wird entführt und die Erdenkinder erhalten stattdessen von Kürbiskönig Jake Skellington, einem Skelett, das sich den Namen Nikki-Graus gibt, bissiges Spielzeug. Ein wilder Mix aus Film, Musical und Oper, oft als „Grusical“ bezeichnet. 2006 gab es zudem eine coole 3D-Version des etwas anderen Weihnachtsfilms.

Fun Fact: Zu letztgenannter Version wurde zudem ein neuer Soundtrack veröffentlicht. Darauf zu hören sind bekannte Indiebands und –künstler wie KoЯn, Rise Against oder Fall Out Boy, die Originalstücke aus dem Film covern.

9. Schöne Bescherung – Hilfe, es weihnachtet (1989)

Wer die Familie Griswold kennt, weiß dass es Chaos gibt. Das ist auch in diesem Weihnachtsfilm mit der Familie um Vater Chevy Chase, Mutter Beverly D’Angelo sowie der jungen Tochter Audrey (Juliette Lewis in einer ihrer ersten größeren Rollen) so. Bei dieser Komödie geben sie wirklich alles. Der gewählte Tannenbaum ist monströs groß, die Weihnachtsbeleuchtung (25.000 Glühbirnen) sorgt für Spannungsabfall in der Nachbarschaft und ist wahrscheinlich aus dem Weltall noch zu erkennen. Eine Katze wird versehentlich gegrillt und es kommt zu einer Entführung … Der perfekte Film für alle, die ihren eigenen Weihnachtsärger ins Absurde getrieben im TV sehen möchten und auch vor dem ein oder anderen derben Witz nicht zurückschrecken.

Fun Fact: Im Nachbarhaus der Griswolds wohnt eigentlich Lieutnant Roger Murtaugh (Danny Glover) mit seiner Familie – jedenfalls in allen drei Filmen der Lethal-Weapon-Reihe.

10: Weihnachten bei Hoppenstedts (1978)

In Deutschland hat man ganz eigene Vorlieben, was spezielle Feiertage angeht. An Silvester schaut man das ansonsten auf der Welt ziemlich unbekannte Dinner for One und an Weihnachten wird einer der kürzesten Weihnachtsfilme, nämlich Weihnachten bei Hoppenstedts, eines der Meisterwerke von Loriot, gefeiert.

Unvergessene Szenen wie der Besuch des Staubsaugervertreters („Es saugt und bläst der Heinzelmann, wo Mutti sonst nur saugen kann.“), das stimmungsvolle Gedicht „Advent“ mit den Zeilen „… im Forsthaus kniet bei Kerzenschimmer, die Försterin im Herrenzimmer. In dieser wunderschönen Nacht, hat sie den Förster umgebracht …“, das Modellbauset „Wir bauen uns ein Atomkraftwerk“ sowie der zum geflügelten Wort gewordene Ausruf „Früher war mehr Lametta!“ sind nur ein weiterer Beweis für das Genie des unvergessenen Vicco von Bülow.

Frohes Fest, guten Rutsch … und viele Weihnachtsfilme!

Und jetzt wünsche ich Euch allen eine im wahrsten Sinne des Wortes besinnliche Adventszeit, ohne den üblichen Jahresendstress, dafür mit mehr Zeit für Freunde und Familie, mit vielen Leckereien und vielleicht den ein oder anderen kuscheligen Filmabend. Lasst es Euch richtig gut gehen.

Und falls wir uns in diesem Jahr nicht mehr sehen, hören oder lesen: Frohe Weihnachten und ein gutes Neues!

Eure Alexandra Klim

 

P.S. Wenn Ihr denkt, dass ich einen wichtigen Weihnachtsfilme vergessen habe, gilt: Immer her mit euren Kommentaren.

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